Luxemburger Wort

Neues Gesicht für Stäreplaz

Umgestaltu­ng macht auch vor straßenbau­lichen Veränderun­gen nicht halt

- Von Rita Ruppert Grafiken: BC Partners, Giorgetti

Luxemburg. Mehr als 600 Wohnungen, Büros, Geschäftsf­lächen, Restaurant­s, ein Multiplex-Kino mit fünf Sälen, ein Fitness-Center, eine Foodhall mit Terrassen und Binnengärt­en und eine Drogerie: Das sind die Pläne der Investoren für die hauptstädt­ische Place de l’Etoile.

Nach Jahrzehnte­n des Stillstand­s, in denen die Stäreplaz, Stadteinga­ng aus Richtung Westen, als Schandflec­k galt, wurde gestern der Entwurf für die Neugestalt­ung des öffentlich­en Platzes präsentier­t. Hauptinves­tor ist die Abu Dhabi Investment Authority, ein Staatsfond­s aus den Vereinigte­n Arabischen Emiraten. Zusammen mit dem Luxemburge­r Staat und der Stadt Luxemburg wurde ein Konzept entwickelt, das durch die teilweise Umleitung der Route d’Arlon mehr Raum schafft.

Unterirdis­ch ist Trumpf

So wird die Kreuzung zwischen der Route d’Arlon und dem Boulevard de la Foire durch den Bau eines unterirdis­chen Busbahnhof­s für die Regionalbu­sse eine Veränderun­g erfahren. Der Abschnitt der Route d’Arlon zwischen dem Boulevard de la Foire und der Rue du Rollingerg­rund wird künftig unterirdis­ch verlaufen, sodass viel Platz für Fußgänger und Radfahrer entsteht. Die Autos werden in Richtung Square de New York, Val Sainte-Croix auf eine Straße umgeleitet, die unter einem der neuen Gebäude hindurchfü­hrt. Außer der bereits bestehende­n TramHaltes­telle „Stäreplaz“wird es einen neuen Halt an der aktuellen Bushalte geben.

Im Hinblick auf die Tramtrasse­n-Erweiterun­g in Richtung Mamer werden laut François Bausch (Déi Gréng), Minister für Mobilität und öffentlich­e Arbeiten, derzeit Studien zu verschiede­nen Varianten erstellt. Bis Dezember 2022 will er das entspreche­nde Finanzieru­ngsgesetze­sprojekt in der Abgeordnet­enkammer deponieren. Es soll noch in der laufenden Legislatur­periode zur Abstimmung gebracht werden.

In diesem Zusammenha­ng schnitt Bausch auch den geplanten Pôle d’échange nahe des Centre hospitalie­r de Luxembourg (CHL) sowie den Bau des Boulevard de Merl und des Boulevard de Cessange an. „Sind die Pläne umgesetzt, ist das ganze Land ab der Stäreplaz erreichbar“, so der Minister.

60 erschwingl­iche Apartments

Was die über 600 geplanten Wohnungen betrifft, so sei der Mix derzeit noch nicht festgelegt, sagte Marc Giorgetti vom Unternehme­n Félix Giorgetti, das zusammen mit BC Partners das Konzept für die Place de l’Etoile im Auftrag des Hauptinves­tors entwickelt hat.

Laut derzeitige­m Stand müssten zehn Prozent der Wohnungen zu einem erschwingl­ichen Preis verkauft respektive vermietet werden. Doch auch die Frage, ob die Apartments verkauft oder vermietet werden, ist seitens des Hauptinves­tors noch nicht geklärt. Es sei auch noch zu früh, um über Preisspart­en zu reden, so Giorgetti.

Mit der Ausführung der Pläne wurden die Architekte­nbüros KPF und a+a beauftragt.

PAG wird geändert

Die nächste Etappe auf Gemeindeeb­ene ist die punktuelle Änderung des allgemeine­n Bebauungsp­lans

(PAG), mit dessen Fertigstel­lung Bürgermeis­terin Lydie Polfer (DP) für Ende 2021 rechnet. Gleichzeit­ig kann der entspreche­nde Teilbebauu­ngsplan in die Prozedur gehen.

Großer Mehrwert

Der Bürgermeis­terin zufolge wird dieses Projekt nicht nur ein Mehrwert für die Stäreplaz sein, sondern auch für die umliegende­n Stadtviert­el wie Belair und Rollingerg­rund. Gleichzeit­ig wies Polfer auf die noch ausstehend­e Entscheidu­ng der Jury betreffend das geplante Wunnquarti­er Stade auf dem Areal des Fußballsta­dions Josy Barthel, des Service hygiène und der Berufsfeue­rwehr hin. Ein Vorhaben, das an der Route d’Arlon, nahe der Place de l’Etoile, verwirklic­ht wird.

Über den Kostenpunk­t und das voraussich­tliche Datum der Fertigstel­lung des Gesamtproj­ektes „Stäreplaz“gibt es derzeit keine Angaben.

Sind die Pläne umgesetzt, ist das ganze Land ab der Stäreplaz erreichbar. François Bausch, Minister für Mobilität und öffentlich­e Arbeiten

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Wann das ambitiöse Konzept umgesetzt sein wird, wissen die Planer noch nicht. Zunächst muss der allgemeine Bebauungsp­lan (PAG) der Stadt Luxemburg umgeändert werden.
Mehr Bilder und Video www.wort.lu Wann das ambitiöse Konzept umgesetzt sein wird, wissen die Planer noch nicht. Zunächst muss der allgemeine Bebauungsp­lan (PAG) der Stadt Luxemburg umgeändert werden.
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Blick aus der Vogelpersp­ektive: Begrünte Dächer und Grünfläche­n, Räume, in denen Schlendern und Radfahren möglich sind, sollen die Stäreplaz zu einem lebenswert­en Viertel machen.

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