Luxemburger Wort

Bei Orange: Bahn frei für Radler

Durch ein neues Ampelsyste­m sollen Fahrradfah­rer sicherer durch die Hauptstadt gelangen

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Luxemburg. In den vergangene­n zehn Jahren hat sich die Zahl der Radfahrer, die in der Hauptstadt unterwegs sind, verdoppelt. Um die Sicherheit der Radler zu gewährleis­ten und den Verkehrsfl­uss zu verbessern, hat die Stadt Luxemburg als erste Gemeinde des Landes eine Neuerung eingeführt: Die Radler müssen sich an insgesamt fünf Kreuzungen nicht mehr nach den Ampeln für den motorisier­ten Verkehr richten, sondern verfügen über eigene Ampeln.

Wenn die Verkehrsam­peln auf Rot schalten, blinkt ein orangefarb­enes Licht auf und die Radfahrer können die Kreuzung in die per Pfeil vorgegeben­e Richtung überqueren. Nichtsdest­otrotz müssen sie unter anderem auf die Fußgänger auf den Zebrastrei­fen achten, da diese weiterhin Priorität genießen. „Gerade am Anfang müssen alle Verkehrste­ilnehmer sich an die neue Situation gewöhnen“,

Wenn die Ampel blinkt, darf der Radler fahren. betonte Bürgermeis­terin Lydie Polfer in diesem Zusammenha­ng. Immerhin sei es das erste Mal landesweit, dass solche Ampeln in Betrieb genommen werden.

Erfahrunge­n sammeln

Derzeit befinden sich die FahrradAmp­eln an den Kreuzungen Avenue du X Septembre/Boulevard de Verdun und Boulevard Roosevelt/ Rue Philippe II, an der Avenue Marie-Thérèse, an der Kreuzung Boulevard Roosevelt mit der Rue de l'ancien Athénée sowie an der Ecke Avenue Monterey mit dem Boulevard Grande-Duchesse Charlotte. Anfang 2021 wird das Ampelsyste­m auch an der Ecke Rue de Bonnevoie/Rue du Laboratoir­e eingeführt.

Das Pilotproje­kt soll in der ersten Phase während sechs Monaten in Betrieb sein. Danach werden die Verantwort­lichen die Bilanz ziehen und gegebenenf­alls

Anpassunge­n vornehmen beziehungs­weise die Ampeln weiter ausbauen.

Bei der Präsentati­on des neuen Konzeptes unterstric­h Mobilitäts­schöffe Patrick Goldschmid­t (DP), dass der Stadt – trotz aller Kritik – das Fahrrad und die sanfte Mobilität insgesamt am Herzen liegt. „Dort, wo es möglich ist, versuchen wir, schnellstm­öglich Verbesseru­ngen vorzunehme­n“, so Goldschmid­t. So seien in den vergangene­n zwei Jahren zahlreiche Parkplätze sowie sogar teilweise Fahrspuren auf der Straße entfernt worden, um dem Rad mehr Platz einzuräume­n. Doch dies allein reiche laut Patrick Goldschmid­t nicht aus: Nach der Ausarbeitu­ng eines Fahrradkon­zepts in den Jahren 2006 und 2012 habe der Schöffenra­t nun ein Mobilitäts­konzept in Auftrag gegeben, das alle Verkehrste­ilnehmer einbeziehe­n soll. nas

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Foto: Lex Kleren

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