„Forainsmass“wie noch nie
Trotz ausgefallener Schueberfouer bestanden die Schausteller auf ihr Stelldichein
Luxemburg. Auch wenn die Schueberfouer wegen Corona dieses Jahr nicht stattfand, wurde die traditionelle „Forainsmass“in der Glaciskapelle gefeiert. Etliche Schausteller, allen voran das Comité der Fédération Nationale des Commerçants Forains, wie auch Gemeindeverantwortliche und Freunde der Schausteller hatten es sich nicht nehmen lassen, dieses jährliche Stelldichein aufrecht zu erhalten und mit zu gestalten.
„Forainsaumônier“Patrick Muller musste dieses Jahr auf die Mithilfe ausländischer Schaustellerseelsorger-Kollegen verzichten, konnte aber auf die tatkräftige Unterstützung zweier Luxemburger Seminaristen als Diakon beziehungsweise als Organist für die
Gestaltung des Gottesdienstes zurückgreifen.
Normalerweise sind Freude und Dank der Tenor dieser Messe am letzten Freitag der Schueberfouer. Dieses Jahr überwogen jedoch einerseits die Trauer darüber, dass die Fouer im 680. Jahr seit ihrer Gründung 1340 durch Jang de Blannen, Graf von Luxemburg, ausfallen musste und andererseits die Sorge um das Überleben mancher Schaustellerbetriebe und die Zukunftsperspektiven des Berufes überhaupt.
Trotz vieler unterstützender Initiativen der Stadt Luxemburg und des Staates, um einen Minimalbetrieb einiger Schaustellerbetriebe über das Gebiet der Stadt verteilt zu ermöglichen, ist der Ausfall der
Fouer für die Forains wirtschaftlich wie moralisch ein schwerer Schlag.
Im diesjährigen Schaustellergottesdienst stand deshalb das Gebet um Trost und Hilfe in der Not besonders im Vordergrund, wie auch die Solidarität und das Zusammenstehen untereinander. Dass sie zu ihrer Pfarrkirche stehen, haben die Schausteller dieses Jahr auch durch das Geschenk eines aus Holz geschnitztem Logo der Schueberfouer ausgedrückt, das vom deutschen Schausteller Tom Wiegand gestiftet und von Gilbert Nielsen überreicht wurde.
Anschließend folgte ein Umtrunk auf der „Fouerplaz“am einzigen, dort mutterseelen allein stehenden, Geschäft. C.