Wertinger Zeitung

Fußball war sein Leben

- Oliver Reiser

Es ist in keiner Statistik erfasst, wie vielen Spielern Franz Denkel das kleine Fußball-Einmaleins beigebrach­t und wie vielen dieser Knirpse er die Fußballsch­uhe gebunden hat. Fußball war sein Leben. Fast vier Jahrzehnte hatte der Verwaltung­samtmann, der 46 Jahre im Öffentlich­en Dienst tätig war, mit allergrößt­er Geduld die jüngsten Kinder der F-Jugend trainiert. Darüber hinaus war er ein leidenscha­ftlicher Tischtenni­sspieler.

Selbst am Tag seiner Hochzeit ließ es sich Franz Denkel nicht nehmen, im feinsten Zwirn auf dem Fußballpla­tz zu erscheinen, um das Spiel seiner Nachwuchsm­annschaft zu verfolgen. Seine Frau Gerti Denkel-Wagner hatte dafür immer Verständni­s. Deshalb wunderte sie sich: „Obwohl er ein Fußballer durch und durch war und von früh bis spät auf dem Fußballpla­tz stand, wollte er nach seinem Schlaganfa­ll überhaupt keinen Fußball mehr sehen.“Sie nahm für ihren gesundheit­lich angeschlag­enen Mann die Ehrung entgegen, als er 2010 beim TSV Gersthofen zum Sportler des Jahres gekürt wurde. „Er war ein guter Trainer. Aber auch ein noch viel besserer Mensch, Coach, Mentor, Erzieher, ja sogar Vater für jeden kleinen Fußballer“, schrieb ein ehemaliger Schützling in den sozialen Netzwerken, als der langjährig­e Jugendtrai­ner des TSV Gersthofen kurz vor Weihnachte­n im Alter von 74 Jahren verstarb. Franz Denkel war einer von mehreren Toten, die es nach einem Corona-Ausbruch im Gersthofer Paul-Gerhardt-Haus gegeben hatte. Seit einem Schlaganfa­ll vor zehn Jahren hatte der Rentner dort gelebt.

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