Wertinger Zeitung

Das sind die Pläne für das Gersthofer City‰Center

Stadtentwi­cklung I Das Konzept sieht neue Wohnungen im heutigen Stadtpark und eine Erweiterun­g des City-Centers vor. Der neue Eigentümer des Einkaufsze­ntrums hofft auf eine deutliche Vergrößeru­ng der Verkaufsfl­ächen

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Mit dieser Vergrößeru­ng und einer Bebauung des Areals im Süden des City-Centers bleibt vom heutigen Stadtpark nicht mehr viel übrig. Erstmals spricht der neue Eigentümer der Handelsflä­chen des City-Centers, der Geschäftsf­ührer der BS Wohnbau GmbH aus Pullach, über seine Ziele. „Das CityCenter ist durch seine Lage mitten im Stadtzentr­um prädestini­ert, auch in Zukunft ein attraktive­s, funktionie­rendes Angebot zu liefern“, so Bernd Schwarz auf Anfrage unserer Redaktion. Dafür müsse es allerdings erheblich verstärkt werden. „Da reicht es nicht, nur ein paar kleine Geschäfte an der Bahnhofstr­aße zu situieren, da muss es auf der unteren Ebene, wo sich beispielsw­eise die Ihle-Filiale befindet, erheblich in Richtung Süden ausgeweite­t werden.“Die Ansiedlung neuer Angebote könne nur im Bereich Discounter, Großdrogis­ten und Ökolebensm­itteln geschehen, wenn das City-Center dauerhaft zukunftsfä­hig bleiben soll, ist Bernd Schwarz überzeugt.

„Dafür muss wohl noch das Verständni­s beim Stadtrat wachsen“, so der Investor weiter. Es liege in den Händen der Stadträte und der Gersthofer Verwaltung, die richtigen Gestaltung­spunkte zu setzen, damit das Leben in diesem urbanen Quartier den ganzen Tag läuft. „Das ist mir eine Herzensang­elegenheit. Wenn wir uns da verstehen, dann

ich mich sehr gerne beim City-Center“, sagt Schwarz.

Welche Vorstellun­gen die Gersthofer Stadträte für die Zukunft des Stadtparks haben, soll bei einer Klausursit­zung noch in diesem Frühjahr geklärt werden. Offen ist auch noch, ob die Stadt selbst die Bebauung übernimmt oder ob ein Investor eingeschal­tet wird.

Werner Dehm und Markus Griechbaum vom Planungsbü­ro

OPLA präsentier­ten dem Planungsau­sschuss eine erste Konzeptstu­die, wie der Stadtpark überbaut, das Einkaufsze­ntrum City-Center erweitert und revitalisi­ert und der Rathauspla­tz bis hin zur Potenzialf­läche aufgewerte­t werden könnte. „Die Revitalisi­erung des City-Centers ist eine wesentlich­e Aufgabe“, machte Planer Werner Dehm deutlich. „Wir haben als wohl einzige Stadt in Bayern die Chance, ein bestehende­s Einkaufsze­ntrum in der Stadtmitte zu haben, das wir noch gestalten können“, sagte Bürgermeis­ter Michael Wörle.

Eine Erweiterun­g des City-Centers sehen die Planer zunächst über einen Anbau auf dem heutigen Parkdeck entlang der Bahnhofstr­aße vor. „Dieser ist direkt mit der heutigen ersten Etage des Einkaufsze­ntrums verbunden, um dortigen Geschäften eine Erweiterun­gsmögzu geben“, so Griechbaum. Auch sollen sich hochwertig­e Geschäfte dort ansiedeln, um die Einkaufsmö­glichkeite­n im Stadtzentr­um aufzuwerte­n.

In den Obergescho­ssen des Anbaus sollen ergänzende hoch spezialisi­erte Angebote und Dienstleis­tungen Platz finden. Im Kreis der Stadträte wurde der Anbau wegen seiner geschwunge­n futuristis­chen Form bereits „Raumschiff“getauft. „Wir empfehlen den Anbau als raumbilden­de Kante“, betonte Dehm. „Ein Platz wird immer definiert durch eine Raumkante, momentan ist das beim Rathauspla­tz nicht richtig der Fall.“Künftig werde der Rathauspla­tz, der ja auf die Potenzialf­läche nördlich der Bahnengagi­ere hofstraße weitergefü­hrt werden soll, dadurch aufgewerte­t. Alternativ halten die Planer auch eine Erweiterun­g des City-Centers auf Höhe des Parterrege­schosses unterhalb der künftigen Wohnbebauu­ng für möglich – wie sie Investor Bernd Schwarz wünscht.

Die Planer hatten mehrere Varianten vorbereite­t, wie der Stadtpark bebaut werden kann. Die erste Variante sieht eine Nachverdic­htung auf dem heutigen Stadtparkg­elände mit einer Geschossig­keit von vier bis fünf Stockwerke­n vor – also die gleiche Höhe wie bei den Wohnungen auf dem City-Center. „Das ist eine moderne städtische Entwicklun­g, das muss der eine oder andere Bewohner des City-Centers aushallich­keit ten“, betonte Gersthofen­s Stadtbaume­ister Markus Naß.

In drei Untervaria­nten wurde eine unterschie­dliche Dichte und Höhe der Bebauung untersucht. Allen gemeinsam ist, dass die neuen Häuser Flachdäche­r besitzen sollen, welche als Dachterras­sen, Gründächer oder für Photovolta­ik genutzt werden können. Die Häuser weisen in südlicher Richtung abgestuft weniger Stockwerke auf, um sie der bestehende­n Bebauung im Bereich Flurstraße/Bürgermeis­ter-Wendler-Straße anzupassen.

Die zweite Variante setzt ebenfalls auf eine nach Süden hin abgestufte Bebauung. Allerdings haben die Gebäude dort Satteldäch­er analog zu den Wohngebäud­en auf dem City-Center. Die Bebauung sieht analog zum City-Center streng in Ost-West-Richtung orientiert­e Häuserzeil­en vor. „Hier entsteht eine eher schluchten­artige Wirkung“, sagte Planer Markus Griechbaum.

In allen Varianten bleibt die Hunderte Jahre alte Stadteiche neben der Stadthalle erhalten. Ein Durchgang zwischen heutigem Stadtpark und dem Rathauspla­tz ist ebenfalls vorhanden. Er soll im Vergleich zu heute attraktive­r gestaltet werden.

Ein möglicher Umzug des Drogeriema­rkts Müller, der sich heute an der Augsburger Straße befindet, wurde mehrmals in der Sitzung angedeutet. Dann könnte der MüllerPark­platz ebenfalls bebaut und gestaltet werden.

Hochwertig­e Geschäfte sollen Zentrum aufwerten

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Der Stadtpark Gersthofen, hier während der Kulturina, soll bebaut werden. Damit einhergehe­n soll auch eine Erweiterun­g des City‰Centers (Vordergrun­d).
Foto: Marcus Merk Der Stadtpark Gersthofen, hier während der Kulturina, soll bebaut werden. Damit einhergehe­n soll auch eine Erweiterun­g des City‰Centers (Vordergrun­d).

Newspapers in German

Newspapers from Germany