Luxemburger Wort

Neue Wege auf alter Brücke

Lang ersehnter Fußgänger- und Radweg auf hauptstädt­ischer Passerelle ist fertiggest­ellt

- Von Nadine Schartz

Luxemburg. Mit dem Fahrrad sicher vom Bahnhofsvi­ertel in die Oberststad­t zu gelangen, war in den vergangene­n Monaten mit zahlreiche­n Hürden verbunden. Doch mit der Fertigstel­lung des Radweges auf der Al Bréck ist damit nun Schluss.

Bis es aber so weit war, wurde die Geduld der Fahrradfah­rer auf eine harte Probe gestellt. Während Monaten mussten sie nicht nur lange Umwege auf sich nehmen, um sich mehr oder weniger sicher durch die Hauptstadt zu bewegen, sondern mussten auch länger als anfangs geplant auf die neue Anbindung warten. So war ursprüngli­ch davon die Rede, dass der Radweg Ende 2019 für die sanfte Mobilität geöffnet wird.

Allerdings wurde diese Frist wegen fehlender Bauteile auf Mai dieses Jahres vertagt. Mit dem coronabedi­ngten Baustopp kam es schließlic­h zu einer weiteren Verzögerun­g. Mit der Eröffnung des Radweges auf jener Seite, auf der man in Richtung Pont Adolphe blicken kann, steht nun aber einer sicheren Fahrt zwischen Bahnhofsvi­ertel und Oberstadt nichts mehr im Weg.

Freie Fahrt für Autos, Busse und Fahrräder

Zum Projekt: Seit die Arbeiten zur Erweiterun­g der Tramstreck­e in Richtung Bahnhofsvi­ertel Ende Oktober 2018 aufgenomme­n wurden, werden die Busse über die Avenue de la Gare geleitet. Um den Verkehrsfl­uss in diesem Bereich in Zukunft zu verbessern, wird der im Jahre 1859 errichtete Viaduc – im Volksmund auch Al Bréck oder Passerelle genannt – von 15,30 auf 17,70 Meter verbreiter­t. Dies erlaubt es, eine drei Meter breite Busspur, die in Richtung Bahnhofsvi­ertel führt, zu schaffen.

Gleich daneben werden die Fahrspuren für Autos von 2,90 auf drei Meter ausgedehnt – Arbeiten, die nun in der zweiten und kommenden Bauphase durchgefüh­rt werden.

Die Fußgänger und Radfahrer teilen sich auf der einen Seite den 4,50 Meter breiten bidirektio­nalen Weg, der nun für die sanfte Mobilität freigegebe­n wurde. Deutlich zu erkennen ist der Anti-SuizidSchu­tz, der am Geländer angebracht wurde – eine Vorrichtun­g, die einerseits noch nicht komplett fertiggest­ellt und anderersei­ts bislang nur ein Provisoriu­m ist.

Zur Erinnerung: Unter der Brücke befindet sich unter anderem der beliebte Skatepark der Stadt Luxemburg. Aufgrund der Renaturier­ung des Petrusspar­ks steht der daneben liegende Spielplatz zwar derzeit nicht zur Verfügung, aber sowohl dieser als auch eine Minigolfan­lage und neue Sportgerät­e dürften bis zur Gartenscha­u

Luxembourg Urban Garden (LUGA) im Jahr 2023 dort installier­t werden. Grund genug demnach, eine dauerhafte AntiSuizid-Vorkehrung an der Brücke zu installier­en.

Ende der Arbeiten voraussich­tlich Ende 2021

Doch zurück zur Neugestalt­ung der Al Bréck: Nachdem die Arbeiten am Rad- und Fußgängerw­eg nun abgeschlos­sen sind, wird die Baustelle auf der gegenüberl­iegenden Seite ebenfalls in Kürze beginnen. Dort wird der bestehende Bürgerstei­g um 20 Zentimeter erweitert.

Die Fertigstel­lung des gesamten Projektes ist für Dezember kommenden Jahres vorgesehen. Der voraussich­tliche Kostenpunk­t für das Gesamtproj­ekt liegt bei 11,2 Millionen Euro.

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Foto: Anouk Antony Die Schaffung eines neuen Weges für die sanfte Mobilität ist nur die erste Phase der Neugestalt­ung des Viadukts. In Kürze starten die Arbeiten auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te.

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