Europas Meta-Wolke nimmt Form an
Gründungsurkunde für Cloud-Initiative Gaia-X unterschrieben
Brüssel. Die europäische Cloudund Dateninfrastruktur Gaia-X nimmt konkrete Formen an. Am Dienstag unterzeichneten 22 Gründungsmitglieder aus Deutschland und Frankreich die Urkunde, mit der die Non-Profit-Organisation Gaia-X AISBL mit Sitz in Brüssel gegründet wurde. Auf deutscher Seite sind unter anderen BMW, Bosch, DE-CIX, Deutsche Telekom, Fraunhofer Gesellschaft, SAP und Siemens mit an Bord. Aus Frankreich zählen vor allem EDF und Orange zu den Schwergewichten.
Bei dem im Oktober 2019 vorgestellten Projekt geht es darum, in Europa nicht alternativlos auf die großen IT-Konzerne aus den USA und China angewiesen zu sein. Dafür soll ein Konzept für eine souveräne und vertrauenswürdige europäische Dateninfrastruktur erarbeitet werden, für die bestehende Angebote über OpenSource-Anwendungen und offene Standards miteinander vernetzt werden. Für Mitte November plant die Vereinigung ein Treffen.
Vorteil des Cloud-Computing ist, dass es von jedem Ort aus zugänglich ist.
Gaia X soll von der nicht-gewinnorientierten Organisation (AISBL) nach belgischem Recht gesteuert werden. Der deutsche Branchenverband Bitkom nannte die Gründung der Organisation einen „Meilenstein auf dem Weg zu einer europäischen Cloud- und Dateninfrastruktur.“Gaia-X müsse möglichst bald erste Angebote auf den Markt bringen. 20 Arbeitsgruppen feilen bereits an Anwendungen, unter anderem in den Bereichen Industrie, Finanzen und Energie. Es wird erwartet, dass Staaten am Anfang große Auftraggeber sein werden, um das Projekt in Schwung zu bringen. Anfang 2021 soll Gaia-X am Markt sein und europäischen Firmen eine Alternative zu amerikanischen und chinesischen Cloud-Computing-Anbietern bieten. pley/dpa