Auch Royals müssen sparen
Verwaltung der britischen königlichen Paläste baut infolge der Pandemie viele Stellen ab
London. Die Corona-Pandemie zwingt die britischen Royals weiter zum Sparen: Mit „tiefem Bedauern“müsse man mitteilen, dass 86 Vollzeitstellen – und damit 145 Betroffene – infolge der Pandemie ihre Jobs verlieren könnten, hieß es in einer Mitteilung der Historic Royal Palaces von Montag. Die Stiftung verwaltet neben dem Tower of London etwa den Kensington-Palast und den Kew-Palast und hat bislang mehr als 1 100 Beschäftigte. Die finanziellen Mittel der Stiftung lagen den Angaben zufolge mit zehn Millionen Pfund (rund 10,8 Millionen Euro) in diesem Jahr fast 90 Prozent unter den Erwartungen, da viele Veranstaltungen ausfielen und Eintrittsgelder ausblieben.
Zuvor waren bereits Stellenstreichungen beim Royal Collection Trust bekannt geworden, der weitere Schlösser und Kunstwerke im Besitz der britischen Royals verwaltet, unter anderem den Buckingham-Palast. Bis zu 300 der 600 Hausangestellten der Queen könnten Berichten zufolge von den Maßnahmen betroffen sein.
Man habe ein freiwilliges Abfindungsprogramm eingerichtet, das rund 100 Beschäftigte in Anspruch genommen hätten, so die Sprecherin des Royal Collection Trust. Außerdem gebe es bei den Löhnen eine Nullrunde und man führe Gespräche über Rentenanspruchsreduzierungen.
Stiller Protest
Vor Schloss Windsor versammelten sich daraufhin einige Beschäftigte in ihren Uniformen zu einem stillen Protest. Sie hielten ein Plakat mit der Aufschrift „König Heinrich schnitt Köpfe ab. Nun wollen sie unsere Jobs abschaffen und unsere Renten beschneiden. Loyalität ist keine Einbahnstraße!“, wie auf einem Twitter-Foto der Gewerkschaft PCS Union zu sehen ist. In dieser Gewerkschaft sind viele der Bediensteten des Königshauses organisiert. dpa