Wertinger Zeitung

„Mensch, verbiege dich nicht“

Helmut Sauter hat ein Gedicht verfasst

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Buttenwies­en Der Bürgerents­cheid zum geplanten Tower beschäftig­t viele Bürger. Der langjährig­e Leiter der Kleinkunst­bühne Lauterbach, Helmut Sauter, hat uns ein Gedicht zugesandt, das sich mit dem Inserat der Freien Wähler und Grünen vom 17. April und von der Seniorenge­meinschaft Wertingen/Buttenwies­en vom 20. April beschäftig­t. Natürlich in Mundart.

Meinungsfr­eiheit

(frei nach Eugen Roth)

Ein Mensch, der hat an oigna Grend, der isch zum Denka, wia er fendt und et bloß fir dia graue Hoor, denn s’Denka isch fir’n Mensch koi G’fohr.

Drum segt er frei sei Meinung raus, was sei soll mit am Krankahaus, net bloß heit, in Zukunft, also morga. Ein Mensch hat do halt seine Sorga. Als gstand’nes Mannsbild woiß er viel, doch kennt er net s’politisch Spiel, dass ma im Verei neutral sei muaß. Drum kriagt er o an scharfa Gruaß. Es war koi Gruaß, es war d’ roat Kart, dia auf da Manfred Hartl wart’. Und in d’r Zeitung stoht sogar, was falsch und was net richtig war. A eigne Meinung darf net sei. Was fällt dem Mensch denn plötzle ei! Bei der Gemeinscha­ft der Senioren hat eignes Denken nix verloren. So stoht ein Mensch allein im Wald. Doch losst der Rüffl eahn ja kalt. Er liebt das offene Visier und lebt im Heute und im „Wir“. Und die Moral von der Geschicht’: Oh Mensch, verbiege dich ja nicht! Sag weiter, was dei’ Meinung isch, als freier Mensch gebora bisch. Ein Hoch auf diesen wack’ren Mann, von dem wohl jeder lernen kann.

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