Wasserverbrauch und Nachhaltigkeit
Seit geraumer Zeit wird über die Sinnhaftigkeit der Fage-Joghurtfabrik kontrovers diskutiert und aufgrund des Wasserverbrauchs, vergleichbar dem von etwa 20 000 Einwohnern, in Frage gestellt. Diese Kritik ist sicher nicht von der Hand zu weisen. Andererseits jedoch will die „verantwortliche“Politik die Bevölkerung des Landes allmählich bis auf eine Million anwachsen lassen, sprich ein Zuwachs von rund 400 000 Einwohnern. Der damit einhergehende zusätzliche Wasserverbrauch entspricht somit dem Zwanzigfachen der besagten Fabrik (400 000/ 20 000 = 20). Dieser Tatbestand scheint jedoch kaum jemandem aufzufallen, geschweige denn zu stören. Der Widerspruch könnte nicht größer sein. Auch wird die Nachhaltigkeit des Projektes insgesamt kritisch betrachtet, unter anderem wegen des Verkehrsaufkommens. Das stimmt ebenfalls.
Joghurtfabrik und Bevölkerungswachstum passen nicht zusammen, meint der Autor.
Aber auch ohne die Fage-Fabrik ist Luxemburg in Sachen Nachhaltigkeit, sprich dem Ressourcenverbrauch bestenfalls „irgendwo im Nirgendwo“unterwegs. Im weltweiten Vergleich stehen wir auf dem beschämenden zweitletzten Platz. (Erdüberlastungstag Luxemburg ist der 16. Februar, nur fünf Tage nach Qatar.) Aber auch das wird stoisch weggeschwiegen. Ansonsten müssten wir ja unsere überfälligen Hausaufgaben angehen. Wir erinnern uns: vier Prozent Wachstum für unser EdelRentensystem (edel wohlgemerkt für die Besserverdienenden). A bon entendeur...
Daniel Schmit, Luxembourg