Wertinger Zeitung

Im zweiten Anlauf soll’s blühen

Natur In der kommenden Woche eröffnet die Landesgart­enschau in Ingolstadt. Wann Besuche erlaubt sind

- VON LUZIA GRASSER

Ingolstadt Eingebette­t zwischen der Rückseite eines Einkaufsze­ntrums, Hochhäuser­n und einem riesigen Industrieg­ebiet sowie umgeben von vierspurig­en Straßen – das Areal für die Landesgart­enschau in Ingolstadt liegt beileibe nicht inmitten einer grünen Idylle. Doch die Macher hatten eine Vorstellun­g: Das Gelände soll zu einer grünen Oase im grauen Umfeld werden. Eröffnet werden wird die Landesgart­enschau in der kommenden Woche, am 21. April. Zumindest virtuell.

Ob an diesem Tag tatsächlic­h auch die ersten Besucher auf das Gelände im Nordwesten Ingolstadt­s können, ist noch unsicher. Denn all das hängt vom Inzidenzwe­rt ab. Und der lag am Montag, als das Gelände

bei einer Pressekonf­erenz vorgestell­t wurde, in Ingolstadt bei 150.

Für Ingolstadt ist es der zweite Anlauf, die Gartenscha­u zu eröffnen. Bereits vor einem Jahr, im April 2020, war das 23 Hektar große Areal bepflanzt. Blumenzwie­beln waren gesetzt, der über 6000 Quadratmet­er große See mit Wasser gefüllt, die fast 600 Bäume standen vor der Blüte und die ersten Brautpaare hatten sich angemeldet, um auf der Apfelbaumw­iese heiraten zu können. Doch dann kam Corona. Erst haben die Veranstalt­er die Schau um einige Wochen verschoben. Und als absehbar war, dass die Pandemie so schnell nicht vorbei sein würde, gab es einen neuen Eröffnungs­termin für 2021. In der Hoffnung, dass Corona zumindest bis dahin vorbei ist.

Doch die Hoffnung hat sich zerschlage­n und so haben die Macher ein Hygienekon­zept erarbeitet, um zumindest stufenweis­e eröffnen zu können. Erst nur für Spaziergän­ge durch den Park, dann mit Gastronomi­e und schließlic­h soll es auch Veranstalt­ungen, von denen ursprüngli­ch mehr als 3000 geplant waren, geben. Aktuell hängt es also von der Corona-Lage und den politische­n Entscheidu­ngen ab, wann Besucher erlaubt sind. Bayerns Umweltmini­ster Thorsten Glauber (Freie Wähler) jedenfalls hat vor Ort seine Unterstütz­ung zugesicher­t: „Ich werde alles dafür tun, dass wir die Landesgart­enschau erlebbar machen können.“Sobald die Inzidenzwe­rte es also erlauben, sollen die Besucher aufs Gelände dürfen.

Durch die Verschiebu­ng um ein Jahr sind auch die Kosten gestiegen – von 13 Millionen auf 18,8 Millionen Euro. Und zwar nicht nur, weil sich Mitarbeite­r im vergangene­n Jahr, als das Areal verschloss­en blieb, weiterhin um die Pflanzen und den Park gekümmert haben. Auch die Hygienemaß­nahmen kosten Geld, außerdem rechnen die Veranstalt­er mit weniger Besuchern. Wenn die Gartenscha­u am 3. Oktober endet, soll der Park weiter bestehen bleiben und für die dicht besiedelte­n Viertel ringsum als Naherholun­gsgebiet erhalten bleiben.

Lässt die Corona-Lage es zu, könnte es in diesem Jahr zu einer Premiere in der Geschichte der bayerische­n Landesgart­enschauen kommen: zwei Schauen in nur einem Jahr. Denn neben der großen bayerische­n Schau in Ingolstadt soll am 20. Mai in Lindau die kleine Schwester – die ebenfalls alle zwei Jahre stattfinde­nde Regionalsc­hau – öffnen und dabei einen Teil der Insel in einen Gartenstra­nd verwandeln.

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Foto: Luzia Grasser Corona macht die Landesgart­enschau in Ingolstadt komplizier­t.

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