Straße der Gesetzlosigkeit
In der Rue de la Gare in Küntzig glauben einige Radfahrer mit ihren Rennrädern sich für einen Contador zu halten. Obwohl die Rue de la Gare eine Sackgasse ist – mit Gaststätte, Spielplatz, Tennisfeld, Kirmesplatz und Parkplätzen für Autos rechts und links – ist sie noch lange kein Fahrradweg. Dieser fängt erst 400 Meter weiter an und ist ab dort gekennzeichnet. In der Rue de la Gare werden Fußgänger und spielende Kinder angebrüllt, genauso wie andere Freizeitradler, die hier mit gemäßigtem Tempo spazieren fahren. Und ich selbst wurde beim Manövrieren aus dem Parkplatz, sitzend und angeschnallt, mit fast 70 Jahren im Auto zusammengeschlagen. Daraufhin wurde ich wenig später mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht, mit einem Gesichtsknochenbruch und einer Augenverletzung. Dies, weil ein Französisch sprechender „Rennfahrer“nach seinen eigenen Worten von seinem Kurs abweichen und deshalb bremsen musste. Anzeige wurde bei der hiesigen Polizei wegen Körperverletzung erstattet, eine Suchaktion wurde eingeleitet mittels Zeugenaufruf. Man soll nicht alle in denselben Topf werfen, viele Radfahrer waren sogar bereit, drei Wochen später mit nach dem Schuldigen zu suchen, einer entschuldigte sich sogar im Namen der Radfahrer, bei all diesen (über 20 Stück) kann man nur sagen: Respekt! Es wird Zeit, dass sich der Bürgermeister des Problems annimmt, ehe hier Schlimmeres geschieht, zum Beispiel ein Kind einem rasenden Radfahrer vors Fahrrad läuft oder etwa eine ältere Person erfasst wird.
Marc Origer, Niederkerschen