Ein alter und kurioser Brauch
Hühnerversteigerung zugunsten der Pfarrkirche
Stockem. Eine Hühnerversteigerung findet hierzulande nur in der kleinen Öslinger Ortschaft Stockem statt.
Alljährlich zum Fest der Kreuzerhöhung wird seit jeher eine kleine Kirmes in Stockem gefeiert, verbunden mit einer kuriosen Tradition: An diesem Tag wird nämlich nach einem feierlichen Gottesdienst eine Hühnerversteigerung abgehalten.
Wie dieser Brauch entstanden ist, ist leider nicht belegt, doch es wird vermutet, dass damals die Kirchen im wahrsten Sinne des
Wortes arm wie Kirchenmäuse waren und die kleinen Leute einige ihrer Hühner besser betuchten Menschen feilboten. So entwickelte sich eine Hühnerverkaufsaktion zugunsten der Dorfkirche. Trotz Corona-Krise fand diese außergewöhnliche Versteigerung auch dieses Jahr nach einem festlichen Gottesdienst und der Einhaltung der Pandemie-Bestimmungen bei strahlendem Wetter statt.
Geduldig harrten die drei, von der Familie Bourg gespendeten Hühner in ihren Käfigen, bis sie ihren großen Auftritt hatten, den sie ganz gelassen über sich ergehen ließen. Ausrufer Claude Bourg hatte seine liebe Mühe, den Geboten nachzukommen, denn es ist üblich, dass jedes Huhn mehrmals versteigert wird.
Am Ende der Auktion kamen 915 Euro zusammen. Das Geld wird, wie üblich, zum Unterhalt der schmucken Dorfkirche verwendet und die Hühner kamen nicht in den Kochtopf. Sie kehrten wohlbehalten in ihren Heimatstall zurück, bis auf eines, das ab nun in TroineRoute eine neue Bleibe gefunden hat. C.