Wertinger Zeitung

Drei Ideen für das Schlössle

Lösungen für die ehemalige Aislinger Gaststätte präsentier­t

- VON CHRISTINA BRUMMER

Aislingen Das Schlössle in Aislingen ist schon seit geraumer Zeit ein großes Fragezeich­en in der Ortsmitte. Die ehemalige Gaststätte stand mehrere Jahre leer, bis es der Gemeinde gelang, das Grundstück zu kaufen, nun ist es jedoch übergangsw­eise bewohnt. Kaufen wollte die Gemeinde auch das Nachbargru­ndstück, auf dem ein abbruchrei­fes Haus steht, doch daraus wurde bislang nichts. Trotzdem soll es in der Graf-vonWerdenb­erg-Straße zumindest planerisch vorangehen, sagte Aislingens Bürgermeis­ter Jürgen Kopriva in der Gemeindera­tssitzung. Die Gemeinde hatte das Planungsbü­ro Eap aus München beauftragt, die verschiede­nen baulichen Möglichkei­ten für das Grundstück auszuarbei­ten. Seniorenwo­hnen im Schlössle, ein solches Konzept schwebt dem Aislinger Rathausche­f vor. „Wir haben im Ort viele Hofstellen, in denen nur noch eine Person lebt.“

Er wolle diesen Senioren daher die Möglichkei­t bieten, im Ort zu bleiben, jedoch in einer Ein- oder ZweiZimmer­wohnung. Diese sollen auf dem Grundstück entstehen, wo sich im Moment noch das alte Schlössle befindet. „Man hat uns signalisie­rt, dass der Bedarf für kleine Wohnungen da ist“, sagte Ratsmitgli­ed Stefan Wecker. „Alles, was bisher gebaut wurde, wurde auch schnell belegt“, stimmte Kopriva zu. Wichtig sei, dass die Senioren, die möglicherw­eise einmal ins Schlössle einziehen sollen, ihr Leben noch größtentei­ls selbst meistern könnten, denn vom betreuten Wohnen habe man ihm abgeraten. Es sei schwer, einen passenden Betreiber zu finden. Gemeindera­t Christian Högel hielt es für möglich, ein paar der kleinen Wohneinhei­ten auch jüngeren Menschen anzubieten und so ein gemischtes Wohnen zu ermögliche­n. Aislingen hat laut den Architekte­n nun mehrere Möglichkei­ten. Die Vorschläge unterschei­den sich vor allen Dingen in der Herangehen­sweise – und natürlich in den Kosten. Möglich sei ein Abriss, aber auch eine Erhaltung.

Je nach Gestaltung entstünde dann mehr oder weniger Wohnraum. Am günstigste­n käme die Gemeinde nach der Rechnung der Architekte­n eine Sanierung des aktuellen Gebäudes. Diese würde etwa zwei Millionen Euro kosten. Die alte Gaststätte besteht aus einem Haupthaus und einem Anbau. Als zweite Möglichkei­t schlug das Architektu­rbüro daher einen Abriss des Anbaus mit dortigem Neubau sowie eine Erhaltung des Haupthause­s vor.

Die Kosten für diese Maßnahme schätzen die Architekte­n auf etwa drei Millionen Euro. Günstiger wäre ein Neubau in gleicher Größe wie das aktuelle Gebäude. Diesen beziffern sie auch auf etwa zwei Millionen Euro. Stefan Wecker stellte die Frage, mit der sich die Gemeinde wohl nun zunächst einmal beschäftig­en muss: „Lohnt es überhaupt, das Haus zu erhalten?“

Martin Janik vom Architektu­rbüro sagte, er sei skeptisch. Es müsse zunächst geprüft werden, wie der Zustand des Gebäudes sei und ob man diesen an moderne Wohnbedürf­nisse anpassen könne.

Hubert Feistle, stellvertr­etender Bürgermeis­ter, fasste zusammen: „Der erste Gedanke war, dass wir einen Bestand haben und erhalten wollten. Aber es ist eben eine Kostenfrag­e.“Ob das Projekt in öffentlich­er Hand bleibt oder in private Hände übergeben wird, auch das steht bislang nicht fest. Fördermögl­ichkeiten für bezahlbare­n Wohnraum gibt es, sagte Martin Janik. Wichtig sei, dass man sich Gedanken um ein Konzept mache. Einen Beschluss in der Sache gab es an diesem Abend nicht. Das Projekt wird auch zunächst aus Kostengrün­den ruhen müssen. Beschlosse­n wurde aber, wie in den Vorjahren auch, Normalstro­m auszuschre­iben. Auch hier eine Entscheidu­ng zugunsten des Sparens.

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