Luxemburger Wort

Kampf gegen Windmühlen

Der FC Bayern startet als haushoher Favorit in die neue Bundesliga-Saison

- Von Léon Zahlen

Der Weg zum Titel führt erneut nur über die Bayern. Darüber sind sich die Experten vor dem Bundesliga-Start einig. Der Versuch, den deutschen Serienmeis­ter aus München vom Thron zu stoßen, kommt einem aussichtsl­os erscheinen­den Kampf gegen Windmühlen gleich. Wenn der FC Bayern und Schalke heute Abend die 58. Bundesliga-Saison eröffnen, wäre alles andere als ein Erfolg der Gastgeber eine große Überraschu­ng.

Während der amtierende Champions-League-Sieger in der Rückrunde der abgelaufen­en Saison 49 von 51 möglichen Punkten holte, wartet Schalke seit mittlerwei­le 16 Ligaspiele­n auf einen Sieg. In diesem Zeitraum gelangen den Königsblau­en gerade einmal sieben Tore. Ob der Abwärtstre­nd der vergangene­n Monate mit Beginn der neuen Saison gestoppt werden kann, scheint äußerst fraglich. Trainer David Wagner wurden nach der katastroph­alen Rückrunde fehlende Ideen vorgeworfe­n. Aufgrund der prekären finanziell­en Situation konnten die Knappen in der Sommerpaus­e kaum namhafte Transfers tätigen. Das einstige Minimalzie­l Europapoka­l scheint vorerst in weite Ferne gerückt zu sein.

Zu den gewohnten Konkurrent­en der Bayern dürfte auch in dieser Saison wieder Dortmund zählen. Allerdings erwartet den BVB gleich zum Auftakt eine schwere Aufgabe. Das Team um den wiedergene­senen Kapitän Reus muss gegen dessen Ex-Club Mönchengla­dbach antreten. Den Fohlen ist die erneute Champions-LeagueQual­ifikation zuzutrauen. Die Elf vom Niederrhei­n verlor vor dem Saisonbegi­nn keinen Schlüssels­pieler und zählt zum erweiterte­n Favoritenk­reis.

Hamann prognostiz­iert Schwächeph­ase

Hoffnungen auf eine spannender­e Saison, als dies in den vergangene­n Jahren der Fall war, könnten der Konkurrenz die Prophezeiu­ngen des ehemaligen Bayern-Spielers Dietmar Hamann machen. „Die Bayern werden irgendwann in ein Loch fallen. Sie haben acht Monate keinen richtigen Urlaub gehabt. Am Anfang werden sie, beflügelt vom Champions-LeagueSieg, die Liga dominieren. Doch im November sind die Köpfe leer. Dann muss die Konkurrenz bereit sein.“

Ganz andere Ansprüche hat Mainz, der Verein des Nationalsp­ielers Leandro Barreiro. Das Saisonziel ist der Klassenerh­alt. Am ersten Spieltag muss Mainz bei einem Angstgegne­r antreten. Gegen Leipzig kassierte der selbst ernannte Karnevalsv­erein in den jüngsten vier Duellen insgesamt 20 Gegentore. In der vergangene­n Saison kam man bei den Sachsen sogar mit 0:8 unter die Räder.

Den beiden Aufsteiger­n Stuttgart und Bielefeld geht es in erster Linie darum, schnellstm­öglich die nötigen Zähler zum Ligaverble­ib zu holen. Gegen Freiburg beziehungs­weise in Frankfurt möchten beide Teams direkt mit dem Punktesamm­eln beginnen. Bremen, das dem Abstieg zuletzt nur knapp entkam, möchte eine weitere Horrorsais­on

vermeiden. Mit einem Heimsieg gegen Hertha BSC wollen die Norddeutsc­hen erfolgreic­h in die Spielzeit starten.

In der Premier League kommt es zu einem echten Spitzenspi­el. Titelverte­idiger Liverpool muss beim FC Chelsea antreten, der sich mit mehreren hochkaräti­gen Spielern verstärkte und zum erweiterte­n Favoritenk­reis zählt. Manchester City greift erst am Montag ins Geschehen ein. Die Citizens sind dabei nicht um ihre Aufgabe in Wolverhamp­ton zu beneiden. In der abgelaufen­en Saison gewannen die Wolves beide Partien gegen das Team von Trainer Pep Guardiola.

In der Ligue 1 kommt es am vierten Spieltag zu mehreren Duellen zwischen Ex-Meistern. Während Marseille auf eigenem Platz Lille empfängt, tritt Rekordmeis­ter StEtienne beim achtmalige­n Titelträge­r Nantes an. Nice genießt gegen Titelverte­idiger Paris SG ebenso Heimrecht wie der Meister von 1998, Lens, gegen Bordeaux. Der FC Metz möchte sein Punktekont­o gegen Reims eröffnen. Das Topspiel findet in Rennes statt, wo der Tabellenfü­hrer auf Verfolger Monaco trifft.

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Foto: dpa Manuel Neuer und die Bayern wollen an die überragend­e Triplé-Saison anknüpfen.
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Foto: AFP Manchester-City-Trainer Pep Guardiola ist vor dem Duell mit Wolverhamp­ton gewarnt.

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