Wertinger Zeitung

Vorsicht an Schulen bleibt richtig

- VON HENRY STERN redaktion.bayern@augsburger‰allgemeine.de

Markus Söder setzt bei der Öffnung der weiterführ­enden Schulen weiter auf schärfere Grenzwerte als vom Bund verlangt. Dafür gibt es auch jenseits seiner Berliner Ambitionen einen guten Grund: Die Zahl der Neu-Infizierte­n liegt gerade unter den Jugendlich­en weiter deutlich über dem Durchschni­tt aller Altersgrup­pen in Bayern.

Es ist deshalb richtig, wenn Söder dem Drängen der Freien Wähler nach schneller Öffnung der weiterführ­enden Schulen nicht nachgeben will. Zwar können Schnelltes­ts in den Schulen Ansteckung­en erschweren. Bei sehr hoher Inzidenz bleibt jedoch die Gefahr zu groß, dass unerkannte Infektione­n in die meist noch ungeimpfte­n Familien getragen werden.

Diesem Risiko steht der nachvollzi­ehbare Wunsch nach schneller Rückkehr der Schüler in die Klassenzim­mer gegenüber. Allerdings bleiben nur noch drei Schulwoche­n bis Pfingsten – und gerade in den höheren Jahrgangss­tufen funktionie­rt der Distanzunt­erricht inzwischen meist gut.

In den Grundschul­en ist die Lage anders: Hier sind die Inzidenzen niedriger. Vor allem aber ist der Distanzunt­erricht umso schwierige­r, je jünger die Schüler sind. Insofern ist Söders Plan, Grundschül­ern vor den Ferien zumindest in geteilten Klassen noch je eine Woche in den Schulen zu ermögliche­n, nachvollzi­ehbar und richtig. Und für alle anderen bleibt die berechtigt­e Hoffnung, dass mit weiter sinkenden Corona-Zahlen zumindest nach Pfingsten eine Rückkehr ins Klassenzim­mer wieder möglich wird.

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