Vater schüttelt Baby: lebensgefährlich verletzt
Gewalttat Die Polizei ermittelt gegen 41-jährigen Donauwörther wegen versuchter Tötung
Donauwörth Ein 41-jähriger Familienvater aus Donauwörth soll am späten Dienstagnachmittag seinen knapp drei Monate alten Sohn so massiv geschüttelt haben, dass der Säugling dabei ein lebensgefährliches Schädel-Hirn-Trauma erlitten hat. Das Kind befand sich nach Angaben des Polizeipräsidiums SchwabenNord am Mittwoch noch immer in einem kritischen Gesundheitszustand
auf der Intensivstation einer Augsburger Kinderklinik. Die Polizei ermittelt nun wegen versuchter Tötung gegen den Vater.
Die Tragödie passierte nach Informationen unserer Zeitung am Dienstag etwa zwischen 16.30 und 17.30 Uhr in der Wohnung der fünfköpfigen Familie in Donauwörth. Nach der Gewalttat riefen die Eltern des verletzten Babys selbst den Notarzt, der den Buben in einem lebensbedrohlichen Zustand vom Rettungsdienst in eine Augsburger Kinderklinik bringen ließ. Aufgrund der dortigen ärztlichen Untersuchungsergebnisse bestand sehr schnell der Verdacht, dass die schweren innerlichen Kopfverletzungen wohl von dritter
Hand verursacht wurden, sodass das Klinikpersonal die Polizei einschaltete.
Kripo Dillingen und Staatsanwaltschaft Augsburg leiteten noch in der Nacht zum Mittwoch weitere Ermittlungen ein, aus denen sich der dringende Tatverdacht der versuchten Tötung gegen den 41-jährigen Vater des Säuglings ergab. Gegen zwei Uhr morgens kam es daraufhin zu einem größeren Polizeieinsatz im Mehrfamilienhaus, in dem der Beschuldigte mit seiner Verlobten und den drei Kindern lebt.
Wie Zeugen gegenüber unserer Zeitung sagen, waren acht Polizeiautos vor Ort und über zehn Beamte, teilweise auch in Zivil. Sie nahmen den Familienvater vorläufig fest und führten ihn in Handschellen ab.
Nähere Angaben zum Sachverhalt macht das Polizeipräsidium derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Die Staatsanwaltschaft Augsburg prüft, wann der Beschuldigte dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht Augsburg zur Klärung der Haftfrage vorgeführt werden kann.
Nach Zeugenaussagen waren acht Polizeiautos und mehr als zehn Beamte vor Ort