Raus in die Welt
Amin El Amrani hat schon in Schweden und den USA gespielt, jetzt läuft der 20-Jährige für Amicale auf
Ich möchte die Welt entdecken und Basketball spielen. Steinsel gibt mir diese Chance.
Vor einigen Jahren hat Amin El Amrani sicherlich nicht damit gerechnet, dass er irgendwann in Luxemburg spielen würde. Der 20jährige Schwede, der 2017 mit der U18-Auswahl seines Heimatlandes an der EM teilnahm, trägt in dieser Saison das Amicale-Trikot.
Dabei lebte El Amrani noch bis vor wenigen Monaten in den USA, ging auf die Highschool und träumte vom College. „Vor der CoronaPandemie hatten einige Universitäten Interesse an mir bekundet. Durch dir Krise gab es jedoch viele Unsicherheiten“, erklärt er. Der Aufbauspieler war mit 18 Jahren in die USA gezogen. Er verfolgte ein konkretes Ziel. „Ich wollte mich weiterentwickeln, schließlich sind dort alle viel athletischer.“Nachdem er in Schweden für Alvik Basket auflief, war El Amrani bereit für den nächsten Schritt. Seine Wahl fiel auf die South Kent School. Dort spielte zuvor unter anderem der spätere NBA-Star Isaiah Thomas.
Statt in den USA zu bleiben, kehrte El Amrani nach der Highschool zurück nach Europa. „Ich träume schon mein ganzes Leben davon, in der EuroLeague zu spielen“, erzählt er. Der 20-Jährige lehnte ein Angebot aus Schweden ab und entschied sich stattdessen für Amicale. Weil Steinsels Trainer Etienne Louvrier im Nachwuchsbereich des belgischen Verbandes arbeitet, verfolgte er das schwedische Talent bereits seit einigen Jahren.
Arbeit im Fitnessstudio
In Luxemburg liegt El Amranis Fokus aber nicht nur auf der Basketballkarriere. Er arbeitet im Fitnessstudio von Ex-Profi und Résidence-Co-Trainer Marcus Neal. „Ich habe schon in Schweden als Fitnesstrainer gejobbt. Ich helfe
Marcus dabei, Trainingspläne aufzustellen und bin Personal Trainer.“
Dass Amicale für die Verpflichtung eines dritten Non-JICL (JICL steht für Joueur inscrit dans un club luxembourgeois) kritisiert wird, kann er deshalb nicht nachvollziehen. „Ich habe einen europäischen Pass und bin nach Luxemburg
gekommen, um zu arbeiten. Ich möchte die Welt entdecken und Basketball spielen. Steinsel gibt mir diese Chance. Da ich einem geregelten Job nachgehe, befinde ich mich in einer anderen Situation als die Vollprofis, die sich nur auf Basketball konzentrieren.“
Sein neues Team und das Land gefallen ihm. „Ich war letztens in der Hauptstadt und muss sagen, dass das einer der schönsten Orte ist, an denen ich je gewesen bin.“
Die Total League möchte der junge Schwede vor allem als Sprungbrett nutzen. „Ich bekomme hier die Möglichkeit, gegen Männer zu spielen. Es gibt viele Wege, wie größere Vereine auf einen aufmerksam werden können. Denn solange die Leistungen stimmen, kann man überall entdeckt werden. Natürlich kommt es dabei auch auf das Niveau der Liga an, doch man muss irgendwo anfangen.“
Verbindung zum Racing-Coach
El Amrani ist nicht der einzige Schwede, der die Total League vor der neuen Saison für sich entdeckt hat, schließlich stammt Racings neuer Coach ebenfalls aus Skandinavien. „Ich kenne Torbjörn Gehrke, weil ich mit seinem Sohn Oliver bei der U18-Europameisterschaft gespielt habe.“
Selbst wenn sich der Guard zumindest in dieser Saison nicht auf der ganz großen Bühne präsentieren kann, hat er den Wunsch, in Zukunft wieder für sein Heimatland auflaufen zu können, noch nicht aufgegeben. „Ich hoffe, dass ich irgendwann für das Männerteam Schwedens nominiert werde.“