Amazon nutzt seine Machtposition aus
Leserbrief zum Bericht „Nicht nur Ama zon will in den neuen Giengener Indus triepark“von Dienstag, 20. April:
Gibt es einen Grund zu feiern, dass Amazon in den Industriepark Giengen will? Eher nicht! Seit Amazon sein Verteilzentrum in Graben in Betrieb nahm, ist die Gewerkschaft Verdi im Kampf mit der Arbeitgeberseite um einen angemessenen Tarifvertrag. Je nach Standort wählt Amazon den für sie günstigsten (billigsten) Tarif aus, um die Kosten zu minimieren und den Gewinn maximal zu gestalten. Der Arbeitsdruck in den Verteilzentren ist immens hoch. Zudem trennt sich Amazon von tarifgebundenen Lieferdiensten wie DHL und übernimmt die letzte Meile zum Kunden durch nicht tarifgebundene Subunternehmer.
Somit entstehen wenige neue Arbeitsplätze, da der Großteil der Arbeit zu tariffreien Anbietern verlagert wird. Ganz besonders wird in Ihrem Artikel der OB von Giengen zitiert: „Die Bezahlung liegt über Mindestlohn.“Bezieht sich das auch auf die Subunternehmen? Der derzeitige Mindestlohn liegt weit unter der Armutsgrenze! Dass eine Bezahlung über dem Mindestlohn betont wird, spricht für sich!
Georg Steinmetz, Lauingen, Leiter Betriebsseelsorge Augsburg
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