Neues Gesicht für Stäreplaz
Umgestaltung macht auch vor straßenbaulichen Veränderungen nicht halt
Luxemburg. Mehr als 600 Wohnungen, Büros, Geschäftsflächen, Restaurants, ein Multiplex-Kino mit fünf Sälen, ein Fitness-Center, eine Foodhall mit Terrassen und Binnengärten und eine Drogerie: Das sind die Pläne der Investoren für die hauptstädtische Place de l’Etoile.
Nach Jahrzehnten des Stillstands, in denen die Stäreplaz, Stadteingang aus Richtung Westen, als Schandfleck galt, wurde gestern der Entwurf für die Neugestaltung des öffentlichen Platzes präsentiert. Hauptinvestor ist die Abu Dhabi Investment Authority, ein Staatsfonds aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Zusammen mit dem Luxemburger Staat und der Stadt Luxemburg wurde ein Konzept entwickelt, das durch die teilweise Umleitung der Route d’Arlon mehr Raum schafft.
Unterirdisch ist Trumpf
So wird die Kreuzung zwischen der Route d’Arlon und dem Boulevard de la Foire durch den Bau eines unterirdischen Busbahnhofs für die Regionalbusse eine Veränderung erfahren. Der Abschnitt der Route d’Arlon zwischen dem Boulevard de la Foire und der Rue du Rollingergrund wird künftig unterirdisch verlaufen, sodass viel Platz für Fußgänger und Radfahrer entsteht. Die Autos werden in Richtung Square de New York, Val Sainte-Croix auf eine Straße umgeleitet, die unter einem der neuen Gebäude hindurchführt. Außer der bereits bestehenden TramHaltestelle „Stäreplaz“wird es einen neuen Halt an der aktuellen Bushalte geben.
Im Hinblick auf die Tramtrassen-Erweiterung in Richtung Mamer werden laut François Bausch (Déi Gréng), Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten, derzeit Studien zu verschiedenen Varianten erstellt. Bis Dezember 2022 will er das entsprechende Finanzierungsgesetzesprojekt in der Abgeordnetenkammer deponieren. Es soll noch in der laufenden Legislaturperiode zur Abstimmung gebracht werden.
In diesem Zusammenhang schnitt Bausch auch den geplanten Pôle d’échange nahe des Centre hospitalier de Luxembourg (CHL) sowie den Bau des Boulevard de Merl und des Boulevard de Cessange an. „Sind die Pläne umgesetzt, ist das ganze Land ab der Stäreplaz erreichbar“, so der Minister.
60 erschwingliche Apartments
Was die über 600 geplanten Wohnungen betrifft, so sei der Mix derzeit noch nicht festgelegt, sagte Marc Giorgetti vom Unternehmen Félix Giorgetti, das zusammen mit BC Partners das Konzept für die Place de l’Etoile im Auftrag des Hauptinvestors entwickelt hat.
Laut derzeitigem Stand müssten zehn Prozent der Wohnungen zu einem erschwinglichen Preis verkauft respektive vermietet werden. Doch auch die Frage, ob die Apartments verkauft oder vermietet werden, ist seitens des Hauptinvestors noch nicht geklärt. Es sei auch noch zu früh, um über Preissparten zu reden, so Giorgetti.
Mit der Ausführung der Pläne wurden die Architektenbüros KPF und a+a beauftragt.
PAG wird geändert
Die nächste Etappe auf Gemeindeebene ist die punktuelle Änderung des allgemeinen Bebauungsplans
(PAG), mit dessen Fertigstellung Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) für Ende 2021 rechnet. Gleichzeitig kann der entsprechende Teilbebauungsplan in die Prozedur gehen.
Großer Mehrwert
Der Bürgermeisterin zufolge wird dieses Projekt nicht nur ein Mehrwert für die Stäreplaz sein, sondern auch für die umliegenden Stadtviertel wie Belair und Rollingergrund. Gleichzeitig wies Polfer auf die noch ausstehende Entscheidung der Jury betreffend das geplante Wunnquartier Stade auf dem Areal des Fußballstadions Josy Barthel, des Service hygiène und der Berufsfeuerwehr hin. Ein Vorhaben, das an der Route d’Arlon, nahe der Place de l’Etoile, verwirklicht wird.
Über den Kostenpunkt und das voraussichtliche Datum der Fertigstellung des Gesamtprojektes „Stäreplaz“gibt es derzeit keine Angaben.
Sind die Pläne umgesetzt, ist das ganze Land ab der Stäreplaz erreichbar. François Bausch, Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten