Das sind die Pläne für das Gersthofer CityCenter
Stadtentwicklung I Das Konzept sieht neue Wohnungen im heutigen Stadtpark und eine Erweiterung des City-Centers vor. Der neue Eigentümer des Einkaufszentrums hofft auf eine deutliche Vergrößerung der Verkaufsflächen
Gersthofen Mit dieser Vergrößerung und einer Bebauung des Areals im Süden des City-Centers bleibt vom heutigen Stadtpark nicht mehr viel übrig. Erstmals spricht der neue Eigentümer der Handelsflächen des City-Centers, der Geschäftsführer der BS Wohnbau GmbH aus Pullach, über seine Ziele. „Das CityCenter ist durch seine Lage mitten im Stadtzentrum prädestiniert, auch in Zukunft ein attraktives, funktionierendes Angebot zu liefern“, so Bernd Schwarz auf Anfrage unserer Redaktion. Dafür müsse es allerdings erheblich verstärkt werden. „Da reicht es nicht, nur ein paar kleine Geschäfte an der Bahnhofstraße zu situieren, da muss es auf der unteren Ebene, wo sich beispielsweise die Ihle-Filiale befindet, erheblich in Richtung Süden ausgeweitet werden.“Die Ansiedlung neuer Angebote könne nur im Bereich Discounter, Großdrogisten und Ökolebensmitteln geschehen, wenn das City-Center dauerhaft zukunftsfähig bleiben soll, ist Bernd Schwarz überzeugt.
„Dafür muss wohl noch das Verständnis beim Stadtrat wachsen“, so der Investor weiter. Es liege in den Händen der Stadträte und der Gersthofer Verwaltung, die richtigen Gestaltungspunkte zu setzen, damit das Leben in diesem urbanen Quartier den ganzen Tag läuft. „Das ist mir eine Herzensangelegenheit. Wenn wir uns da verstehen, dann
ich mich sehr gerne beim City-Center“, sagt Schwarz.
Welche Vorstellungen die Gersthofer Stadträte für die Zukunft des Stadtparks haben, soll bei einer Klausursitzung noch in diesem Frühjahr geklärt werden. Offen ist auch noch, ob die Stadt selbst die Bebauung übernimmt oder ob ein Investor eingeschaltet wird.
Werner Dehm und Markus Griechbaum vom Planungsbüro
OPLA präsentierten dem Planungsausschuss eine erste Konzeptstudie, wie der Stadtpark überbaut, das Einkaufszentrum City-Center erweitert und revitalisiert und der Rathausplatz bis hin zur Potenzialfläche aufgewertet werden könnte. „Die Revitalisierung des City-Centers ist eine wesentliche Aufgabe“, machte Planer Werner Dehm deutlich. „Wir haben als wohl einzige Stadt in Bayern die Chance, ein bestehendes Einkaufszentrum in der Stadtmitte zu haben, das wir noch gestalten können“, sagte Bürgermeister Michael Wörle.
Eine Erweiterung des City-Centers sehen die Planer zunächst über einen Anbau auf dem heutigen Parkdeck entlang der Bahnhofstraße vor. „Dieser ist direkt mit der heutigen ersten Etage des Einkaufszentrums verbunden, um dortigen Geschäften eine Erweiterungsmögzu geben“, so Griechbaum. Auch sollen sich hochwertige Geschäfte dort ansiedeln, um die Einkaufsmöglichkeiten im Stadtzentrum aufzuwerten.
In den Obergeschossen des Anbaus sollen ergänzende hoch spezialisierte Angebote und Dienstleistungen Platz finden. Im Kreis der Stadträte wurde der Anbau wegen seiner geschwungen futuristischen Form bereits „Raumschiff“getauft. „Wir empfehlen den Anbau als raumbildende Kante“, betonte Dehm. „Ein Platz wird immer definiert durch eine Raumkante, momentan ist das beim Rathausplatz nicht richtig der Fall.“Künftig werde der Rathausplatz, der ja auf die Potenzialfläche nördlich der Bahnengagiere hofstraße weitergeführt werden soll, dadurch aufgewertet. Alternativ halten die Planer auch eine Erweiterung des City-Centers auf Höhe des Parterregeschosses unterhalb der künftigen Wohnbebauung für möglich – wie sie Investor Bernd Schwarz wünscht.
Die Planer hatten mehrere Varianten vorbereitet, wie der Stadtpark bebaut werden kann. Die erste Variante sieht eine Nachverdichtung auf dem heutigen Stadtparkgelände mit einer Geschossigkeit von vier bis fünf Stockwerken vor – also die gleiche Höhe wie bei den Wohnungen auf dem City-Center. „Das ist eine moderne städtische Entwicklung, das muss der eine oder andere Bewohner des City-Centers aushallichkeit ten“, betonte Gersthofens Stadtbaumeister Markus Naß.
In drei Untervarianten wurde eine unterschiedliche Dichte und Höhe der Bebauung untersucht. Allen gemeinsam ist, dass die neuen Häuser Flachdächer besitzen sollen, welche als Dachterrassen, Gründächer oder für Photovoltaik genutzt werden können. Die Häuser weisen in südlicher Richtung abgestuft weniger Stockwerke auf, um sie der bestehenden Bebauung im Bereich Flurstraße/Bürgermeister-Wendler-Straße anzupassen.
Die zweite Variante setzt ebenfalls auf eine nach Süden hin abgestufte Bebauung. Allerdings haben die Gebäude dort Satteldächer analog zu den Wohngebäuden auf dem City-Center. Die Bebauung sieht analog zum City-Center streng in Ost-West-Richtung orientierte Häuserzeilen vor. „Hier entsteht eine eher schluchtenartige Wirkung“, sagte Planer Markus Griechbaum.
In allen Varianten bleibt die Hunderte Jahre alte Stadteiche neben der Stadthalle erhalten. Ein Durchgang zwischen heutigem Stadtpark und dem Rathausplatz ist ebenfalls vorhanden. Er soll im Vergleich zu heute attraktiver gestaltet werden.
Ein möglicher Umzug des Drogeriemarkts Müller, der sich heute an der Augsburger Straße befindet, wurde mehrmals in der Sitzung angedeutet. Dann könnte der MüllerParkplatz ebenfalls bebaut und gestaltet werden.
Hochwertige Geschäfte sollen Zentrum aufwerten