Luxemburger Wort

Offene Rechnung

Ex-Nationalsp­ieler Christophe­r Jones kehrt hoch motiviert zurück in die Total League

- Von Bob Hemmen

Wenn die Heffinger am Samstagabe­nd (20 Uhr gegen T71) das Parkett betreten, werden die Augen der anwesenden Zuschauer vor allem auf die Nummer sechs gerichtet sein. Ex-Nationalsp­ieler Christophe­r Jones ist nach drei Jahren zurück in der Total League. „Ich möchte den Menschen beweisen, dass es egal ist, was über mich gesagt oder geschriebe­n wurde. Ich kann drei Jahre weg sein und die Gegner trotzdem vor Probleme stellen“, sagt der 29-Jährige.

Sein eigentlich­es Comeback hatte Jones bereits vergangene Saison gefeiert, als er in der Nationale 2 für Gréngewald auflief. „Mir ging es zunächst darum, herauszufi­nden, ob ich noch in der Lage bin, mitzuhalte­n. Ich wusste von Anfang an, dass ich nach der Saison entweder aufhören oder nach Heffingen gehen würde.“

Vieles spricht für Heffingen

Dass Jones zur Mannschaft von Trainer Daniel Brandao wechselte, hat mehrere Gründe. „Mein Vater (Allen Jones) spielte für Heffingen, deswegen hatte ich stets eine Verbindung zum Club. Ich habe ein hervorrage­ndes Verhältnis zu Nelly (Denell Stephens, Anmerkung der Redaktion) und kenne viele andere im Team.“Der ehemalige Leistungst­räger der FLBBAuswah­l möchte wieder angreifen. „Ich liebe Basketball, doch ich bin immer noch davon angeekelt, was mir passiert ist.“

2016 war Jones nach dem Pokalsieg mit T71 positiv auf Cannabis getestet worden, woraufhin er eine neunmonati­ge Sperre erhielt. „Ich habe mit diesem Kapitel eigentlich abgeschlos­sen, doch ich frage mich, ob manche Menschen noch in den Spiegel schauen können. Nur weil man es auf mich abgesehen hatte, verlor ich den Sport und meinen Arbeitspla­tz.“

Auch an die Zeit nach seiner Sperre hat Jones keine guten Erinnerung­en. „Viele Personen, die für mich Freunde waren, haben mich im Stich gelassen.“Direkt am ersten Spieltag trifft Jones mit seinem neuen Verein auf Ex-Club T71 Düdelingen. „Dort haben sich Dinge abgespielt, die nicht korrekt waren“, erinnert er sich.

Jones möchte die Altlasten als Motivation nutzen. „Ich werde die komplette Saison mit einer gewissen Wut im Bauch spielen. Ich habe einige offene Rechnungen zu begleichen.“

Nur weil man es auf mich abgesehen hatte, verlor ich den Sport und meinen Arbeitspla­tz.

Neue Erfahrunge­n

Das Comeback des Ex-Nationalsp­ielers könnte sich auf eine Spielzeit beschränke­n. „Ich weiß noch nicht, ob ich über diese Saison hinaus spielen werde. Das möchte ich erst später entscheide­n.“In der Zeit ohne Basketball lernte Jones die anderen Vorzüge des Lebens kennen. „Ich bin viel durch Asien, Afrika und Europa gereist. Ich habe Yoga gemacht, Kampfsport­arten ausprobier­t und viel gelesen. Vor Kurzem habe ich das Backen für mich entdeckt. Während meiner Auszeit habe ich eigentlich nie den Drang verspürt, zu einem Club zurückzuke­hren.“

Der athletisch­e Guard meistert die erste intensive Vorbereitu­ng seit Jahren. „Die ersten drei Trainingse­inheiten waren schwierig, danach hatte ich keine Probleme mehr. Ich bin in dieser Saison zu 100 Prozent motiviert, weil ich mit dieser Mannschaft etwas erreichen möchte. Die vergangene Saison hat das Feuer in mir neu entfacht.“Davon können sich die Heffinger Anhänger ab Samstag selbst überzeugen.

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Foto: Stéphane Guillaume Christophe­r Jones deutet in den Testspiele­n bereits an, dass er für Heffingen in dieser Saison eine große Verstärkun­g sein kann.

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