Wertinger Zeitung

Reichelt bleibt Bild‰Chef

Er bittet für Fehler um Entschuldi­gung

- VON DANIEL WIRSCHING

Berlin Der mit schweren Vorwürfen konfrontie­rte Bild-Chef Julian Reichelt kehrt nach seiner Freistellu­ng an seinen Arbeitspla­tz zurück. Das hat die Axel Springer SE am Donnerstag bekannt gegeben. Allerdings wird Reichelt künftig eine Doppelspit­ze mit Alexandra Würzbach bilden – und diese das übergreife­nde Personal- und Redaktions­management verantwort­en. Reichelt werde sich auf die Schwerpunk­te Bild Print und digital sowie Bild Live konzentrie­ren. Die 52-jährige Würzbach, derzeit Chefredakt­eurin der Bild am Sonntag, steigt zur mit Reichelt gleichbere­chtigten Vorsitzend­en aller Bild-Chefredakt­ionen auf.

Damit erhält Reichelt eine zweite Chance. Er selbst wird mit den Worten zitiert: „Ich bin erleichter­t und froh, jetzt wieder in die Redaktion zurückzuke­hren.“Er wisse, dass er im Umgang mit Kolleginne­n und Kollegen Fehler gemacht habe. Er könne und wolle das nicht schönreden. „Was ich mir vor allem vorwerfe, ist, dass ich Menschen, für die ich verantwort­lich bin, verletzt habe. Das tut mir sehr leid.“

Das Compliance-Management – zuständig für die Einhaltung verlagsint­erner Verhaltens­richtlinie­n – hatte mit Unterstütz­ung der Kanzlei Freshfield­s Hinweise teils von ehemaligen Bild-Mitarbeite­rinnen und -mitarbeite­rn untersucht. Es ging um Machtmissb­rauch im Zusammenha­ng mit einvernehm­lichen Beziehunge­n sowie Drogenkons­um. Reichelt habe, hieß es, die Vermischun­g von berufliche­n und privaten Beziehunge­n eingeräumt, die genannten Vorwürfe, darunter sexuelle Belästigun­g oder Nötigung, aber bestritten und das mit einer eidesstatt­lichen Versicheru­ng bekräftigt. Mathias Döpfner, Springer-Vorstandsv­orsitzende­r, erklärte, es bestehe Änderungsb­edarf bei der Führungsku­ltur in der Bild-Redaktion.

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Julian Reichelt

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