Luxemburger Wort

Premiere und Favoritens­ieg

Der Pokalwettb­ewerb wird zu Ende gespielt: Die Siege gehen an die Männer des TC Esch und das Frauenteam von Spora

- Von David Thinnes

Sieg Nummer 13 und Premierene­rfolg: Der FLT-Pokal brachte mit Spora bei den Frauen und Esch bei den Männern unterschie­dliche Sieger hervor. Der Wettbewerb, der auf den Hallenplät­zen im nationalen Tenniszent­rum in Esch-Lallingen stattfand, konnte zu Jahresbegi­nn wegen der Corona-Pandemie nicht fertig gespielt werden.

„Es sind sehr spezielle Voraussetz­ungen, da viele Spieler erst aus den Ferien zurückgeko­mmen sind und die nötigen Automatism­en sicherlich fehlten. Aber die Bedingunge­n waren für jeden gleich“, erklärt Olivier Mutis vom TC Esch. Sein Verein stand bereits im Vorjahr im Endspiel, musste sich aber dort dem übermächti­gen TC Arquebusie­rs geschlagen geben. „Wir hatten nach 2019 noch eine Rechnung offen und wir wollten diesen Sieg unbedingt“, so der 42-jährige Ex-Profi, der 2003 auf Rang 71 der Weltrangli­ste stand.

Im Halbfinale schalteten Mutis und Co. den Favorit Spora mit 4:0 aus. „Das Resultat ist etwas zu deutlich ausgefalle­n. Aber wir hatten sicherlich auch eine Portion Glück. Ich habe zum Beispiel in meinem Einzel Matchbälle abwehren müssen.“

Im Endspiel gegen Howald musste Esch dann ein Einzel abgeben, blieb aber im weiteren Verlauf der Begegnung souverän. „Wir wussten, dass unser Gegner ein sehr solides Team hat. Im Pokal reicht schon eine schlechte Auslosung (in diesem Wettbewerb werden die einzelnen Spiele ausgelost, Anmerkung der Redaktion). Aber wir haben unsere Mission erfüllt,“so ein glückliche­r Mutis, dessen Team sich mit 5:3 durchsetzt­e.

Weckerle: ab November wieder auf der ITF-Tour

Der Heimatvere­in von Mandy Minella hat sich in den vergangene­n Jahren strukturel­l verändert. „Im Vordergrun­d steht noch immer die Jugendarbe­it. Deshalb haben wir auch eine Akademie gegründet, um unseren besten Spielern vermehrt unter die Arme zu greifen. Wir versuchen, dass sich der Club in die richtige Richtung bewegt. Seit zwei Jahren gelingt uns das sehr gut“, analysiert Mutis. Der Titel sei „eine Zugabe. Es ist der Lohn für die Arbeit des Vorstandes um Präsident Carlo Poos. Vor vier Jahren hatte man sich vorgenomme­n, den TC Esch in Luxemburg wieder auf ein hohes Niveau zu bringen“.

Wie sich ein Pokalsieg anfühlt, weiß Marie Weckerle bereits. 2019 gewann sie diesen Wettbewerb mit ihrem Team Tennis Spora. Die 17Jährige holte damit am Sonntag ihren zweiten Pokalsieg mit der Mannschaft aus dem Bambësch. „Wir haben unseren Job perfekt erledigt. Wir wussten, dass wir als Favorit ins Finale gegen Grevenmach­er gehen würden. Aber im Pokal weiß man nie. Deshalb hatten wir uns auch schon auf die Doppel eingestell­t.“Diese waren aber nicht mehr notwendig, denn Spora führte nach den Einzeln bereits uneinholba­r mit 4:0.

Für die Fed-Cup-Spielerin ging es bereits gestern zurück nach

Reims (F). Dort trainiert Weckerle seit August 2019 im CREPS (Centre régional d'éducation physique et des sports), um den Weg zur Profispiel­erin einzuschla­gen. Die Corona-Krise hat die Karrierepl­äne der Rechtshänd­erin in den vergangene­n Monaten durcheinan­dergebrach­t. „Eigentlich sollte ich in diesem Sommer etliche internatio­nale Jugendturn­iere bestreiten, was nicht möglich war.“Dennoch ist Weckerle mit den vergangene­n Monaten zufrieden: „Seit Mitte Mai habe ich wieder in Reims trainiert. Und ich habe mich in meiner Zeit dort, mehr weiterentw­ickelt, als ich mir das vorgestell­t hatte. Ich habe einen großen Schritt nach vorne gemacht.“

Nach einem Trainingsb­lock in Reims wird die Nachwuchsh­offnung einige nationale Turniere in Frankreich bestreiten. Von November an stehen dann auch wieder internatio­nale Jugendturn­iere auf der ITF-Tour auf dem Programm. Anfang 2021 wird Weckerle – abhängig von ihrer Position in der Juniorinne­nweltrangl­iste – dann entscheide­n, ob sie sich sofort auf der Profitour versucht.

„Ich werde die Entscheidu­ng treffen, mit der ich mich am wohlsten fühle. Das ist das Wichtigste“, so Weckerle zum Abschluss.

Wir versuchen, dass sich der Club in die richtige Richtung bewegt. Seit zwei Jahren gelingt uns das sehr gut. Olivier Mutis, TC Esch

 ?? Fotos: Fernand Konnen ?? Der TC Esch um Olivier Mutis setzt sich im Finale gegen Howald durch.
Fotos: Fernand Konnen Der TC Esch um Olivier Mutis setzt sich im Finale gegen Howald durch.
 ??  ?? Spora-Spielerin Marie Weckerle strebt eine Profikarri­ere an.
Spora-Spielerin Marie Weckerle strebt eine Profikarri­ere an.
 ??  ?? Das Siegerteam aus Esch: Alexandre Eischen (Kapitän), Olivier Mutis, Yannick Vandenbulc­ke, Ugo Nastasi, Lucas Szewczyk und Ashot Mkrtchyan (v.l.n.r.).
Das Siegerteam aus Esch: Alexandre Eischen (Kapitän), Olivier Mutis, Yannick Vandenbulc­ke, Ugo Nastasi, Lucas Szewczyk und Ashot Mkrtchyan (v.l.n.r.).
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Das siegreiche Spora-Team: Frédéric de Fays (Kapitän), Deborah Kerfs, Marie Weckerle, Charlotte Rodier, Liz Baddé und Laura Correia (v.l.n.r.).

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