Per Lift zum Sportplatz
Gemeinde Hesperingen investiert in Neugestaltung der Place Pol Jomé
Hesperingen. In den kommenden Jahren soll die Place Pol Jomé inmitten von Hesperingen ein völlig neues Aussehen bekommen und zum neuen lebendigen Dorfzentrum werden. Geplant ist unter anderem eine Mischung von Wohnungen und Gewerbeflächen. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurden nun die ersten Pläne des Architektenbüros WW+, das 2017 als Gewinner des Architektenwettbewerbs hervorgegangen war, vorgestellt.
Anhand von Grafiken, Skizzen und eines Modells befassten die Verantwortlichen sich damit, dem Ortskern architektonisch einen neuen innovativen Rahmen zu geben. Dabei soll ein zentraler Platz entstehen, der die beiden Hälften des künftigen Ortszentrums in Anlehnung an die bestehenden Freiraumstrukturen des Kirchplatzes und des Brückenumfelds miteinander verbindet. Bürgermeister Marc Lies (CSV) sprach von einem wegweisenden Projekt.
Zurzeit sind 70 Prozent des Areals als Wohnfläche vorgesehen, darunter 63 Wohnungen, die zu erschwinglichen Preisen vermietet werden sollen. Unter den Gebäuden ist eine Tiefgarage mit 207 Stellplätzen geplant. Dazu soll ein großzügiger Platz geschaffen werden, in dem sich unter anderem Freizeit-, Einzelhandelsund Gastronomieangebote befinden. Gleichzeitig soll dieses Areal als Markt- und Kirmesplatz genutzt werden. Angedacht ist eine Sichtachse zwischen den Bebauungsstrukturen und dem zurzeit kaum wahrnehmbaren Park.
Neben einer Reihe anderer städtebaulicher Konzeptvorstellungen präsentierten die Architekten als optischen Attraktions- und Orientierungspunkt eine Aussichtsplattform und einen Panorama-Aufzug, mit dem der Platz mit dem 28 Meter höher gelegenen Sportareal und Naherholungsgebiet Holleschbierg verbunden werden soll.
Die Baupläne des Aufzugs wurden bereits mit dem Umweltministerium abgeklärt. Wie während der Gemeinderatssitzung unterstrichen wurde, habe dieses Projekt keinen Impakt auf die Natur und die Felsen. Aus diesem Grund sei denn auch keine Änderung des allgemeinen Bebauungsplans (PAG) erforderlich.
Nach der Vorstellung informierten sich die Räte insbesondere über den geplanten Streckenverlauf der Hauptstraße, über das geplante Konzept des Buspols sowie über den späteren Unterhalt des Liftes. Spätestens wenn die Pläne zum Vorprojekt vorgelegt werden, soll im Detail über das Vorhaben diskutiert werden, hieß es während der Sitzung. Bis Ende des Jahres möchte der Bürgermeister den Teilbebauungsplan in den Genehmigungsprozeduren haben.
Weitere Punkte auf der Tagesordnung waren:
Landkauf. Für 400 000 Euro kauft die Gemeinde eine 10,18 Ar große Parzelle in direkter Nähe zu den Schulinfrastrukturen in Fentingen. Das Areal soll für einen späteren Ausbau dieser Gebäude genutzt werden.
Pädagogische Radare. Da die Gemeinde bereits in der Nähe der Schulgebäude gute Erfahrungen mit jenen Radaren, auf denen je nach Geschwindigkeit der Fahrzeuge lachende oder weinende Smileys angezeigt werden, gemacht hat, investiert sie in drei zusätzliche Geräte. Der Kostenpunkt: 65 000 Euro.
Kostenvoranschläge. Um die Geruchsbelästigung vonseiten der Kläranlage zu reduzieren, wird dort ein von Schweizer Experten empfohlener Ventilator eingebaut. Die Kosten dafür belaufen sich auf 129 937 Euro.
Sicherer Radweg. Für 345 372 Euro soll eine kleine Mauer den Fahrradweg PC 1 vor abfallendem Gestein schützen. Bei einem Anstieg der Alzette kam es auf diesem Streckenabschnitt regelmäßig unter der Brücke zum Abrutschen von Geröll, wodurch die Strecke unpassierbar wurde. Durch die neue Mauer soll dies in Zukunft verhindert werden.
Apotheke. Das Gesundheitsministerium hat eine positive Stellungnahme zu dem für 2021 geplanten Umzug der Apotheke von Hesperingen in die Rue Albert Bousser in Alzingen gegeben. Auch der Gemeinderat hat diesbezüglich keine Einwände.
Busangebot. Auf Nachfrage von Rat Guy Wester (CSV) zur rezenten Neuordnung des Busangebots erklärte Schöffe Georges Beck (CSV), dass die einzelnen Ortschaften der Gemeinde im Allgemeinen gut durch die Buslinien bedient werden. Handlungsbedarf bestehe aber in Fentingen, wo die wenig nutzerfreundlichen Änderungen in Bezug auf die Frequenz und Streckenführung der Linie 195 für Aufregung sorgen würden.
Der Schöffenrat habe Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) bereits darüber in Kenntnis gesetzt. Eine Informationsversammlung für die Bürger der Gemeinde über den öffentlichen Transport soll am 2. Dezember stattfinden.