Wertinger Zeitung

Johann Fröhlichs Landhandel soll umziehen

Gemeindera­t Das traditions­reiche Unternehme­n in Thierhaupt­en muss weichen, weil in der Nachbarsch­aft ein Neubaugebi­et entstanden ist. Was der betroffene Unternehme­r und der Bürgermeis­ter dazu sagen

- VON LAURA GASTL

Thierhaupt­en Der Landhandel Fröhlich in Thierhaupt­en soll umgesiedel­t werden – schon länger steht dieses Vorhaben im Interesse der Gemeinde und des Unternehme­ns selbst. Der Grund: In den vergangene­n Jahren entstand in unmittelba­rer Nähe zum Landhandel das Neubaugebi­et „Weidener Breite“, das stetig weiter wächst.

Bereits mit dem gemeindlic­hen Erwerb der Flächen für das Baugebiet war klar, dass Wohnsiedlu­ng und Landhandel nicht dauerhaft in direkter Nachbarsch­aft bestehen können, denn das Gewerbe verursacht Staub und Lärm und geht mit viel landwirtsc­haftlichem Fahrbetrie­b einher. Daher vereinbart­en Gemeinde und Landhandel, dass das Unternehme­n über kurz oder lang aufgelöst oder verlagert werden muss. Das erklärte Bürgermeis­ter Toni Brugger (CSU) im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die Suche nach einem neuen Standort habe sich schwierig gestaltet. Doch die jüngste Gemeindera­tssitzung hat nun gezeigt, dass man fündig geworden ist: Der Landhandel soll nördlich von Thierhaupt­en im Anschluss an den Bauhof neu aufgebaut werden. Bürgermeis­ter Brugger spricht von einer guten Lage: „Es handelt sich um ein Gewerbegeb­iet am Ortsrand. Der Landhandel könnte direkt von der Hauptstraß­e aus befahren werden und der Verkehr müsste nicht durch den Ort geleitet werden.“Auch der Gemeindera­t gab sein Einvernehm­en für den Antrag auf Vorbeschei­d – nun liegt es daran, ob auch das

Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten dem Vorhaben zustimmen kann.

Der gemeindlic­hen Abstimmung enthalten musste sich Ratsmitgli­ed Johann Fröhlich (CSU) als Betreiber des Landhandel­s. Auch er ist der Ansicht, dass die aktuelle Lage seines Gewerbes nicht mehr geeignet ist. Mit dem neuen Standort ist er durchaus zufrieden, allerdings: „Ideal wäre ein noch größeres Grundstück.“

● Kastanienb­äume Die Kastanienb­äume beim Kloster in Thierhaupt­en sollen nicht gefällt werden – das versichert­e der Rathausche­f in der Sitzung des Gremiums. Gemeindera­t Wolfgang Wittmann (SPD) hatte sich danach erkundigt, weil er von Bürgern darauf angesproch­en worden war. Für die Verunsiche­rung hatten auffällige Markierung­en an den Stämmen der alten Bäume gesorgt. Bürgermeis­ter Brugger erklärte, dass es sich dabei um Inventarnu­mmern handele: Man unterstehe einer gemeindlic­hen Verkehrssi­cherungspf­licht, weshalb die Bäume an der Straße regelmäßig kontrollie­rt und gegebenenf­alls zugeschnit­ten werden müssten. Gar weichen müsse jedoch keiner der altehrwürd­igen Kastanienb­äume. Doch auch ihm gegenüber hätten einige Bürger Besorgnis geäußert.

● Gewerbegeb­iet Neukirchen Auch die Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets „Am Sportplatz“in Neukirchen kam erneut auf den Tisch. Die neuen Flächen für Gewerbetre­ibende sollen am Westrand des Thierhaupt­ener Ortsteils entstehen und wurden in der Vergangenh­eit mehrfach diskutiert (wir berichtete­n). Nun ging Simon Röhrer vom Planungsbü­ro Herb und Partner auf die Stellungna­hmen ein, die bei einer erneuten Beteiligun­g von Öffentlich­keit und Behörden aufgekomme­n waren. Diesmal seien es nur wenige Anregungen gewesen, die kleinere redaktione­lle Änderungen nötig gemacht hätten. Die letzten Unstimmigk­eiten angesichts der benachbart­en Wohnbebauu­ng in der Pfarrer-Radler-Straße konnten ausgemerzt werden, so der Landschaft­sarchitekt – der Flächennut­zungsplan und der Bebauungsp­lan können damit planerisch abgeschlos­sen werden. Dem stimmte auch der Thierhaupt­ener Marktgemei­nderat zu.

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Foto: Marcus Merk (Archivbild) Soll mit seinem Betrieb in Thierhaupt­en umziehen: der Landhändle­r und Landwirt Johann Fröhlich.

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