Esch, die Innovative
Über die Schwierigkeit, neue und sichere Radwege zu schaffen
Die neuen Maßnahmen, was die Pufferzonen, Lieferzonen und Fahrradwege hier in Esch anbelangt, sind sicherlich gut gemeint. Ich hoffe, dass jetzt die schlechte Angewohnheit jener Leute endlich sanktioniert wird, deren Wagen teils in der Garageneinfahrt parkt, das Fahrzeug jedoch zum größten Teil auf den Bürgersteig herausragt und die Fußgänger (deshalb heißt es Bürgersteig und nicht Autosteig) sich an diesen Fahrzeugen vorbeischlängeln müssen.
Wenn die Gemeinde sich nicht die Regeln gibt, um dies zu sanktionieren, befürchte ich, dass diese Angewohnheit zunimmt, was Zweitwagen anbelangt, um die neue Taxe von 60 Euro ab 2021 zu vermeiden.
Was die Neuerung der Fahrradwege in Esch anbelangt, indem die Einbahnstraßen in Zukunft in beiden Richtungen befahrbar werden, weise ich darauf hin, dass dies bereits in einigen Escher Straßen der Fall ist und man dort höllisch aufpassen muss beim entgegenkommenden Autoverkehr. Die Fahrradwege sind teilweise sehr gefährlich zu befahren, weil es sich nicht um echte Fahrradwege
handelt. Man fährt teils neben, dann wieder auf dem Bürgersteig, plötzlich hört der Radweg auf oder man muss eine Bushaltestelle umfahren oder ein auf dem Radweg stehendes Auto, oder Fußgänger, die auf dem Radweg laufen und in der Annahme sind, dass sie sich auf dem Bürgersteig befinden …
Schon beinahe fahrlässig der Radweg auf dem Boulevard J.-F. Kennedy. Hier radelt man zwischen dem Bürgersteig und stationierten Autos hindurch. Wenn dort einer die Beifahrertür öffnet im Moment des Vorbeiradelns, kann man sich als Radfahrer gleich auf einen Krankenhausaufenthalt einstellen. Dies sind alles AlibiRadwege – auch jene in den Einbahnstraßen –, gekennzeichnet und getrennt von der Fahrbahn durch einen weißen Strich, und das war's.
Die meisten Radler halten sich an die Regeln, jedoch sind immer mehr Flegel unterwegs, die in entgegengesetzter Fahrtrichtung auf dem Radweg die Straße entlang fahren oder auf dem Bürgersteig, obwohl sich auf der anderen Straßenseite ein sogenannter Radweg befindet. Für jene Leute müssten alle 50 Meter Fahrtrichtungspfeile eingezeichnet werden, denn von alleine scheinen sie die Fahrtrichtung nicht zu erkennen. Die besten Vorsätze und Hinweisschilder nützen nichts, wenn die Leute nicht von den jeweiligen Instanzen zurechtgewiesen werden!
Guy Guth, Esch/Alzette