Luxemburger Wort

Zurück zu den Kumpels

Yann Wolff spielt wieder bei seinem Jugendvere­in Etzella und kritisiert manche Entscheidu­ngen seines alten Clubs

- Von Daniel Wampach

Yann Wolff trägt wieder blaues Blut in sich. Der 26-Jährige ist zurück bei seinem Jugendvere­in Etzella, den er 2017 verlassen hatte, um nach Steinsel zu wechseln. Mit Amicale gewann Wolff 2018 das Doublé, doch die vergangene Saison lief nicht wie erwartet. „Ich war einfach nicht mehr glücklich damit, in welche Richtung sich der Club entwickelt und welche Entscheidu­ngen der Vorstand getroffen hat“, erklärt Wolff, warum er die Steinseler nun wieder verlassen hat. „Die Kommunikat­ion war oft nicht so, wie ich mir das vorgestell­t habe.“

Vor allem eine Sache war für Wolff besonders ärgerlich – die Entscheidu­ng des Steinseler Vorstands, in der wichtigen Saisonphas­e drei Profis einzusetze­n. „Das hat mir gar nicht gefallen, außerdem wurde mit uns Spielern nicht wirklich darüber gesprochen.“

Schließlic­h ruderte der Vorstand zurück und wollte wieder nur zwei Profis einsetzen – doch auch hier mangelte es an der Kommunikat­ion mit der Mannschaft. „Das hätte man besser handhaben können, und das habe ich den Verantwort­lichen auch so gesagt. All diese Dinge haben viel dazu beigetrage­n, dass ich Amicale wieder verlassen habe.“

Dankbar für die Chance

Den Teamwechse­l vor drei Jahren bereut Wolff allerdings nicht. Denn in Ettelbrück war er mit seiner Spielzeit nicht zufrieden. Auf seiner Position, unter dem Korb, wurden vor allem die Profis eingesetzt. „Wäre ich bei Etzella geblieben, hätte ich wohl weiterhin nur wenige Minuten pro Partie gespielt. Vielleicht wird das auch in dieser Saison so sein, wer weiß. Ich hoffe es nicht, aber es liegt nicht an mir.“

Der Nationalsp­ieler ist froh, dass die Steinseler ihm eine Chance gegeben haben. „Ich habe bei Amicale viel dazugelern­t, vor allem in der ersten Saison, als ich viel individuel­l trainieren konnte. Im zweiten Jahr hat man mir voll vertraut und keine zwei Profis für die Positionen unter dem Korb verpflicht­et. Dafür bin ich sehr dankbar. Leider ist es am Ende nicht mehr gut gelaufen, aber Amicale hat mir die Möglichkei­t gegeben, längere Einsatzzei­ten zu bekommen.“ Wolff lässt die Steinseler Zeit nun aber hinter sich. Bei Etzella kann er wieder mit seinen Kumpels spielen. „Das ist der ausschlagg­ebende Punkt, warum ich zurück nach Ettelbrück gewechselt bin.“

Doch deshalb will er seine Ambitionen nicht zurückstel­len. Der 26-Jährige hofft weiterhin auf mehr

Spielzeit, als es vor seinem Wechsel nach Steinsel der Fall war. „Natürlich will ich spielen. Ich muss in jedem Training 100 Prozent geben und mir meine Spielminut­en verdienen. Wir haben neun Spieler, die alle ihre 20 Minuten Einsatzzei­t bekommen könnten. Diese Rechnung geht allerdings nicht auf.“

Ein konkretes Gespräch mit Coach Kresimir Basic gab es vor dem Wechsel nicht. Allerdings habe man in der Vergangenh­eit schon miteinande­r gesprochen. „Ich habe nämlich immer wieder überlegt, nach Ettelbrück zurückzuke­hren“, gibt Wolff zu.

Dabei wäre auch schon mal geäußert worden, man würde die Profiverpf­lichtungen anpassen, sollte Wolff wieder zum EtzellaTea­m gehören. „Der Coach hat mir zwar nie hundertpro­zentig versichert, dass ich mehr Einsatzzei­t bekommen würde, aber wir haben nun zwei Profis, die vielseitig sind und nicht nur unter dem Korb spielen können.“

Bruder kommt, Bruder geht

Ein ganz starkes Argument für Yann Wolffs Rückkehr nach Ettelbrück war die Möglichkei­t, zusammen mit seinem Bruder Mathis spielen zu können. Doch dieser entschied sich anschließe­nd dazu, Etzella zu verlassen und sich Sparta anzuschlie­ßen.

„Für mich ist das natürlich sehr schade, weil das ein wichtiger Grund für meinen Wechsel war“, sagt Yann Wolff. „Aber ich kann es ihm nicht übel nehmen, denn ich habe diese Entscheidu­ng selbst vor drei Jahren getroffen. Wir hätten um Spielzeit konkurrier­t. Der Vorstand hatte auch gesagt, wir würden vielleicht nur einen Profi verpflicht­en, wenn Mathis bleiben würde. Das wäre cool gewesen, aber das Thema ist nun vom Tisch.“

Wolff ist zurück bei einem Spitzentea­m. Und seine Ansage ist klar: „Ich will Meister werden und den Pokal holen.“

Ich war einfach nicht mehr glücklich damit, in welche Richtung sich Amicale entwickelt hat.

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Foto: Vincent Lescaut Yann Wolff hofft, in Ettelbrück genügend Spielzeit zu bekommen.

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