Drei Ideen für das Schlössle
Lösungen für die ehemalige Aislinger Gaststätte präsentiert
Aislingen Das Schlössle in Aislingen ist schon seit geraumer Zeit ein großes Fragezeichen in der Ortsmitte. Die ehemalige Gaststätte stand mehrere Jahre leer, bis es der Gemeinde gelang, das Grundstück zu kaufen, nun ist es jedoch übergangsweise bewohnt. Kaufen wollte die Gemeinde auch das Nachbargrundstück, auf dem ein abbruchreifes Haus steht, doch daraus wurde bislang nichts. Trotzdem soll es in der Graf-vonWerdenberg-Straße zumindest planerisch vorangehen, sagte Aislingens Bürgermeister Jürgen Kopriva in der Gemeinderatssitzung. Die Gemeinde hatte das Planungsbüro Eap aus München beauftragt, die verschiedenen baulichen Möglichkeiten für das Grundstück auszuarbeiten. Seniorenwohnen im Schlössle, ein solches Konzept schwebt dem Aislinger Rathauschef vor. „Wir haben im Ort viele Hofstellen, in denen nur noch eine Person lebt.“
Er wolle diesen Senioren daher die Möglichkeit bieten, im Ort zu bleiben, jedoch in einer Ein- oder ZweiZimmerwohnung. Diese sollen auf dem Grundstück entstehen, wo sich im Moment noch das alte Schlössle befindet. „Man hat uns signalisiert, dass der Bedarf für kleine Wohnungen da ist“, sagte Ratsmitglied Stefan Wecker. „Alles, was bisher gebaut wurde, wurde auch schnell belegt“, stimmte Kopriva zu. Wichtig sei, dass die Senioren, die möglicherweise einmal ins Schlössle einziehen sollen, ihr Leben noch größtenteils selbst meistern könnten, denn vom betreuten Wohnen habe man ihm abgeraten. Es sei schwer, einen passenden Betreiber zu finden. Gemeinderat Christian Högel hielt es für möglich, ein paar der kleinen Wohneinheiten auch jüngeren Menschen anzubieten und so ein gemischtes Wohnen zu ermöglichen. Aislingen hat laut den Architekten nun mehrere Möglichkeiten. Die Vorschläge unterscheiden sich vor allen Dingen in der Herangehensweise – und natürlich in den Kosten. Möglich sei ein Abriss, aber auch eine Erhaltung.
Je nach Gestaltung entstünde dann mehr oder weniger Wohnraum. Am günstigsten käme die Gemeinde nach der Rechnung der Architekten eine Sanierung des aktuellen Gebäudes. Diese würde etwa zwei Millionen Euro kosten. Die alte Gaststätte besteht aus einem Haupthaus und einem Anbau. Als zweite Möglichkeit schlug das Architekturbüro daher einen Abriss des Anbaus mit dortigem Neubau sowie eine Erhaltung des Haupthauses vor.
Die Kosten für diese Maßnahme schätzen die Architekten auf etwa drei Millionen Euro. Günstiger wäre ein Neubau in gleicher Größe wie das aktuelle Gebäude. Diesen beziffern sie auch auf etwa zwei Millionen Euro. Stefan Wecker stellte die Frage, mit der sich die Gemeinde wohl nun zunächst einmal beschäftigen muss: „Lohnt es überhaupt, das Haus zu erhalten?“
Martin Janik vom Architekturbüro sagte, er sei skeptisch. Es müsse zunächst geprüft werden, wie der Zustand des Gebäudes sei und ob man diesen an moderne Wohnbedürfnisse anpassen könne.
Hubert Feistle, stellvertretender Bürgermeister, fasste zusammen: „Der erste Gedanke war, dass wir einen Bestand haben und erhalten wollten. Aber es ist eben eine Kostenfrage.“Ob das Projekt in öffentlicher Hand bleibt oder in private Hände übergeben wird, auch das steht bislang nicht fest. Fördermöglichkeiten für bezahlbaren Wohnraum gibt es, sagte Martin Janik. Wichtig sei, dass man sich Gedanken um ein Konzept mache. Einen Beschluss in der Sache gab es an diesem Abend nicht. Das Projekt wird auch zunächst aus Kostengründen ruhen müssen. Beschlossen wurde aber, wie in den Vorjahren auch, Normalstrom auszuschreiben. Auch hier eine Entscheidung zugunsten des Sparens.