Zurück in der Spur
Wiltz feiert fünften Sieg im sechsten Spiel
Wenn aus dem Spiel heraus nichts geht, werden Partien mit steigendem Niveau allzu oft durch Standardsituationen entschieden. Eine Qualität, die man im besonderen Maße von Spitzenmannschaften erwartet. Mit Blick auf die Tabelle kommt man nach dem Wiltzer 3:0Heimsieg gegen Niederkorn nicht umhin, dem Aufsteiger aus dem Norden genau jenes Attribut eines Spitzenteams zuzuschreiben.
Vier Tage nach der ersten Saisonniederlage in Rodange fanden die Spieler von Trainer Dan Huet gegen den FC Progrès wieder in die Erfolgsspur zurück. Das einem Dosenöffner gleichkommende wichtige 1:0 in einer chancenarmen ersten Hälfte erzielte der aufgerückte Innenverteidiger Dachelet, im Anschluss an eine Freistoßflanke von Vaccaro.
„Mit Vandenbroek sowie Dachelet verfügen wir über exzellente Kopfballspieler. Es freut mich und es war an der Zeit, dass wir diese Qualität endlich auch einmal bei einer offensiven Standardsituation gewinnbringend ausspielen konnten“, so Huet.
Starke Doppelsechs
Ein Extralob seines Trainers verdiente sich das Wiltzer Kollekiv für „eine beeindruckende geschlossene Defensivleistung im Spiel gegen den Ball“. Huets Schachzug, Osmanovic aus der Startelf zu nehmen und stattdessen den 19-jährigen Mahmutovic neben Burkic als Doppelsechs aufzubieten, ging voll auf. „Gegen spielstarke Gegner tun uns Dinos Qualitäten in der Balleroberung richtig gut.“
Zugleich lobte Huet Osmanovic, ob der Art und Weise, wie dieser die taktische Entscheidung seines Trainers aufnahm: „Edis hat meine Entscheidung ganz sportlich und professionell aufgenommen. Zudem wussten wir, dass
Edis, wenn er reinkommt, Niederkorn nochmals richtig wehtun kann.“
Eine Prognose, die sich bewahrheiten sollte. Nachdem Timmermans für die Hausherren erhöht hatte, nahm Osmanovic jede Restspannung aus der Partie – indem er einen Konter mit einem tollen Dribbling und einem satten Linksschuss abschloss.
Bliebe also noch die Frage, wie viel Spitzenteam im FC Wiltz 71 aktuell bereits steckt. Trainer Huet versuchte sich diesbezüglich vergeblich in Understatement. „Ob wir ein Spitzenteam sind, müssen andere entscheiden.“Dabei vermittelte der 34-Jährige den Eindruck, dass er dieselbe Frage insgeheim wohl kaum verneinen würde. Auf Nachfrage ließ er sich angesichts von 15 Punkten aus sechs Spielen, die im Zwischenklassement zu Rang zwei berechtigen, ein ebenso verschmitztes wie eindeutiges „die Tabelle lügt nie“entlocken.