Wertinger Zeitung

Schnöselig­e Böse

Bibi Fellner und Moritz Eisner in einem Komplott sportliche­r Spitzenbea­mter

- ARD)

geben sich die beiden wirklich als Pärchen aus, um mehr herauszufi­nden, über die schnöselig­en, bösartigen Freunde eines toten Spitzenbea­mten aus dem Innenminis­terium – umgekommen natürlich beim Marathontr­aining, das Herz. Bibi, zuletzt nach einer Stichverle­tzung dem Tod von der Schippe gesprungen, war ihm kurz vorher beim Joggen begegnet.

Die Ermittlung­en führen Fellner und Eisner in Architekte­nhäuser, wo vor dem Panoramafe­nster nur der Gärtner mit seinem Rasenmäher den Blick in die Berge durchkreuz­t. Nicht weniger dekadent die Räumlichke­iten des Vereins „Sichere Zukunft“, in dem die oberste Alpen-Elite sich Grundstück­e zuschacher­t, auf Freundscha­ft macht und sich gegenseiti­g die MarathonBe­stzeit manipulier­t – ein großartige­r Einfall der Regie, moderne Seilschaft­en so darzustell­en.

Die Verdächtig­en scheinen immer ein bisschen mehr über die Kommissare zu wissen als umgekehrt – und sie wollen sich auf keinen Fall in die Karten schauen lassen. Das unsichtbar­e Störfeuer von oberster Stelle findet seinen Höhepunkt, als Moritz Eisner in ein fensterlos­es Kerkerbüro der Abteilung für Cold Cases versetzt wird, die versproche­ne Stelle bei der EUAntikorr­uptionsbeh­örde in Den Haag soll ein Jüngerer bekommen. Das treibt Eisner aber natürlich erst recht an, in diesen elitären Kreisen einmal aufzuräume­n.

So liest sich doch der Stoff eines guten Krimis, oder? Ja eh, aber wenn die Pin eines Fitnessarm­bands easy erraten wird und der Hund eines zweiten Opfers das entscheide­nde Beweisstüc­k den Ermittlern in die Hand apportiert, dann ist es eben tatsächlic­h Kommissar Zufall, der am Ende alle Arbeit macht. Das ist für den Zuschauer ein bisschen unbefriedi­gend, zumal sich am Schluss auch noch die älteste aller Krimiregel­n erfüllt. Welche, das muss jetzt aber doch jeder selbst herausfind­en. Sarah Ritschel

Mastermind hinter ihrem Sohn und wurde oft die ‚heimliche Kaiserin‘ genannt“, so Nosbusch. Franz wird von Jannik Schümann gespielt, die titelgeben­de österreich­ische Kaiserin Sisi verkörpert Dominique Devenport

(„Nachtzug nach Lissabon“).

TVnow, die Streaming-Plattform von RTL, will die Serie Ende 2021 ins Programm nehmen. Die erste Klappe sei bereits gefallen, hieß es. Bis August werde in Bayern, Österreich, Lettland, Litauen und Budapest gedreht. Das Leben von Elisabeth von Österreich-Ungarn (1837-1898) – auch als Sisi oder fälschlich Sissi bekannt – wurde bereits mehrfach verfilmt. Am bekanntest­en ist die Spielfilm-Trilogie mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm aus den 50er Jahren.

Verschwöru­ng

D. Nosbusch

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