Luxemburger Wort

Rückkehr mit Hinderniss­en

Nach zahlreiche­n Coronafäll­en startet Aufsteiger Standard heute in die Handballsa­ison

- Von Marc Scarpellin­i

Die Vorfreude auf die neue Saison wurde bei Aufsteiger Standard schnell getrübt. Bei seiner Rückkehr ins Oberhaus wurde der Verein stark von der Corona-Pandemie gebeutelt, sodass die drei ersten Partien in der Axa League der Männer gegen die Red Boys, Düdelingen und Käerjeng abgesagt werden mussten.

Nun soll es am Samstagabe­nd endlich so weit sein. Nach knapp 25 Jahren in der Promotion darf der Hauptstadt­club am vierten Spieltag zum ersten Mal in dieser Saison wieder Luft in der höchsten Spielklass­e schnuppern. Das Team von Trainer Lionel Pérignion empfängt vor heimischer Kulisse Diekirch. Theoretisc­h wäre dies ein Gegner, gegen den man an einem guten Tag eine Erfolgscha­nce hätte, doch die Umstände lassen den Aufsteiger nicht von einem Sieg träumen.

„Wir hatten leider keine Vorbereitu­ng“, macht Pérignion gleich klar. „Wir haben vom 3. bis zum 25. August normal trainiert. Danach kam der erste Corona-Fall und dann ging alles ganz schnell. Ende der Woche waren dann vier Spieler infiziert und zum Schluss waren es zehn Akteure. Demzufolge war an Training nicht zu denken und der Sport stand bei niemandem mehr im Fokus.“

Tomaschek ersetzt Pérignon

Auch vor dem Duell am Samstag mit Diekirch spürt Standard immer noch die Nachwehen der Pandemie, denn nicht alle Spieler sind einsatzber­eit. So muss der Verein auf Matruchot und Andriuzzi verzichten, und auch der Einsatz von Keeper Zuzo ist noch nicht gesichert.

„Ich denke, dass wir am Ende elf Spieler aufbieten können. Physisch wird es jedoch schwer werden. Wir hätten diese Partie auch noch verlegen können, doch wir wollten verhindern, dass wir am Ende nur noch englische Wochen haben. So freuen wir uns trotz der Umstände auf das Spiel und ich hoffe, dass wir mit Freude und viel Mut die Begegnung angehen.“

Sich vor Ort selbst ein Bild von der Leistung seiner Mannschaft machen, kann Pérignion allerdings nicht. Der Trainer befindet sich nämlich selbst seit vergangene­m Freitag in Quarantäne. „Ich wurde leider von meiner Tochter angesteckt. Zum Glück habe ich keine großartige­n Symptome, außer dass mein Geschmacks- und Geruchssin­n etwas leidet“, erklärt der 48-Jährige, der von Frauentrai­ner Jörg Tomaschek vertreten wird. „Dies ist natürlich keine leichte Aufgabe für ihn, da er die Mannschaft kaum kennt. Doch ich habe vollstes Vertrauen in ihn und bin mir sicher, dass er zusammen mit den Spielern alles geben wird.“

Trotz all dieser Gegebenhei­ten hat Coach Pérignion, der vor dem Spiel per Videoschal­te letzte Anweisunge­n geben wird, seinen Mut keineswegs verloren. „Diekirch geht als klarer Favorit ins Spiel.

MÄNNER – AXA LEAGUE

Am Samstag:

20.15: Red Boys – Düdelingen (Sporthalle Niederkorn) (Janics, Niederprüm)

20.15: Standard – Diekirch

(J. Volz, S. Volz)

Verlegt:

Esch – Käerjeng Mersch – Berchem Petingen – Schiffling­en

1. Käerjeng 2. Berchem 3. Red Boys 4. Esch 5. Diekirch 6. Petingen 7. Standard

2 2 2 1 2 3 0

Uns war allen von Beginn an klar, dass es für uns ohnehin keine leichte Saison werden wird.“Dass die Situation nun wegen der CoronaFäll­e weitaus komplizier­ter ist, sei aber nicht das Ende der Welt.

„Wir wollen weiterhin konsequent arbeiten und vor allem die jungen Spieler wie Kremer oder meinen Sohn Léo qualitativ verbessern. Wenn wir in jedem Spiel an unsere Leistungsg­renze gehen und vielleicht den einen oder anderen Gegner vor ernsthafte Probleme stellen, dann bin ich zufrieden“, erklärt der Trainer, der in erster Linie hofft, in den kommenden Wochen und Monaten zusammen mit seiner Mannschaft von weiteren positiven Tests verschont zu bleiben.

1. Diekirch 2. Düdelingen 3. Käerjeng 4. Museldall 5. Red Boys 6. Bettemburg 7. Esch 8. Standard 0 1 1

1 1 1 1 0 0 0 0 0 0

FRAUEN – AXA LEAGUE

1 1 1 1 1 0 1 0 1 0 1 0 0 0 0 0 0

Am Samstag:

18.00: Düdelingen – Red Boys 18.00: Käerjéng – Diekirch 18.00: Standard – Bettemburg

Am Sonntag:

16.30: Museldall – Esch

(Sporthalle „op Flohr“) 1 1

0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 1 0:0 19:23 23:36 40:11 34:9 34:17 20:19 19:20 17:34 9:34 11:40 0 0 0 2 2 2 2 0 0 0 0

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Foto: Lex Kleren Standard (hier während der Vorbereitu­ng im Sommer) mit Trainer Lionel Pérignon (kniend, grüne Jacke) spielt nach 25 Jahren in der Promotion erstmals wieder in der höchsten Division.

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