Fast 20 Prozent der Menschen im Kreis sind geimpft
CoronaPandemie Mehr als 6000 Impfungen pro Woche wären möglich, doch die Realität sieht anders aus
Landkreis Große Fortschritte macht die Impfkampagne im Landkreis Dillingen. So haben Stand 18. April, insgesamt 18.577 Menschen (19,2 Prozent) ihre erste Impfung erhalten. 6,3 Prozent sind bereits zum zweiten Mal geimpft. Das teilte das Dillinger Landratsamt mit. Damit liege der Kreis nur unwesentlich hinter der deutschlandweiten Impfquote (19,8 Prozent Erstimpfung/ 6,6 Prozent Zweitimpfung).
„Das Impfzentrum des Landkreises in Wertingen verfügt über hervorragende und vor allem funktionierende Strukturen“, betont Landrat Leo Schrell laut Pressemitteilung. Er sieht den Landkreis deshalb sehr gut dafür gewappnet, sollte spätestens im Mai deutlich mehr Impfstoff ausgeliefert werden, als dies bislang der Fall war.
Um die Kapazitäten des Impfzentrums auszulasten und möglichst vielen Menschen in der Region ein Impfangebot machen zu können, hat der Landkreis vergangene Woche das Angebot angenommen und bedarfsorientiert Impfstoff des Herstellers AstraZeneca für die Gruppe der über 60-Jährigen zu bestellen (wir berichteten). So konnten bis einschließlich Sonntag, 18. April, zusätzlich 1.000 Personen in den Genuss einer Impfung gelangen. „Die Aktion gab der Impfkampagne im Landkreis einen zusätzlichen Schub“, so Schrell.
Die Impfkampagne baut im
Landkreis seit dem 31. März auf zwei Säulen auf. So werden neben den Impfungen im Impfzentrum, durch die mobilen Teams und in den Krankenhäusern vor allem auch von den niedergelassenen Ärzten, insbesondere den Hausärzten, Impfungen angeboten. Von den 18.577 Erstimpfungen im Landkreis wurden 1.566 Stand 18. April von den Hausärzten vorgenommen.
„Die Impfkampagne läuft im Landkreis Dillingen in großem Einvernehmen und in enger Abstimmung mit den niedergelassenen
Haus- und Fachärzten“, betont der Landrat die auf gegenseitigem Vertrauen basierende Partnerschaft. Landrat Leo Schrell und der koordinierende Arzt Dr. med. Alexander Zaune erklären deshalb unisono: „Unser gemeinsames Ziel ist und bleibt, möglichst rasch allen impfwilligen Personen im Landkreis ein Impfangebot zu unterbreiten.“
Dr. Zaune schätzt nach einer Umfrage bei den niedergelassenen Ärzten die Kapazität auf rund 1.100 Impfungen pro Woche. Umso mehr sei es notwendig, das Impfzentrum im Landkreis vor dem Hintergrund der dort vorhandenen funktionierenden Strukturen mit ausreichend Impfstoff zu beliefern. Schrell schlägt in dieselbe Kerbe und erwartet vom Freistaat Bayern künftig mehr Flexibilität bei der Belieferung der Landkreise und kreisfreien Städte mit Impfstoff. Dabei müsse die örtliche Situation, konkret die Auslastung der Ärzteschaft einerseits und die des Impfzentrums andererseits, mehr ins Gewicht fallen, so Schrell. „Wir könnten ohne Probleme rund 5.000 Impfungen in unserem Impfzentrum vornehmen“, sagt Schrell.
Unter Berücksichtigung der Kapazitäten der niedergelassenen Ärzte wären dies mehr als 6.000 Impfungen pro Woche im Landkreis. Tatsächlich stellt sich die Situation allerdings anders dar. So erhält der Landkreis in dieser Woche erneut nur vergleichsweise wenig Impfstoff. Konkret sind dies 2.022 Impfdosen BioNTech und 200 Impfdosen Moderna. Dafür wurden Einladungen für Personen der Priorisierungsgruppe 2 ausgelöst.