Auf Entdeckungstour im Weinberg
Bei geführten Besichtigungen während der Traubenlese können die Teilnehmer die Moselgegend kennenlernen
Wormeldingen. In den Weinbergen an der Mosel haben Winzer vergangene Woche mit der Traubenlese begonnen. Zu diesem Anlass hat das Office régional du tourisme Region Mosel nun eine Wanderung organisiert, um Besuchern die Weinberge und die Arbeit der Winzer näherzubringen.
Treffpunkt ist bei der Genossenschaftskellerei in Wormeldingen. In Begleitung von Gästeführerin Josiane ziehen die acht Besucher aus Niederkerschen und Koerich los. Über eine steile Treppe neben der Kellerei geht es hoch in die Weinberge. Dann bleibt Josiane plötzlich stehen und greift nach roten Trauben und sagt: „Dies sind keine Pinot-noir-Trauben, sondern welche von der Sorte Dakapo. Ihr Saft ist rot. Er wird als sogenannter Deckwein dem Saft von anderen Trauben beigemischt.“
Rieslingtrauben in Hülle und Fülle
Über die Weinbergswege geht es weiter. Zwischendurch schweifen die Blicke auf die Weinbergsflächen mit den Rieslingreben, die in der Gemeinde größtenteils wachsen. „Die Rieslingtraubensorte benötigt viel Sonneneinstrahlung, damit sich in den Beeren genug Zucker bilden kann“, erzählt Josiane.
Dann erfahren die Gäste auch von ihr, dass die Winzer, die schon mit der Traubenlese angefangen haben, zuerst Auxerrois-Trauben für den Luxemburger Crémant ernten und in welche Länder die Luxemburger Weinprodukte exportiert
Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen ziehen die Besucher, zusammen mit Gästeführerin Josiane (Mitte), durch die Wormeldinger Weinberge. werden. Während die Besucher weiterlaufen, erkundigt sich ein Herr über das Versprühen von Pflanzenschutzmitteln in den Weinbergen. Er will unter anderem wissen, in welchem Zeitfenster und unter welchen Bedingungen sie versprüht werden.
Woraufhin Gästeführerin Josiane zu einem kurzen Exkurs über Pilzkrankheiten im Weinbau und Schädlinge wie dem Traubenwickler ausholt. An einigen Reben weist sie ihre Begleiter dabei auch auf harte rote Plastikbänder hin, die an Drähten fixiert sind. „Das sind Pheromonfallen, die beispielsweise Duftstoffe des Traubenwicklerweibchens versprühen. Das Männchen riecht die Düfte und sucht dann nach einem paarungswilligen Weibchen. Es sucht aber vergeblich, da die Präsenz eines Weibchens vorgetäuscht wird“, sagt sie.
Koeppchen als Belohnung
Unterwegs lassen die Besucher es sich auch nicht nehmen, die eine oder andere Beere zu verkosten. Allmählich erreicht die Gruppe die Treppe, die zur Kapelle auf der Wormer Koeppchen führt. Zeit für ein Fotoshooting mit dem schönen Ausblick auf das Moseltal im Hintergrund. Winzern sind sie auf der Tour aber nicht begegnet. Danach geht es zurück zur Kellerei, wo eine Crémantverkostung den Besuch abschließt. Die nächste Weinbergwanderung findet am 11. Oktober, ab 10 Uhr, in Wormeldingen statt. Weitere Infos dazu gibt es online.