Kaufmann/frau für Büromanagement
Gundelfingen Simon Wille hat einen besonderen Arbeitsplatz. Er arbeitet im Haus der Senioren in Gundelfingen, eine soziale Einrichtung, die älteren Menschen ein Zuhause bietet. Der 20-Jährige lernt den Beruf des Kaufmanns für Büromanagement. Damit ist er zuständig für das reibungslose Funktionieren im Hintergrund. „Es ist ein extremer Unterschied, ob man wie meine Kollegen in einem Autohaus, in der Industrie oder im Handwerk arbeitet und dort Aufträge herausgibt und Angebote einholt, oder hier im Haus der Senioren“, sagt der Auszubildende. „Hier stehen nämlich die Menschen im Mittelpunkt.“Umso wichtiger ist es, dass die Abläufe im Haus gut funktionieren, sei es im Büro oder an der Pforte. Dafür ist er als angehender Kaufmann zuständig.
Um 7.45 startet Simon Wille seinen Arbeitstag. Er verteilt als erstes die Zeitungen an die Bewohner des Hauses, je nachdem, welche der älteren Damen und Herren welches Abo haben. Dann kümmert er sich um die Post und hängt die Speisepläne auf. „Jeder will schließlich wissen, was es mittags zu essen gibt“, sagt er. Zu seiner Arbeit gehören verantwortungsvolle Aufgaben, zum Beispiel muss er die Anforderungen für Medikamente, welche die älteren Damen und Herren bekommen, an die Ärzte weitergeben. Der 20-Jährige verwaltet auch die Taschengeldkassen der Bewohner.
Das Arbeitszimmer von Simon Wille liegt derzeit gleich an der Pforte. Für Besucher ist er häufig der erste Ansprechpartner. Jetzt, in der Corona-Zeit, vereinbart er Besuchstermine für die Angehörigen. Zu Stoßzeiten klingelt häufig das Telefon, sein Rat ist gefragt. „Es gibt stressige Stunden, zu anderen Zeiten ist es dann ruhiger“, sagt der Auszubildende. Gerade durch die Corona-Epidemie herrscht viel Unsicherheit, da ist es gut, wenn ein Fachmann wie Simon Wille hilft.
Ein Kaufmann für Büromanagement ist zuständig für alle Büroaufgaben und Geschäftsprozesse in einem Unternehmen, vor allem kümmert er sich um die Organisation des Büros. Der Arbeitsort von Simon Wille ist der Schreibtisch, darauf ein Telefon, eine Ablage, der Raum an der Pforte ist hell gestrichen, eine Orchidee steht am Fenster, ein Kreuz hängt an der Wand. Als
● Ausbildungsdauer
● Tätigkeitsschwerpunkte
3 Jahre
Der Kauf mann oder die Kauffrau für Büroma nagement organisiert und koordiniert die Abläufe im Büro und von Projek ten. Bürokaufleute pflegen und doku mentieren Kundenbeziehungen, kümmern sich um die Beschaffung von Material, wenden Buchungssysteme
Kaufmann bestellt und bezahlt Simon Wille Getränke, Lebensmittel, Pflegematerial – wichtige Dinge, die nicht fehlen dürfen. „Ich habe eine vielfältige Aufgabe“, sagt der Azubi. Kommen neue Bewohner ins Haus, erfasst er ihre Daten und scannt die Arztbriefe ein. Er kümmert sich um die Korrespondenz, wenn sich der Pflegegrad eines Bewohners ändert oder bereitet die Dokumente für das Standesamt vor, wenn ein Bewohner stirbt. Bisher ist die Corona-Epidemie glimpflich am Haus der Senioren vorübergezogen, sagt Heimleiter Markus Moll.
Bereits im September 2019 hat Simon Wille mit seiner Ausbildung begonnen. Normalerweise dauert diese drei Jahre, der 20-Jährige kann sie aber auf zweieinhalb Jahre
und Instrumente des Rechnungswesens an, eine Fremdsprache ist hilfreich.
Kauf leute für Büromanagement sind in Unternehmen und Betrieben in der pri vaten Wirtschaft und im Öffentlichen Dienst tätig.
● Berufliche Tätigkeitsfelder
● Lehrgehalt
Die Bundesagentur für Arbeit nennt zum Beispiel für die Me
verkürzen. Simon Wille hat zuvor das Gymnasium bis zur 10. Klasse besucht und die Mittlere Reife erlangt. „Ich wollte raus aus dem Schulalltag und etwas Praktisches machen.“Deshalb hat er die Lehre gestartet. „Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung.“Nach seiner Ausbildung will er sich gleich weiterqualifizieren und eine Ausbildung zum Bilanzbuchhalter anschließen; im Haus der Senioren wird er weiterarbeiten.
Warum aber hat sich der junge Mann in einem Altenheim beworben? „Ich war mein ganzes Leben sozial tätig und hatte früher bereits in einem Kinderheim mitgeholfen. Es macht mir Spaß, das soziale Engagement im Beruf weiterzuführen“, sagt er. „Bei Altenheimen