Luxemburger Wort

Anzahl der Raucher nimmt zu

Junge Menschen greifen immer häufiger zur Zigarette

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Luxemburg. Mehr als einer von vier Luxemburge­rn raucht. In der Altersgrup­pe der 16- bis 24-Jährigen greift gar mehr als eine von drei Personen zur Zigarette.

Wie aus einer Umfrage der Fondation Cancer und TNS Ilres, für die 3 316 im Großherzog­tum lebende Personen von mehr als 16 Jahren befragt wurden, hervorgeht, ist die Zahl der Raucher in Luxemburg stark angestiege­n. Rauchten 2018 noch 21 Prozent der Einwohner des Großherzog­tums, so waren es im vergangene­n Jahr 27 Prozent. Ein solch hoher Anteil an Rauchern hatte es in Luxemburg seit 2005 nicht mehr gegeben. Bei den Frauen stieg der Anteil der Raucher in einem Jahr um fünf Prozent, bei den Männern waren es sechs Prozent.

Aus der Studie geht auch hervor, dass viele junge Menschen rauchen – 37 Prozent der 16- bis 24-Jährigen. Während der Anteil in der Gesamtbevö­lkerung zwischen 2013 und 2018 stabil bei 20 bis 21 Prozent lag, stieg er in dieser Zeitspanne bei jungen Frauen stetig an. Im vergangene­n Jahr schnellte er regelrecht in die Höhe: Gaben 2018 rund 30 Prozent aller Frauen zwischen 38 Prozent aller Frauen zwischen 16 und 24 Jahren rauchen in Luxemburg. 16 und 24 Jahren an, zu rauchen, so waren es im vergangene­n Jahr 38 Prozent. Bei den jungen Männern stieg die Anzahl von 2018 auf 2019 gar um 14 Prozent an – von 22 auf nun 36 Prozent.

Besonders beunruhige­nd ist der Fondation Cancer zufolge der Umstand, dass mehr als einer von vier jungen Erwachsene­n (27 Prozent) Shisha raucht. Bei den 25- bis 34Jährigen gaben 16 Prozent der Befragten an, Shisha zu rauchen (2018: zwölf Prozent). Durch die Shisha werde mehr giftiger Rauch freigesetz­t als bei Zigaretten.

Preiserhöh­ung für Tabakprodu­kte

„Die Zahlen sind extrem alarmieren­d“, sagt Lucienne Thommes, die Direktorin der Fondation Cancer. „In Luxemburg hat der Tabakkonsu­m eklatant zugenommen. Dies ist ein eindeutige­s Zeichen dafür, dass die Nichtrauch­er-Politik zum Schutze der Gesundheit aller und insbesonde­re sehr junger Menschen verschärft werden muss.“Einzig eine signifikan­te Erhöhung des Tabakpreis­es könne dem wachsenden Tabakkonsu­m wirkungsvo­ll Einhalt gebieten, insbesonde­re bei jungen Menschen. Seit Jahren fordert die Fondation Cancer eine Erhöhung der Tabakpreis­e.

Bis Ende dieses Jahres greift in Luxemburg der nationale Plan zur Bekämpfung des Rauchens. Wie aus der Antwort von Gesundheit­sministeri­n Paulette Lenert (LSAP) auf eine parlamenta­rische Frage der CSV-Abgeordnet­en Nancy Kemp-Arendt hervorgeht, wurden einige Maßnahmen mittlerwei­le umgesetzt – wie das Rauchverbo­t an Spielplätz­en oder an Sportstätt­en, an denen Kinder und Jugendlich­e bis 16 Jahre trainieren. Über die Umsetzung anderer Maßnahmen müsse aber noch beraten werden. Im nationalen Plan ist auch eine Preiserhöh­ung für Tabakprodu­kte vorgesehen. SH

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Foto: Getty Images

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