Pleimling Nummer drei
Denis Pleimling will es mit Aufsteiger Telstar Hesperingen in die Play-offs schaffen
Der Name Pleimling ist im Luxemburger Basketball recht bekannt. Henri Pleimling war seit 2012 und bis vor wenigen Tagen Präsident des Verbands FLBB, sein ältester Sohn Gary spielt bei Basket Esch. Die Basketballwurzeln der Familie Pleimling liegen allerdings bei Telstar Hesperingen.
Und dort tritt nun ein Dritter aus dem Familienbund auf die große Bühne: Denis, der jüngste Pleimling. Mit seiner Mannschaft ist er in die Total League aufgestiegen. Doch bis dahin war es nach der wegen der Corona-Pandemie abgebrochenen Saison 2019/2020 ein langer Weg mit vielen Diskussionen in der Familie. Denn jeder der drei Pleimlings hatte einen eigenen Standpunkt. „Natürlich haben wir diskutiert. Aber wir haben nicht versucht, unseren Vater in irgendeiner Form zu beeinflussen – das hätte er auch gar nicht zugelassen“, so Denis Pleimling.
Persönliche Angriffe
Aufgrund der besonderen Konstellation in seiner Familie – ein Verbandspräsident, ein Spieler beim Meister und einer beim Aufsteiger – wurde vor allem Vater Henri öffentlich attackiert. Es stand der Vorwurf im Raum, er würde seine Söhne bevorteilen. „Das war schon recht anstrengend. Einige Kommentare waren amüsant, aber diese ganzen Anfeindungen mitzubekommen, war echt nicht schön“, blickt der 25-jährige Denis Pleimling zurück. „Manche Leute glauben, sie wüssten alles besser. Das ist die eine Sache. Aber wenn mein Vater, mein Bruder oder ich persönlich angegriffen werden, ist das nicht in Ordnung und für uns auch nicht angenehm.“
Basket Esch wurde zum Meister erklärt und Hesperingen zum Aufsteiger. In der Familie Pleimling
war man sich bei all den Diskussionen schnell einig: „Es war nicht das Verdienst meines Vaters als FLBB-Präsident, dass Esch zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs auf Platz eins der Total League stand und Telstar Erster in der Nationale 2 war. Beide Teams haben es mit ihren spielerischen Leistungen dorthin geschafft. Wir haben gut gespielt und den ersten Platz sowie den Aufstieg auch verdient.“
Doch es steht weiterhin die Frage im Raum, ob man die Tabelle nicht hätte nach der Hin- und
Rückrunde validieren sollen, als jeder jeweils zwei Mal gegeneinander gespielt hatte. „Eine interessante Frage, zu der ich lieber keine Stellung nehmen will. Für mich persönlich wäre es egal gewesen, weil wir so oder so aufgestiegen wären“, meint Denis Pleimling. Telstar lag nach der Normalrunde auf Platz zwei der Nationale 2, punktgleich mit Spitzenreiter Walferdingen.
All diese Diskussionen liegen nun hinter dem 25-Jährigen, schließlich wurde bei der außerordentlichen Generalversammlung der FLBB Ende Juni eine Aufstockung der Total League beschlossen. Telstar fokussiert sich jetzt auf die neue Saison. „Wir sind natürlich begeistert, in der Total League spielen zu können. Leider hatten wir nicht die Möglichkeit, den Aufstieg richtig zu feiern, da die vorige Saison abgebrochen wurde. Wir hätten lieber bis zum Ende durchgespielt. Aber wir sind bereit, um uns zu beweisen.“
Allerdings hat Hesperingen fast keine Total-League-Erfahrung. Gilles Kerschen und Louis Kohn spielten mit Heffingen eine Saison im Oberhaus, waren aber keine Leistungsträger. Tom Donnersbach war bei Basket Esch. Für den Rest der Mannschaft ist die erste Liga Neuland – auch für Denis Pleimling: „Wir haben seit ein paar Jahren regelmäßig in der Auf- und Abstiegsgruppe gespielt. Gegen die Total-League-Teams haben wir gemerkt, dass es ein anderes Niveau und Tempo ist. Aber ich denke, wir sind der Herausforderung gewachsen.“
Pleimling-Duell am dritten Spieltag
Telstar hat für die anstehende Saison ehrgeizige Ziele. Mindestens der Klassenerhalt sollte es sein, aber Denis Pleimling geht noch weiter: „Wir sehen die Play-offs als realistisches Saisonziel an, und das sollten wir auch anstreben.“
Es wird nicht lange dauern, bis Denis auf seinen Bruder Gary trifft. Schon am dritten Spieltag duellieren sich Hesperingen und Esch. „Wir haben noch nie gegeneinander gespielt“, sagt Denis. „Ich freue mich wirklich darauf, das wird spannend. Ich hoffe, dass unsere Trainer das irgendwie hinbekommen, Gary und mich auf dem Spielfeld direkt gegeneinander spielen zu lassen, also Mann gegen Mann. Ich glaube allerdings, dass ich nicht allzu viel Spielzeit erhalten werde. Es gibt einige Spieler im Team, die besser sind als ich. Aber trotzdem wäre es toll, sollten wir beide gemeinsam auf dem Platz stehen.“
Diese ganzen Anfeindungen mitzubekommen, war echt nicht schön.