Tanz auf zwei Hochzeiten
Luc Kirpach ist bei Arantia gleichzeitig Kapitän der Männermannschaft und Vorstandsmitglied
Luc Kirpach hat sich ein Ziel gesteckt. Als Spieler von Arantia Fels möchte er ein Halbfinale bestreiten. Ob im Pokal oder der Meisterschaft, ist ihm egal. Damit der 29-Jährige irgendwann einen Haken hinter dieses Vorhaben setzen kann, packt er in seinem Heimatclub kräftig mit an. Kirpach ist Kapitän der Männermannschaft und Vorstandsmitglied zugleich. Ein Tanz auf zwei Hochzeiten, der in Luxemburg nicht üblich ist.
„Manchmal ist es schwierig, diese beiden Rollen innezuhaben. Wenn ich beispielsweise in einer Vorstandssitzung erfahre, dass man mit einem der Profispieler nicht zufrieden ist, muss ich das beim nächsten Training wieder ausblenden. Als Spieler passe ich zudem auf, dass ich nicht alles, was innerhalb der Mannschaft passiert, weitererzähle. Das ist mental ab und zu anstrengend. Um meine beste Leistung auf dem Platz abrufen zu können, benötige ich nämlich einen freien Kopf.“
Kurzer Abstecher nach Heffingen
Bereits mit 17 Jahren trat Kirpach dem Vorstand bei: „Wir spielten damals in der Nationale 3 und einige Spieler waren der Meinung, nicht talentfrei zu sein und den Club voranbringen zu können. Deshalb hatten wir beschlossen, Verantwortung zu übernehmen. Der Erfolg, den wir in den vergangenen zehn Jahren hatten, gibt uns Recht.“
Die gute Stimmung innerhalb des Vereins bedeutet Kirpach sehr viel. Deshalb kehrte er 2010 nach einem kurzen Abstecher bei der US Heffingen auch zu seinem Herzensclub zurück: „Bereits nach drei Monaten bereute ich meinen Wechsel nach Heffingen und nahm wieder am Training in Fels teil. Hier sind meine Freunde: Sowohl
meine Teamkollegen als auch etliche Zuschauer, die uns jedes Wochenende anfeuern.“
Mit seinen Freunden hat Kirpach in den vergangenen Jahren in den verschiedenen Sporthallen Luxemburgs sehr viel erlebt. Besonders positiv sind ihm der Aufstieg 2013 in Luxemburgs höchste Spielklasse sowie das Erreichen der Titelgruppe in der darauffolgenden Saison mit dem starken US-Duo Reggie Evans/Mike Jones in Erinnerung geblieben.
Saison 2013/2014 als Höhepunkt
„Der Aufstieg in die Total League war eine Erlösung. Viele verspotteten stets die kleinen Felser, die ohnehin nichts auf die Reihe bekommen würden. Als wir dann aufgestiegen waren, war das für uns eine Genugtuung. Wir hatten den Kritikern gezeigt, dass wir gar nicht so schlecht Basketball spielen konnten. Die Saison 2013/2014 war ebenfalls ein Höhepunkt. Wir erreichten die Titelgruppe und während jeder Partie herrschte eine hervorragende Stimmung in der Halle. In der Spielzeit habe ich mich wirklich jedes Wochenende auf das bevorstehende Spiel gefreut.“
Die Felser sind besonders stolz darauf, dass man nicht zur Fahrstuhlmannschaft avanciert ist. Seit drei Saisons gehört das Team mittlerweile zu Luxemburgs Eliteliga. Damit das auch in Zukunft so bleibt, freut sich der Verein darüber, dass die Förderung des Nachwuchses langsam Früchte trägt.
Bis die heutigen Jugendspieler jedoch in der ersten Mannschaft Fuß fassen werden, werden sie Kapitän Kirpach und seine Teamkollegen weiterhin an den Spieltagen anfeuern. Und wer weiß, vielleicht kann Kirpach eher einen Haken hinter die Teilnahme am Halbfinale setzen, als es der Lehrer derzeit ahnt.