Die Knubbeln von Strassen
Kennen Sie eigentlich die Autobahn-Knubbeln von Strassen? Sie liegen auf der A 6, Arlon Richtung Hauptstadt, unweit der Ausfahrt Luxemburg-Zentrum? Es ist, als würde man auf einer Strecke von einigen Hundert Metern über kleine Wellen fahren. Das Phänomen tritt hauptsächlich auf der rechten Fahrspur auf. Und ich weiß sogar, wo diese Wellen herrühren. Für einen Artikel sprach ich mit jemandem von der Straßenbauverwaltung. Es sollte um Gefahrenstellen auf der Autobahn gehen. Ich weiß jetzt nicht, ob ich die Person hier namentlich nennen soll. Nehmen wir mal an, es war jemand wie etwa der beigeordnete Direktor. Wir unterhielten
„Ach die“, meinte er zu meiner Überraschung.
uns also über das Thema. Wie genau der Ablauf war, erinnere ich mich nicht mehr. Doch irgendwann meinte er:
„... müssen wir auch schauen, dass die Fahrbahn gerade ist“. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, denn unweigerlich musste ich an die Autobahn-Knubbeln von Strassen denken. Dem Mann der Straßenbauverwaltung war mein anscheinend recht auffälliges Grinsen nicht entgangen und er sprach mich darauf an: „Also, wenn da was ist, müssen Sie schon etwas sagen, dann müssen wir uns darum kümmern!“Ich berichtete ihm von meiner Erfahrung. „Ach die“, meinte er zu meiner Überraschung und erzählte mir die Geschichte.
Das letzte Mal, als der Straßenabschnitt erneuert wurde, gab es einen Defekt an der Walzmaschine. Irgendeine Feder war kaputt, was zu dem unerwünschten Resultat führte.
Bei einem Teil der Straße musste daraufhin der Belag wieder erneuert werden. Bei den Knubbeln von Strassen handelt es sich also um ein Überbleibsel dieses Malheurs. Man würde sie aber nur je nach Auto, also je nach Radstand und Geschwindigkeit bemerken, versicherte mir mein Interviewpartner. Seitdem frage ich mich immerzu: Bin ich an dieser Stelle eigentlich die Einzige, die bei der Fahrt das Gefühl hat, in See zu stechen?
Diana
zu kleinen Kreisverkehr vor der Alzettebrücke durchquetschen, um in Richtung Feulen, Mertzig und Wiltz zu fahren.
Jean-Paul Schaaf bedauert denn auch zutiefst, dass es derzeit offensichtlich am politischen Willen fehlt, in Sachen Umgehungsstraße Richtung Feulen Nägel mit Köpfen zu machen. Erst diese Straße könne Ettelbrück verkehrstechnisch gesehen eine wesentliche Erleichterung bringen.
Mit Genugtuung sieht der Bürgermeister aber die Tatsache, dass die fertige A 7 keinen Staubsaugereffekt in Richtung Hauptstadt entwickelte: „Meine Angst, dass wegen deren schnellerer Erreichbarkeit weniger Investitionen rund um die Nordstad getätigt werden, hat sich letztendlich als unbegründet herausgestellt.“
Die Verkehrsprobleme in Ettelbrück haben auch einen direkten Impakt auf die Zahl der Fahrzeugbewegungen in Colmar-Berg. „Immer mehr Autofahrer suchen wegen der alltäglichen Staus vor dem
Kreisverkehr beim Centre Pontalize in Ettelbrück Schleichwege. Einer davon führt durch ColmarBerg über den Karelshof in Richtung Feulen und umgekehrt“, wie Bürgermeister Christian Miny bedauert. Von daher freue auch er sich, wenn die Ettelbrücker Umgehungsstraße in Richtung Feulen endlich gebaut würde.
Ein weiterer Grund, warum immer mehr Autofahrer zu den Hauptverkehrszeiten am Morgen und Nachmittag durch ColmarBerg fahren, seien die regelmäßigen Staus auf der Brücke am Ende der Autobahn, die man umfahren wolle. „Die Leute verlassen die Autobahn auf Roost, fahren durch Colmar-Berg, um dann hinter der Ortschaft wieder auf die B 7 aufzufahren“, so Christian Miny.
Dennoch zieht der Bürgermeister eine positive Bilanz zur Autobahneröffnung vor fünf Jahren. Immerhin könne man die Hauptstadt nun in rund 20 Minuten erreichen und sich den langwierigen Weg durchs Alzettetal sparen.