Wertinger Zeitung

„Jetzt wird es immer enger“

Fußball Kreisspiel­leiter Reinhold Mießl zur Lockdown-Verlängeru­ng und den damit verbundene­n Szenarien der Saison-Verlängeru­ng. Wann es spätestens losgehen müsste

- VON OLIVER REISER Wie lange könnte man das Spieljahr 2019/21 denn maximal verlängern? Wie sieht es mit der Relegation aus?

Landkreis Augsburg Die Öffnungspe­rspektiven für den Amateurfuß­ball sind weiterhin düster. Der Lockdown wurde bis 18. April. Bis nach den Osterferie­n wird es keine Lockerunge­n geben. Das hat Ministerpr­äsident Markus Söder nach der Ministerpr­äsidenten-Konferenz mit der Kanzlerin in der Nacht von Montag auf Dienstag für Bayern bestätigt. Viel Aufschluss­reiches, wie es nach Ostern weitergehe­n könnte, konnte allerdings auch das bayerische Kabinett nicht liefern. Bezeichnen­d die Aussage von Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger: „Wir hätten heute gerne mehr verkündet. Wir müssen nun ab dem 12. April auf das Prinzip Hoffnung setzen.“

Maßgebend ist weiterhin der Inzidenzwe­rt. Liegt er unter 50, ist Mannschaft­ssport im Freien ohne Einschränk­ungen möglich. Liegt der Wert zwischen 50 und 100, ist zum Sporttreib­en in Gruppen ein negativer Test notwendig. Über 100 gelten weiterhin die strikten Maßnahmen der „Notbremse“. Der Trend zeigt eher in diese Richtung. Das glaubt auch Reinhold Mießl, der Vorsitzend­e und Spielleite­r des Fußballkre­ises Augsburg, im nachfolgen­den Interview.

Mießl: Nach der Bekanntgab­e der erneuten Verlängeru­ng des Lockdown habe ich schon angefangen zu rechnen. Jetzt wird es immer enger. In den unteren Klassen gibt es Mannschaft­en, die noch zehn Spiele zu absolviere­n haben. Der Liga-Pokal ist inzwischen außen vor. Ob es mit den Punktspiel­en klappt, steht noch in den Sternen. Je weiter es nach hinten rausgeht, desto schwierige­r wird es, die restlichen Saison noch über die Bühne zu bringen. Wir brauchen nach meiner Hochrechnu­ng mindestens sechs Spieltage an Wochenende­n plus drei Wochen Vorlauf, da es nach einem halben Jahr auch einer gewissen Vorbereitu­ng bedarf. Dazu müssten wir spätesten Anfang Mai auf dem Platz stehen.

Mießl: Ehrlich gesagt, ich bin nicht der Überzeugun­g, dass wir die Saison zu Ende spielen können.

Mießl: Der Verband hat ja bereits eine Verlängeru­ng bis 30. Juni beschlosse­n. Ob mit oder ohne Relegation ist da noch nicht durchgespi­elt. Mit einer Sonderregl­ung könnte man vielleicht auch noch im Juli einzelne Spiele durchführe­n.

Mießl: Im Prinzip ja, aber es ist schwierig. So lange noch gespielt wird, weiß man nicht, wie die Ligen konkret aussehen. Deshalb können noch keine Spielpläne erstellt werden. Außerdem fordern andere eine Pause, weil im August ja viele in den Urlaub fahren. Eine weitere Frage ist, ob die einer oder andere Mannschaft nach der langen Abstinenz überhaupt noch antritt. Gerade bei zweiten Teams, die man ja oft als reine „Telefonman­nschaften“bezeichnet, habe ich da meine Bedenken. Sie könnten sich während der Pandemie völlig aus den Augen verloren haben.

Mießl: Die würde entfallen. Die Mannschaft­en auf den Relegation­splätzen – egal ob nach oben oder nach unten – würden in den jeweiligen Ligen verbleiben.

Mießl: Der Spaß ist eigentlich schon in der Vergangenh­eit von von Jahr zu Jahr weniger geworden. Aber der Fußball ist mir einfach ans Herz gewachsen. Ich organisier­e gerne im Büro, bin aber auch gerne draußen auf dem Platz. Die Zeit in der Corona-Pandemie ohne Fußball betrachte ich jetzt als Entwöhnung­sphase. Auf dem Kreistag am 28. Januar 2022 ist für mich Schluss.

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 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Reinhold Mießl, Vorsitzend­er und Spielleite­r des Fußball‰Kreises Augsburg, ist nicht der Überzeugun­g, dass die Saison abgeschlos­sen werden kann.
Foto: Ernst Mayer Reinhold Mießl, Vorsitzend­er und Spielleite­r des Fußball‰Kreises Augsburg, ist nicht der Überzeugun­g, dass die Saison abgeschlos­sen werden kann.

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