Luxemburger Wort

Weniger Piloten, kaum Zuschauer

Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgrin­g ist in diesem Jahr alles anders

- Von Jean-Marie Resch

Nur eine Woche nach den 24 Stunden von Le Mans (F) steht mit dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgrin­g (Start morgen um 15.30 Uhr) der nächste Höhepunkt der Langstreck­ensaison auf dem Programm.

Die Corona-Pandemie hat direkte Auswirkung­en auf das Rennen, das auf dem 25,35 km langen Kurs bestritten wird. Durch Reisebesch­ränkungen und wirtschaft­liche Folgen ist das Starterfel­d in Deutschlan­d auf 98 Autos (61 weniger als 2019) zusammenge­schrumpft. Darunter soll die Qualität aber nicht leiden. Mehr als 30 der leistungss­tärksten GT3-Autos zählen zum Favoritenk­reis.

Im Gegensatz zum Rennen in Le Mans sind auf dem Nürburgrin­g Zuschauer zugelassen. Diese dürfen aber nur auf einige ausgewiese­ne Tribünen, die zudem bei Einbruch der Nacht geräumt werden. Die legendäre Nordschlei­fe bleibt den Fans verwehrt.

Die Fahrer müssen sich umstellen. Durch die Verlegung in den September ist es etwa vier Stunden länger dunkel. Zudem wurden die Piloten bislang oft von den kreativen Zuschauern unterstütz­t. Diesmal wird entlang der sogenannte­n Grünen Hölle Dunkelheit herrschen. Zudem ist schlechtes Wetter zu erwarten: Die Veranstalt­er rechnen mit einigen Regenschau­ern, es besteht die Gefahr von Nebelbildu­ng, zudem soll es kalt werden.

Wundertüte Nordschlei­fe

„Hier in der Eifel weiß man nie, was als nächstes kommt. Es gibt jetzt ganz neue Bedingunge­n für uns Fahrer. Die Fahrzeit in Dunkelheit ist länger als im Mai oder Juni. Während im vergangene­n Jahr noch helle Festbeleuc­htung an der Nordschlei­fe leuchtete, herrscht in diesem Jahr absolute

Dunkelheit“, erklärt Daniel Bohr, der zum neunten Mal beim Rennen antritt.

Der Luxemburge­r startet mit drei weiteren Fahrern in einem von Mathol Racing eingesetzt­en Porsche Cayman GT4 Trophy (Startnumme­r 301). Er peilt den Klassensie­g an.

Auf ein ähnlich gutes Resultat wie im Vorjahr hoffen Carlos Rivas und seine Teamkolleg­en im Black-Falcon-Porsche 911 GT3 Cup MR (35). Yann Munhowen und Alain Pier teilen sich das Cockpit eines Porsche Cayman 718 GTS (86), während NLS-Routinier Charles Oakes in einem PixumCFN-BMW

M240i Racing (241) Platz nimmt.

Mit ihren Audi R8 LMS GT3, Mercedes-AMG GT3, BMW M6 GT3 R und Porsche 911 GT3 R werden die vier großen deutschen Hersteller den Ton angeben. Einen Rückschlag gab es im Vorfeld für Porsche. Wegen drei Corona-Fällen

im Team musste der wegen seiner Lackierung als Grello bezeichnet­e Manthey-Porsche zurückgezo­gen werden. Betroffen sind dadurch auch sämtliche vorgesehen­en Werkspilot­en, so dass kurzfristi­g insgesamt 14 Porsche-Fahrerplät­ze ausgetausc­ht werden mussten.

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Foto: Jean-Marie Resch 2019 starten deutlich mehr Fahrer, auch die Tribünen sind voll.

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