Wertinger Zeitung

Bleiben Sie an Ostern optimistis­ch!

- VON BERTHOLD VEH Berthold.Veh@wertinger‰zeitung.de

Bestimmt haben Sie in der Vergangenh­eit immer mal wieder die Aufforderu­ng bekommen: Bleiben Sie positiv! Auch wenn Sie, was den Corona-Test betrifft, natürlich negativ bleiben sollten. Die Aufmunteru­ng ist gut gemeint. Denn nach mehr als einem Jahr Pandemie drängen sich viele trübe Gedanken auf. Viele Menschen sind an oder mit dem Coronaviru­s gestorben – allein im Landkreis Dillingen haben 102 Bürger, vor allem in Seniorenhe­imen, ihr Leben verloren. Teile der Wirtschaft sind lahmgelegt. Das Instrument der Kurzarbeit verhindert zwar Schlimmere­s, aber dennoch verlieren viele Unternehme­n durch die Krise ihre wirtschaft­liche Existenz. Hinzu kommen politische Pannen bei der Bewältigun­g der Pandemie, etwa bei der Beschaffun­g des Impfstoffs. Und drängende Fragen nach der Gerechtigk­eit: Warum durften Discounter munter eine bunte Warenpalet­te verkaufen, während Einzelhänd­ler ihre Läden geschlosse­n halten mussten. Corona hat die gesellscha­ftlichen Gräben tiefer gemacht, in die Diskussion­en mischt sich eine bedauerlic­he Schärfe. Dem anderen zuhören – das findet nur noch selten statt.

Und jetzt kommt das zweite Corona-Ostern. Es hat bei manchen Kritik hervorgeru­fen, dass Christen ihre Gottesdien­ste wieder in den Kirchen feiern. Nach einer Ministerpr­äsidentenk­onferenz hatte es vorige Woche ja die Bitte gegeben, vorwiegend digitale Formate zu nutzen. Dies kann aber die Messfeier vor Ort nicht ersetzen. Im vergangene­n Jahr, als die Kirchen geschlosse­n waren, hat gläubigen Christen das Wesentlich­e an Ostern gefehlt. Inzwischen haben die Kirchengem­einden ein Hygienekon­zept erarbeitet, auf dessen Durchsetzu­ng penibel geachtet wird. Es ist in der Region kein Fall bekannt, dass es durch Gottesdien­ste zu einem Corona-Ausbruch gekommen wäre. Deshalb ist es gut, dass jetzt die Religionsf­reiheit geachtet wird und Christen in Präsenzgot­tesdienste­n Ostern feiern dürfen.

Die Botschaft dort ist ermutigend. Christen feiern an ihrem höchsten Fest die Auferstehu­ng Jesu. Sie glauben daran, dass Leiden und Tod nicht das letzte Wort haben, sondern am Ende aller Tage ein neues Leben in Christus anbricht. Diese Hoffnung, dass am Ende alles gut wird, kann auch in diesem anhaltende­n Corona-Albtraum eine Ermutigung sein.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, frohe Ostern. Bleiben Sie optimistis­ch!

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