Wirtschaft auf Schrumpfkurs
Das Bruttoinlandsprodukt geht im zweiten Quartal um 7,8 Prozent zurück
Der Absturz ist heftig: Einer ersten Einschätzung des Statec zufolge ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Monaten April bis Juni im Vergleich zum gleichen Quartal im vergangenen Jahr um 7,8 Prozent gesunken. Im Vergleich zum ersten Quartal 2020 ging die Wirtschaftsleistung um 7,2 Prozent zurück.
Die Zahlen sind keine Überraschung: Die Luxemburger Wirtschaft bekam die Folgen der Corona-Pandemie erst von Mitte März an mit der Stilllegung des öffentlichen Lebens wirklich zu spüren. „Diese negative BIP-Entwicklung im zweiten Quartal 2020 ist hauptsächlich auf die Auswirkungen
Nach den vorläufigen Zahlen ist die Industrie besonders hart betroffen.
der Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus zurückzuführen“, heißt es im gestern veröffentlichten Bericht des nationalen Statistikamtes. Die Wachstumsrate im ersten Quartal 2020 wurde hingegen nach oben revidiert: Im Vergleich zum gleichen Quartal im Jahr 2019 ist die Wirtschaftsleistung um 1,5 Prozent gestiegen (vorher -0,2 Prozent).
Kommunikationsbranche im Plus
Nach den vorläufigen Zahlen der Statistikbehörde ist die Industrie besonders hart betroffen. In dieser Branche beträgt der Rückgang 22,4 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 (siehe Grafik), 17,7 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des laufenden Jahres. Im Handels-, Transportund Gastgewerbe verzeichnet die Statistikbehörde im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Minus von 21,9 Prozent, im Baugewerbe ein Minus von 20,3 Prozent. Leichtere Einbußen gibt es im Bereich Geschäftsdienstleistungen und Vermietung (-6,2 Prozent) oder im Bereich Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei (-5,1 Prozent). Einen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahresquartal gibt es dagegen im Bereich Information und Kommunikation (+9,2
Prozent) und beim Immobiliengeschäft (+2,0 Prozent).
Dazu meldet die Statistikbehörde eine Steigerung der Ausgaben der öffentlichen Verwaltungen um 3,3 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des laufenden Jahres. Die Ausgaben der Haushalte sind dagegen um 16,1 Prozent gesunken.