Luxemburger Wort

„Ich möchte noch etwas wagen“

Kevin Geniets hat noch nicht mit der 80. Luxemburg-Rundfahrt abgeschlos­sen

- Von Yves Rauen

Auf der dritten Etappe der 80. Luxemburg-Rundfahrt war jeder gespannt, ob die Sicherheit­smängel des Vortags behoben sein würden. Allgemein zogen die Teilnehmer der SkodaTour de Luxembourg ein positives Fazit.

Ivan Centrone (Natura4Eve­r/17.): „Die Etappe verlief wie erwartet. Die Strecke war ziemlich hügelig und es gab fast keinen flachen Abschnitt – es ging entweder rauf oder runter. Das Finale war erneut sehr schnell. Ich hatte vor, eine Attacke zu setzen, jedoch war ich bei der ersten Passage am Kayler Poteau zu schlecht platziert. Unter dem Strich bin ich jedoch mit meiner Leistung zufrieden. Ich werde mich nun ganz auf den Rundkurs um Differding­en herum konzentrie­ren, denn da gilt es aufmerksam zu sein. Was die Polemik der Sicherheit während des Rennens anbelangt, so habe ich keine Mängel zu äußern. Wenn die Sicherheit der Fahrer auf den beiden letzten Etappen auch so gut gewährleis­tet ist, haben sich die Organisato­ren zurückgeka­uft.“

Tom Wirtgen (Bingoal/39.): „Die Start- und auch die Endphase waren richtig schnell. Ansonsten verlief die Etappe, so wie wir es erwartet hatten. Die beiden letzten Abschnitte werden nochmals sehr schwer. Dort wird die Entscheidu­ng meiner Meinung nach erst auf den lokalen Runden in Differding­en fallen. Eine Ausreißerg­ruppe wird es schwerhabe­n sich durchzuset­zen. Zu der Sicherheit­sthematik möchte ich mich nicht äußern. Mein Bruder Luc hat das Rennen wegen einer Magendarmg­rippe vorzeitig verlassen.“

Jan Petelin (Vini Zabù/124. auf 13'42''): „Ich habe versucht den Sprung in die Ausreißerg­ruppe des Tages zu schaffen, jedoch ohne Erfolg. Das Tempo war extrem hoch und ich musste auf die Zähne beißen. Die Sicherheit während des Rennens war nach dem Chaos vom Vortag im Hauptfeld etwas besser. Als ich jedoch abgehängt war, passierten wir erneut einige Kreuzungen, wo die Sicherheit zu wünschen übrig ließ. Streckenpo­sten waren zwar anwesend, nachdem das Hauptfeld allerdings vorbei war, erledigten sie ihren Job nicht konsequent. Ich werde weiterhin versuchen den Sprung in eine Ausreißerg­ruppe zu schaffen.

Kevin Geniets (Groupama/69.): „Was die Verkehrspr­oblematik anbelangt, so haben wir uns in Sicherheit gefühlt. Es ist schon schade, dass die beiden ersten Etappen durch die gefährlich­e Verkehrssi­tuation in ein schlechtes Licht gerieten. Mit einem solchen Starterfel­d hätte dies sicherlich der Anfang eines renommiert­en Rennens werden können. Ich bin mir jetzt allerdings nicht sicher, ob die Entwicklun­g in die richtige Richtung geht. Insgesamt fühlen sich meine Beine sehr gut an. Bleibt das so, möchte ich auf jeden Fall vor dem Rundfahrte­nde noch etwas wagen. Ob nun am Col de l'Europe oder am Pabeierbie­rg ist schwer vorherzusa­gen. Man muss schauen, wie das Rennen verläuft.“

John Degenkolb (Lotto/Sieger): „Es ist immer etwas Spezielles, einen ersten Erfolg für sein neues Team zu feiern. Dieser Sieg ist sehr wichtig für mich, denn er gibt mir und auch dem Team das nötige Selbstvert­rauen für die Zukunft. Außerdem ist er etwas Balsam für den Frust wegen meines Sturzes auf der ersten Etappe der Frankreich­rundfahrt. Die Saison ist noch lange nicht vorbei und es stehen noch viele schöne Rennen im Kalender. Für mich ist die Königsetap­pe

nach Differding­en definitiv zu schwer. Tim (Wellens) kommt immer besser in Fahrt und wir werden ihn so gut es geht unterstütz­en. Obwohl wir nach dem Ausfall von Tomasz (Marczynski) und Harm (Vanhoucke) nur noch zu Viert sind, können wir sicherlich bis Samstag noch etwas erreichen. Was die Sicherheit während des Rennens anbelangt, gab es sicherlich eine Verbesseru­ng im Vergleich zu den Vortagen. Wir saßen am Abend zusammen und versuchten ein Maximum zu optimieren, auch wenn noch Luft nach oben ist. Es ist schön zu sehen, dass die Luxemburg-Rundfahrt

trotzdem ein gut organisier­tes Rennen ist und die Verantwort­lichen sehr profession­ell agieren.“

Ben Gaustauer (Ag2r/57.): „Es ist natürlich immer schön vor seiner Haustür anzukommen. Ich hatte leider kein Glück und lief rund 30 Kilometer vor dem Ziel platt. Um den erneuten Anschluss zum Peloton

zu finden, ließ ich einige Körner liegen. Daraufhin war es etwas schwerer mich zum Schluss in Szene zu setzen. Schlussend­lich lief ich mit dem Hauptfeld ein und es hat mir Spaß bereitet zuhause zu fahren. Die Organisato­ren haben sich wirklich Mühe gegeben, die Sicherheit­smängel zu verbessern, und es war schon ein großer Fortschrit­t erkennbar. Es ist halt nicht zu vermeiden, dass die entgegenko­mmenden Autos auf der von uns aus gesehen linken Straßensei­te anhalten. Das kann man nicht so einfach in den Griff bekommen. Die Sicherheit­sleute haben versucht die betroffene­n Personen so gut es ging anzuweisen. Ich hoffe, dass ich mich bei den letzten Etappen nochmals etwas in Szene setzen kann. Wir haben noch vier Fahrer, die gut im Generalkla­ssement platziert sind, und auch ich bin noch in Schlagdist­anz. Wir wollen auf jeden Fall noch etwas versuchen.“

Raphaël Kockelmann (Vorarlberg/Aufgabe): „Bei der diesjährig­en SkodaTour de Luxembourg sind viele Mannschaft­en am Start, bei denen die Fahrer trotz Corona – im Gegensatz zu mir – bereits mehr als 2 000 Rennkilome­ter in den Beinen haben. Bereits beim ersten Bergpreis hinauf nach Girsterkla­us musste ich das Feld ziehen lassen und hatte keine Möglichkei­t nochmals in der Autokolonn­e den Anschluss zu finden. Mit einem anderen abgehängte­n Fahrer im Wind wurde unser Rückstand immer größer und wir wurden nach rund 50 Kilometern aus dem Rennen genommen. Ich hatte mir bei der Luxemburg-Rundfahrt definitiv mehr erwartet, aber mit lediglich zwei Rennen als Vorbereitu­ng war einfach nicht mehr möglich. In den kommenden Tagen lege ich nun eine kleine Pause ein, um anschließe­nd meine Cyclocross­saison vorzuberei­ten. Hier hoffe ich auf eine erneute Austragung des Skoda-Cross-Cups. Zudem versuche ich ein Maximum an internatio­nalen Rennen zu absolviere­n.“

1. John Degenkolb (D/LTS) 2. Eduard-Michael Grosu (ROM/NDP) 3. Pieter Vanspeybro­uck (B/CWG) 4. Reinardt Janse v. Rensburg (RSA/NTT) 5. Yevgeniy Gidich (KAZ/AST)

6. August Jensen (N/RIW)

7. Amaury Capiot (B/SVB)

8. Jordi Warlop (B/SVB)

9. Lawrence Naesen (B/ALM)

10. Alexander Krieger (D/AFC)

11. Jon Aberasturi (E/CJR)

12. Mathias de Witte (B/NRL)

13. Thomas Boudat (F/ARK)

14. Diego Ulissi (I/UAD)

15. Arjen Livyns (B/WVA)

16. Romain Hardy (F/ARK)

17. Ivan Centrone (NRL)

18. Fred Wright (GB/TBM)

19. Martijn Budding (NL/RIW)

20. Jetse Bol (NL/BBH)

21. Roland Thalmann (CH/VBG)

22. Quinn Simmons (USA/TFS)

23. Eros Capecchi (I/TBM)

24. Jan Bakelants (B/CWG)

25. Senne Leysen (B/AFC)

26. Nick van der Lijke (NL/RIW)

27. Petr Vakoc (CZE/AFC)

28. Aurélien Paret-Peintre (F/ALM)

29. Tosh van der Sande (B/LTS)

30. Markus Hoelgaard (N/UXT)

31. Umberto Marengo (I/THR)

32. Andreas Lorentz Kron (DK/RIW)

33. Xandro Meurisse (B/CWG) 3.35'43'' 1. Eduard-Michael Grosu (ROM/NDP) 7.38'49'' 2. Diego Ulissi (I/UAD) auf 5'' 3. Amaury Capiot (B/SVB) 9'' 4. Alexander Krieger (D/AFC) 11'' 5. Vincenzo Albanese (I/BCF) 12'' 6. Rui Oliveira (P/UAD)

7. Jordi Warlop (B/SVB)

8. Reinardt Janse v. Rensburg (RSA/NTT) 9. Tim Wellens (B/LTS)

10. Jan Bakelants (B/CWG)

11. Petr Vakoc (CZE/AFC)

12. Jon Aberasturi (E/CJR)

13. Lawrence Naesen (B/ALM)

14. Romain Hardy (F/ARK) 15''

16'' 17''

18''

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 ?? Fotos: Serge Waldbillig/Vincent Lescaut ?? Luxemburgs Landesmeis­ter Kevin Geniets, Ben Gastauer und Jan Petelin (im Uhrzeigers­inn) sind drei der sieben noch im Rennen verblieben­en Luxemburge­r.
Fotos: Serge Waldbillig/Vincent Lescaut Luxemburgs Landesmeis­ter Kevin Geniets, Ben Gastauer und Jan Petelin (im Uhrzeigers­inn) sind drei der sieben noch im Rennen verblieben­en Luxemburge­r.
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Foto: Vincent Lescaut In Lauerstell­ung: Ivan Centrone (rosa Trikot) ist als 23. weiterhin der beste Luxemburge­r in der Gesamtwert­ung.
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