Premiere und Favoritensieg
Der Pokalwettbewerb wird zu Ende gespielt: Die Siege gehen an die Männer des TC Esch und das Frauenteam von Spora
Sieg Nummer 13 und Premierenerfolg: Der FLT-Pokal brachte mit Spora bei den Frauen und Esch bei den Männern unterschiedliche Sieger hervor. Der Wettbewerb, der auf den Hallenplätzen im nationalen Tenniszentrum in Esch-Lallingen stattfand, konnte zu Jahresbeginn wegen der Corona-Pandemie nicht fertig gespielt werden.
„Es sind sehr spezielle Voraussetzungen, da viele Spieler erst aus den Ferien zurückgekommen sind und die nötigen Automatismen sicherlich fehlten. Aber die Bedingungen waren für jeden gleich“, erklärt Olivier Mutis vom TC Esch. Sein Verein stand bereits im Vorjahr im Endspiel, musste sich aber dort dem übermächtigen TC Arquebusiers geschlagen geben. „Wir hatten nach 2019 noch eine Rechnung offen und wir wollten diesen Sieg unbedingt“, so der 42-jährige Ex-Profi, der 2003 auf Rang 71 der Weltrangliste stand.
Im Halbfinale schalteten Mutis und Co. den Favorit Spora mit 4:0 aus. „Das Resultat ist etwas zu deutlich ausgefallen. Aber wir hatten sicherlich auch eine Portion Glück. Ich habe zum Beispiel in meinem Einzel Matchbälle abwehren müssen.“
Im Endspiel gegen Howald musste Esch dann ein Einzel abgeben, blieb aber im weiteren Verlauf der Begegnung souverän. „Wir wussten, dass unser Gegner ein sehr solides Team hat. Im Pokal reicht schon eine schlechte Auslosung (in diesem Wettbewerb werden die einzelnen Spiele ausgelost, Anmerkung der Redaktion). Aber wir haben unsere Mission erfüllt,“so ein glücklicher Mutis, dessen Team sich mit 5:3 durchsetzte.
Weckerle: ab November wieder auf der ITF-Tour
Der Heimatverein von Mandy Minella hat sich in den vergangenen Jahren strukturell verändert. „Im Vordergrund steht noch immer die Jugendarbeit. Deshalb haben wir auch eine Akademie gegründet, um unseren besten Spielern vermehrt unter die Arme zu greifen. Wir versuchen, dass sich der Club in die richtige Richtung bewegt. Seit zwei Jahren gelingt uns das sehr gut“, analysiert Mutis. Der Titel sei „eine Zugabe. Es ist der Lohn für die Arbeit des Vorstandes um Präsident Carlo Poos. Vor vier Jahren hatte man sich vorgenommen, den TC Esch in Luxemburg wieder auf ein hohes Niveau zu bringen“.
Wie sich ein Pokalsieg anfühlt, weiß Marie Weckerle bereits. 2019 gewann sie diesen Wettbewerb mit ihrem Team Tennis Spora. Die 17Jährige holte damit am Sonntag ihren zweiten Pokalsieg mit der Mannschaft aus dem Bambësch. „Wir haben unseren Job perfekt erledigt. Wir wussten, dass wir als Favorit ins Finale gegen Grevenmacher gehen würden. Aber im Pokal weiß man nie. Deshalb hatten wir uns auch schon auf die Doppel eingestellt.“Diese waren aber nicht mehr notwendig, denn Spora führte nach den Einzeln bereits uneinholbar mit 4:0.
Für die Fed-Cup-Spielerin ging es bereits gestern zurück nach
Reims (F). Dort trainiert Weckerle seit August 2019 im CREPS (Centre régional d'éducation physique et des sports), um den Weg zur Profispielerin einzuschlagen. Die Corona-Krise hat die Karrierepläne der Rechtshänderin in den vergangenen Monaten durcheinandergebracht. „Eigentlich sollte ich in diesem Sommer etliche internationale Jugendturniere bestreiten, was nicht möglich war.“Dennoch ist Weckerle mit den vergangenen Monaten zufrieden: „Seit Mitte Mai habe ich wieder in Reims trainiert. Und ich habe mich in meiner Zeit dort, mehr weiterentwickelt, als ich mir das vorgestellt hatte. Ich habe einen großen Schritt nach vorne gemacht.“
Nach einem Trainingsblock in Reims wird die Nachwuchshoffnung einige nationale Turniere in Frankreich bestreiten. Von November an stehen dann auch wieder internationale Jugendturniere auf der ITF-Tour auf dem Programm. Anfang 2021 wird Weckerle – abhängig von ihrer Position in der Juniorinnenweltrangliste – dann entscheiden, ob sie sich sofort auf der Profitour versucht.
„Ich werde die Entscheidung treffen, mit der ich mich am wohlsten fühle. Das ist das Wichtigste“, so Weckerle zum Abschluss.
Wir versuchen, dass sich der Club in die richtige Richtung bewegt. Seit zwei Jahren gelingt uns das sehr gut. Olivier Mutis, TC Esch