Daten und Fakten rund um Ulrich Reitenbergers Pläne, das Bürgerbegehren und die Abstimmung am Sonntag
● Das plant Ulrich Reitenberger: Auf einem rund 1500 Quadratmeter gro ßen Grundstück im Westen des Kran kenhausgeländes will der Laugnaer Unternehmer und Kreisrat (FW) einen Turm errichten. Derzeit ist dieser mit elf Stockwerken geplant, die Belegung der einzelnen Geschosse wird wie folgt angegeben: Im Erdgeschoss sollen Gastronomie, eine Apotheke und eine Bäckerei einziehen. Die Geschosse zwei bis vier sind für Facharztpraxen vor gesehen, im fünften Stock sollen ein Me dizinischer Dienstleister und ein Phy siotherapeut einziehen, im sechsten Stock Medizinischer Einzelhandel. In den restlichen vier Geschossen sind Wohneinheiten geplant – in den Stockwerken sieben und acht möblierte MikroApartments, in den oberen Etagen 1,5, 2 und 3ZimmerWoh nungen. Zusätzlich sollen 120 Stell plätze in einer Tiefgarage und weitere oberirdische Stellplätze für den Turm gebaut werden.
● Hier steht das Projekt: Der Start schuss für das Projekt fiel im Auf sichtsrat der Kreiskliniken, der sich für die Weiterverfolgung des Projekts von Reitenberger aussprach. Das erste Mal präsentierte dieser, gemeinsam mit Landrat Leo Schrell, das Vorhaben im März 2020, eingebettet in den Plan eines „Medizincampus“, der noch eine Pflegeschule, ein Pflegeheim und ein Parkdeck umfasst. Vom Begriff des Medizincampus sind die Verant wortlichen mittlerweile abgerückt, die einzelnen Projekte werden aber wei terhin verfolgt. Für die Pflegeschule ist seitens des Landkreises schon eine Bauvoranfrage bei der Stadt Wertingen eingegangen.
Der Wertinger Stadtrat entschied in sei ner Sitzung am 21. Oktober, einen „vorhabenbezogenen“Bebauungsplan für das Grundstück aufzustellen. Das Votum dafür lautete 13:8, ein vorheriger Antrag der CSW, der die Entschei dung vertagen wollte, wurde mit 10:11 Stimmen abgelehnt.
Beim vorhabenbezogenen Bebauungs plan hat die Stadt während der Pla nungen des Bauherren ein Mitsprache recht. Sollten die Vorstellungen von Bauherren und Stadt nicht zusammen gehen, kann das Baurecht verweigert werden. Sonst mündet es in einem „Durchführungsvertrag“. Unabhängig vom Ausgang des Bürger entscheids muss der Kreistag noch über den Verkauf des Grundstücks ent scheiden, da es dem Landkreis ge hört. Würde hier die Zustimmung ver weigert, stünde das TurmProjekt wohl vor dem Aus.
● Bürgerbegehren und Ratsbegeh ren: In die Wege geleitet wurde das
Bürgerbegehren von der Initiative „Für das Krankenhaus Gegen den Tower“. Hauptverantwortliche hier sind Klaus Lang, Regina Köpf und Otto Killensberger. 1247 gültige Stimmen sammelte die Initiative ein, 720 wä ren notwendig gewesen, um ein forma les Bürgerbegehren herbeizuführen. Der Wertinger Stadtrat entschied sich am 27. Januar mit knapper Mehrheit (11:10) dafür, zusätzlich zum Bürgerbe gehren auch ein Ratsbegehren durch zuführen. Das heißt konkret, dass neben der ablehnend formulierten Frage auf dem Stimmzettel auch eine zustimmend formulierte findet, und eine Stichfra ge.
● Die Abstimmung: Persönlich kön nen die Wertinger am Sonntag, 25. April, ihre Stimmen von 8 bis 18 Uhr in fünf Wahllokalen abgeben. Diese sind: Mittelschule Wertingen, Stadthalle Wertingen (Foyer), Grundschule Gottmannshofen, Schützenheim Gerats hofen und Schützenheim Hirschbach. Dazu kommen noch drei Briefwahlbezir ke. Für alle Stimmlokale gibt es ein Hygienekonzept, inklusive Desinfekti onsständern und Einwegkugelschrei bern. Die Stimmberechtigten müssen eine FFP2Maske tragen.
Mit einem Ergebnis rechnet die Stadt verwaltung am Sonntag zwischen 20 und 21 Uhr. (br)