Heiß ersehnte Rückkehr
Der 1. FC Saarbrücken will mit Nationalstürmer Maurice Deville in der 3. Liga eine neue Ära einleiten
Für den 1. FC Saarbrücken sind die kommenden Wochen wie Weihnachten und Geburtstag zusammen. Denn die gute Nachricht ist nicht nur, dass der FCS nach sechs Jahren in der Regionalliga endlich wieder die Luft im deutschen Profifußball schnuppern darf. Spieler und Fans kehren außerdem früher als angekündigt ins heimische Stadion zurück.
Für Trainer Lukas Kwasniok wird die Vorfreude auf den ersten Einsatz im Ludwigspark, der inklusive zahlreicher Fehlschläge seit viereinhalb Jahren umgebaut wird, vom DrittligaAuftakt in Lübeck (morgen, 14 Uhr) in den Schatten gestellt. „Das erste Heimspiel ist gefühlt noch sehr weit weg“, verrät der 39-Jährige. „Diese Glückseligkeit, endlich wieder in der Heimat spielen zu können, kommt vermutlich erst, wenn wir das erste Mal im Ludwigspark trainieren.“Die 900 verfügbaren Karten für das Heimdebüt nächste Woche Samstag gegen Rostock waren gestern innerhalb von Minuten vergriffen.
Unberechenbare Liga
Für die richtige Dosis Vorfreude sorgt allein die neue Spielklasse, in die der 1. FC Saarbrücken als Tabellenerster der abgebrochenen Saison in der Regionalliga Südwest aufgestiegen war. Kwasniok, der bereits in der 2. Bundesliga (Karlsruhe) und 3. Liga (Jena) an der Seitenlinie stand, weiß, worauf sich seine Spieler einstellen müssen. „Die größten Unterschiede liegen in der Qualität und der Ausgeglichenheit der Mannschaften“, erklärt er. „In der Regionalliga wusste man schon nach wenigen Spieltagen, welche Teams oben mitspielen oder
Maurice Deville, hier mit Sebastian Bösel (r.), trägt morgen ebenfalls Blau-Schwarz. gegen den Abstieg kämpfen. Die 3. Liga ist unberechenbar.“
Auffällig sei ebenfalls, dass es in Sachen Spielweise zwischen den Konkurrenten große Unterschiede gibt. „Manche sind vor allem körperlich robust, andere haben spielerische Stärken. Und wieder andere haben viel Geld in die Hand genommen und haben große individuelle Qualität“, sagt Kwasniok.
Seine Saarbrücker, sagt der Coach, müssen sich dennoch nicht verstecken. „Unser Anspruch ist es, dass wir in allen 38 Spielen konkurrenzfähig sind.“Dabei spielt dem FCS in die Karten, dass er – anders als in der Regionalliga – nicht in jedem Spiel als Favorit antritt. „Die Außenseiterrolle mit dem Wissen um die eigene Stärke ist eine gute Mischung“, bestätigt Kwasniok.
Eine solche hat der Trainer auch auf dem Transfermarkt bekommen. Wunschspieler Maurice Deville stand vor allem wegen seiner Vielseitigkeit auf der Wunschliste des Clubs. „Man hat nicht so oft einen Spieler, der groß und
Die Außenseiterrolle mit dem Wissen um die eigene Stärke ist eine gute Mischung. FCS-Trainer Lukas Kwasniok
laufstark ist. Und der in der Sturmspitze, hängend oder auf den Flügeln spielen kann“, erläutert Kwasniok. „Außerdem hat Maurice unter Beweis gestellt, dass er in der 3. Liga Leistung bringen kann.“
Ob der Luxemburger gegen Lübeck von Beginn an auf Torejagd geht, hat der Trainer noch nicht festgelegt. Ohnehin muss Kwasniok personell basteln, denn mit den Abwehrspielern Uaferro und Barylla sowie Spielmacher Mendler fehlen den Saarländern zum Auftakt Leistungsträger, die das Team in der vergangenen Spielzeit sensationell ins Halbfinale des DFBPokals geführt hatten.