Zurück zu den Kumpels
Yann Wolff spielt wieder bei seinem Jugendverein Etzella und kritisiert manche Entscheidungen seines alten Clubs
Yann Wolff trägt wieder blaues Blut in sich. Der 26-Jährige ist zurück bei seinem Jugendverein Etzella, den er 2017 verlassen hatte, um nach Steinsel zu wechseln. Mit Amicale gewann Wolff 2018 das Doublé, doch die vergangene Saison lief nicht wie erwartet. „Ich war einfach nicht mehr glücklich damit, in welche Richtung sich der Club entwickelt und welche Entscheidungen der Vorstand getroffen hat“, erklärt Wolff, warum er die Steinseler nun wieder verlassen hat. „Die Kommunikation war oft nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe.“
Vor allem eine Sache war für Wolff besonders ärgerlich – die Entscheidung des Steinseler Vorstands, in der wichtigen Saisonphase drei Profis einzusetzen. „Das hat mir gar nicht gefallen, außerdem wurde mit uns Spielern nicht wirklich darüber gesprochen.“
Schließlich ruderte der Vorstand zurück und wollte wieder nur zwei Profis einsetzen – doch auch hier mangelte es an der Kommunikation mit der Mannschaft. „Das hätte man besser handhaben können, und das habe ich den Verantwortlichen auch so gesagt. All diese Dinge haben viel dazu beigetragen, dass ich Amicale wieder verlassen habe.“
Dankbar für die Chance
Den Teamwechsel vor drei Jahren bereut Wolff allerdings nicht. Denn in Ettelbrück war er mit seiner Spielzeit nicht zufrieden. Auf seiner Position, unter dem Korb, wurden vor allem die Profis eingesetzt. „Wäre ich bei Etzella geblieben, hätte ich wohl weiterhin nur wenige Minuten pro Partie gespielt. Vielleicht wird das auch in dieser Saison so sein, wer weiß. Ich hoffe es nicht, aber es liegt nicht an mir.“
Der Nationalspieler ist froh, dass die Steinseler ihm eine Chance gegeben haben. „Ich habe bei Amicale viel dazugelernt, vor allem in der ersten Saison, als ich viel individuell trainieren konnte. Im zweiten Jahr hat man mir voll vertraut und keine zwei Profis für die Positionen unter dem Korb verpflichtet. Dafür bin ich sehr dankbar. Leider ist es am Ende nicht mehr gut gelaufen, aber Amicale hat mir die Möglichkeit gegeben, längere Einsatzzeiten zu bekommen.“ Wolff lässt die Steinseler Zeit nun aber hinter sich. Bei Etzella kann er wieder mit seinen Kumpels spielen. „Das ist der ausschlaggebende Punkt, warum ich zurück nach Ettelbrück gewechselt bin.“
Doch deshalb will er seine Ambitionen nicht zurückstellen. Der 26-Jährige hofft weiterhin auf mehr
Spielzeit, als es vor seinem Wechsel nach Steinsel der Fall war. „Natürlich will ich spielen. Ich muss in jedem Training 100 Prozent geben und mir meine Spielminuten verdienen. Wir haben neun Spieler, die alle ihre 20 Minuten Einsatzzeit bekommen könnten. Diese Rechnung geht allerdings nicht auf.“
Ein konkretes Gespräch mit Coach Kresimir Basic gab es vor dem Wechsel nicht. Allerdings habe man in der Vergangenheit schon miteinander gesprochen. „Ich habe nämlich immer wieder überlegt, nach Ettelbrück zurückzukehren“, gibt Wolff zu.
Dabei wäre auch schon mal geäußert worden, man würde die Profiverpflichtungen anpassen, sollte Wolff wieder zum EtzellaTeam gehören. „Der Coach hat mir zwar nie hundertprozentig versichert, dass ich mehr Einsatzzeit bekommen würde, aber wir haben nun zwei Profis, die vielseitig sind und nicht nur unter dem Korb spielen können.“
Bruder kommt, Bruder geht
Ein ganz starkes Argument für Yann Wolffs Rückkehr nach Ettelbrück war die Möglichkeit, zusammen mit seinem Bruder Mathis spielen zu können. Doch dieser entschied sich anschließend dazu, Etzella zu verlassen und sich Sparta anzuschließen.
„Für mich ist das natürlich sehr schade, weil das ein wichtiger Grund für meinen Wechsel war“, sagt Yann Wolff. „Aber ich kann es ihm nicht übel nehmen, denn ich habe diese Entscheidung selbst vor drei Jahren getroffen. Wir hätten um Spielzeit konkurriert. Der Vorstand hatte auch gesagt, wir würden vielleicht nur einen Profi verpflichten, wenn Mathis bleiben würde. Das wäre cool gewesen, aber das Thema ist nun vom Tisch.“
Wolff ist zurück bei einem Spitzenteam. Und seine Ansage ist klar: „Ich will Meister werden und den Pokal holen.“
Ich war einfach nicht mehr glücklich damit, in welche Richtung sich Amicale entwickelt hat.