Schritt für Schritt zur Wanderhütte
Das Minenarbeiterhaus an der Place de Saintignon in Lasauvage wird Platz für acht Personen bieten
Differdingen. Am Sonntag ist es ein Jahr her, dass es in Differdingen zu einem Rücktritt kam, der landesweit diskutiert wurde. Der damalige Bürgermeister und Abgeordnete Roberto Traversini (Déi Gréng) gab gezwungenermaßen seinen Bürgermeisterposten – und in der Folge auch sein Abgeordnetenmandat – ab. Seit fast zwölf Monaten hat Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch (Déi Gréng) nun das Zepter in der Hand. Brauchte sie anfangs noch eine Eingewöhnungsphase, in der sie sich recht häufig an ihren ersten Schöffen Tom Ulveling (CSV) wandte, so führt sie mittlerweile mit ruhiger Hand durch die Gemeinderatssitzungen.
Gestern aber musste sie den Rücktritt von zwei Gemeinderatsmitgliedern zur Kenntnis nehmen. War der von ihrer Parteikollegin Yvonne Richartz-Nilles, die ihren Stuhl für ein jüngeres Parteimitglied räumt, bekannt, so wurde sie vor dem kurzfristig angekündigten Rücktritt von Serge Goffinet (LSAP) überrascht. Er zieht in eine andere Gemeinde um. In den Rat nachrücken werden für Déi Gréng Paulo De Sousa und für die LSAP Pierre Hobscheit.
Gîte nimmt Form an
In der Gemeinderatssitzung gestern wurde sich unter anderem auch mit dem Minenarbeiterhaus beschäftigt, das für Esch 2022 auf dem Red-Rock-Trail als Wanderhütte dienen soll. Tom Ulveling präsentierte den Stand der Renovierungspläne. Die Arbeiten sollen am 22. Februar 2022 abgeschlossen sein. Das Haus, das sich in Lasauvage an Nummer 82, Place de Saintignon befindet, soll später in drei Zimmern acht Personen Platz bieten. Dabei wird es sich um ein Einzelzimmer, eines für drei und eines für vier Personen handeln. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 658 000 Euro, wobei aber auch Subsidien für die Renovierung eingenommen werden.
Bei dem Gebäude handelt es sich jedoch nur um einen Teil eines Gesamtprojektes. Denn alle vier Reihenhäuser sollen renoviert werden. Die nachher fünf Wohnungen sollen dann möglicherweise als sozialer Wohnraum von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden.
Bauschuttdeponien. Zu einer größeren Diskussion im Gemeinderat führte auch die Abänderung des Gesetzes zur Errichtung einer Bauschuttdeponie in einer Gemeinde. Déi-Gréng-Schöffin Laura Pregno trug die Änderungen vor und meinte: „Wir wehren uns mit einem Brief gemeinsam mit der Gemeinde Sassenheim gegen die Änderung.“Durch das neue Gesetz
gebe es keine Kohärenz bei den Bauschuttdeponien mehr. Dabei sei es kein lokales, sondern ein nationales Problem. Es wäre einfacher, viele kleine lokale Bauschuttdeponien zu schaffen. Jedoch scheint noch nicht klar, wer denn nun verantwortlich sei, wenn etwas auf so einem Areal passiert. Außerdem würde es zu einem „ökonomischen Druck“auf die Grundstücke kommen, da dann Bauschuttpromotoren Profit machen wollen. Pregnos Parteikollege Frenz Schwachtgen unterstrich: „Der Staat könnte sich mit dem Promotor einigen, ohne dass die Gemeinde gefragt würde. Und der stärkste Lobbyist setzt sich durch. Es sei denn, es liegt eine negative Umweltimpaktstudie vor.“Am Ende war man sich durch die Bank einig, dass man das nicht möchte. Um es mit den Worten von Gary Diderich (Déi Lénk) zu sagen: „Wir können nicht die Entscheidung über eine Bauschuttdeponie beim Staat und den privaten Akteuren belassen.“
Klimapakt. „Das Klimateam ist eingeschlafen“, fand in der Folge Laura Pregno. Nur wenige Personen seien noch zu einer einberufenen Versammlung erschienen. Das soll sich nun ändern. Zunächst soll ein Präsident für ein neues Team gefunden werden.
Kirche in Lasauvage. Die Renovierungsarbeiten an der Kirche in Lasauvage schreiten voran. Die Arbeiten am Dach und an der Fassade sind abgeschlossen.
Kindergeschäft. An Hausnummer 4 an der Avenue de la Liberté in Differdingen wird ein Kindergeschäft eröffnen.
Flüchtlingsunterkunft. Gary Diderich hatte eine Motion eingereicht und erkundigte sich, wie es mit der Renovierung der Flüchtlingsunterkunft an der Rue de l’Hôpital steht, da der vorige Bürgermeister eine solche angekündigt hatte. Deshalb sollten die Bewohner in eine provisorische Unterkunft nebenan ziehen. Alle waren sich einig, dass hier etwas unternommen werden muss. Die Regierung müsse allerdings mit Plänen für eine zusätzliche Unterkunft kommen. Die Gemeinde würde dann das Grundstück stellen.