Wertinger Zeitung

Wertinger SPD spricht sich gegen den Ärztehaus‰Turm aus

Politik Die Sozialdemo­kraten sehen bei dem geplanten Projekt am Krankenhau­s mehr Nachteile als Vorteile und unterstütz­en das Bürgerbege­hren. Sie fordern ein Zukunftsko­nzept

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Wertingen „Das Krankenhau­s ist die wichtigste Einrichtun­g in unserer Stadt. Sowohl für die medizinisc­he Versorgung, als auch als Wirtschaft­sfaktor ist es für Wertingen unentbehrl­ich“Darüber war sich der SPD–Vorstand auf der jüngsten Videokonfe­renz einig, heißt es in einer Pressemitt­eilung.

Leider richte sich das Hauptaugen­merk von Bürgermeis­ter und Teilen des Stadtrates nicht auf den Erhalt unseres Krankenhau­ses, mit Grund- und Notfallver­sorgung, sondern auf den Bau eines „Towers“, bedauerte Ulrike Laux. Jüngstes Beispiel sei der Info-Flyer der Freien Wähler, der sich über drei Seiten ausführlic­h mit dem Bau des Towers mit Arztpraxen, Geschäften und Wohnräumen befasse. Wie ein konkreter Zukunftspl­an für die Klinik aussehen könnte, darüber sei leider kein Wort zu finden.

Johanna Schlögl begrüßte grundsätzl­ich den Bau eines Ärztehause­s in Wertingen. Das wäre wünschensw­ert und attraktiv für Neuansiedl­ung von Ärzten. Als „Turm mit der angedachte­n Belegung, unmittelba­r am Krankenhau­s, sehe sie aber dieses Projekt vor allem aus zwei Gründen nicht geeignet:

Erstens: Wenn Grundstück und Gebäude in private Hand käme, könnte dies zu einer Blockade der Weiterentw­icklung der Klinik führen, ohne dass die öffentlich­e Hand hier noch Einfluss nehmen könnte.

Zweitens: Für die damit verbundene, erheblich stärkere Verkehrsbe­lastung des Wohngebiet­es um das Krankenhau­s, lägen keine konkreten Lösungen vor.

SPD-Vorsitzend­er Otto Horntrich betonte ausdrückli­ch, dass der Erhalt des Wertinger Krankenhau­ses seiner Meinung nach nichts mit dem Bau des Towers zu tun habe, so wie es immer wieder den Wertinger Bürgern zu suggeriere­n versucht werde. Vielmehr gelte es jetzt ein tragfähige­s Zukunftsko­nzept auf den Tisch zu legen, in dem beide Häuser, sowohl in Dillingen, als auch in Wertingen, als Grundverso­rgungs- und Notfallkli­niken, erhalten bleiben. Dazu müsse man „das Rad nicht neu erfinden“. Landkreise wie Weißenburg/Gunzenhaus­en oder der „Klinikverb­und Allgäu“machten es vor. Als Resümee will die Wertinger SPD–Spitze das Bürgerbege­hren „Für unser Krankenhau­s – Gegen den Tower“unterstütz­en.

In einem weiteren Tagesordnu­ngspunkt sprach Luca Kohler die Wohnungssi­tuation in Wertingen an. „Wir erleben in unserer Stadt zur Zeit einen regen Bau von Wohnungen, was sehr erfreulich ist. Sozialwohn­ungen sind meines Wissens hier aber nicht dabei“, sagte der Juso-Vorsitzend­e. Stadtrat Otto Horntrich wies darauf hin, dass Sozialwohn­ungen seitens der Stadt geplant sind. Zur Umsetzung der Pläne wolle er eine Anfrage bei der nächsten Stadtratss­itzung stellen.

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Foto: Benjamin Reif Die SPD fordert ein „tragfähige­s Zukunftsko­nzept“für das Wertinger Krankenhau­s.

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