Die Druckerei hat ihn immer schon fasziniert
Wirtschaft Hans Roch übernimmt im Alter von 28 Jahren die Dillinger Firma Roch-Druck von seinem Vater. Er führt den Traditionsbetrieb in vierter Generation – und hat gleich am Anfang ein ernstes Problem zu lösen
Dillingen Mit ihrer geschwungenen Fassade und den kräftigen Farben ist die Druckerei Roch im Gewerbegebiet zwischen Dillingen und Steinheim ein Hingucker. „Wenn die Sträucher an der Bundesstraße nicht noch weiterwachsen“, wie der bisherige Firmenchef Hans Roch anmerkt. Was viele nicht mitbekommen haben: Der 63-Jährige hat das Traditionsunternehmen, das mehr als ein Jahrhundert in Höchstädt ansässig war und dort früher auch eine Zeitung herausgebracht hat, inzwischen an seinen Sohn mit dem gleichen Namen übergeben. Der 28-jährige Hans Roch junior führt nun in der vierten Generation die Firma Roch-Druck in der Dillinger Einsteinstraße 21. In dem Unternehmen sind derzeit sieben Mitarbeiter beschäftigt, und seit wenigen Wochen ist die Firma auch Service-Partner unserer Zeitung in Dillingen.
47 Jahre ist es her, seit Hans Roch senior den Beruf des Offsetdruckers erlernt hat. Vor vier Jahrzehnten hatte der Höchstädter den Betrieb seines Vaters übernommen, das grafische Gewerbe habe sich in dieser Zeit grundlegend verändert. Damals seien knapp 200 Beschäftigte in der Branche in der Region beschäftigt gewesen. „Heute sind wir, wenn ich das recht sehe, die einzig verbliebene klassische Druckerei im Landkreis Dillingen“, sagt der 63-Jährige auf Anfrage. „Der Digitaldruck nimmt einen immer größeren Anteil ein“, erläutert der Höchstädter, der vor dem Umzug seiner Druckerei im Jahr 2009 nach Dillingen mehr als zweieinhalb Jahrzehnte lang die örtliche Wirtschaftsvereinigung geführt hat. Aber auch im Offsetdruck (Flachdruck mit Farbe, Wasser und Druckplatte), der bei größeren Auflagen dem Digitaldruck immer noch überlegen sei, gebe es eine rasante Entwicklung.
Hans Roch junior hat nach der Realschule mit 16 eine Ausbildung bei der Druckerei Eberl Print im Allgäu als Offsetdrucker absolviert und an der Johannes-GutenbergSchule in Stuttgart den Techniker für Druck- und Medientechnik gemacht.
Die Berufswahl habe nahegelegen.
„Ich war immer schon viel in der Druckerei, das hat mich fasziniert“, blickt er zurück. Seit zweieinhalb Jahren arbeitet der 28-Jährige nun mit seinem Vater in Dillingen zusammen. „Ich bin sehr dankbar, dass mein Vater mir die Druckerei anvertraut“, sagt Hans Roch. Das Gebäude sei modern, seine Mitarbeiter hätten „sehr viel Knowhow“. Und Hans Roch senior wiederum ist anzumerken, dass er große Stücke auf seinen Nachfolger hält. „Ich bin sehr stolz auf ihn“, betont der 63-Jährige.
Die Firma Roch druckt unter anderem Prospekte und Kataloge für Firmen
wie Grünbeck, BSH und Alko. Viele Privatpersonen kommen aber auch mit Kleindrucksachen wie Sterbebildchen, Hochzeitskarten, Familienchroniken und BachelorArbeiten zu Roch-Druck. Und seit Mitte März suchen verstärkt Leserinnen und Leser der Donau-Zeitung das Unternehmen auf. Sie können bei unserem neuen Dillinger Service-Partner zum Beispiel private Kleinanzeigen (ohne Bild) für die Rubriken Verkäufe/Kaufgesuche, Kfz, Vermietungen/Mietgesuche sowie Glückwunsch- und Familienanzeigen aufgeben. Auch der Leserservice kommt nicht zu kurz: Abonnenten können bei Roch-Druck ihr Zeitungsabo wegen Urlaub oder Krankheit unterbrechen, Adressänderungen vornehmen lassen oder sich ihre Heimatzeitung in den Urlaub nachsenden lassen. Neue Leserinnen und Leser können in der Einsteinstraße ein Abonnement abschließen. Und dort gibt es auch gefragte Hefte wie den „Zuckerguss“oder unsere Wander- und Radelführer.
Der neue Firmenchef ist voller Elan. Eine neue Digitaldruckmaschine
hat er bereits gekauft. Allerdings drücke Corona auf die Stimmung und den Umsatz, denn Drucksachen für Messen und andere Events fallen derzeit pandemiebedingt weg. „Jetzt geht es erst mal darum, die CoronaKrise durchzustehen“, sagt Hans Roch. Danach will der 28-Jährige voll durchstarten.