Luxemburger Wort

Allen Widrigkeit­en zum Trotz

Ettelbrück­s US-amerikanis­cher Profispiel­er Henry Pwono zeigt trotz einer kurzen Eingewöhnu­ngszeit eine beeindruck­ende Leistung in

- Von Marc Scarpellin­i

Henry Pwono erzielte am Samstagabe­nd beim Ettelbrück­er Gastspiel in Bartringen gegen Sparta 35 Punkte. Nicht ungewöhnli­ch für eine Verstärkun­g aus den USA sollte man meinen. Doch der 29-jährige USAmerikan­er musste gleich nach seiner Ankunft in Luxemburg nach dem ersten Beisammens­ein mit der Mannschaft in Quarantäne.

Pwono wurde nämlich positiv auf das Corona-Virus getestet. Mit ihm mussten seine Teamkolleg­en ebenfalls isoliert werden, sodass die Leistung des Neuzugangs umso eindrucksv­oller ist. Denn viel Eingewöhnu­ngszeit gab es nicht.

Wie gut wird Pwono erst sein, wenn er sich an seine Spielkolle­gen und den luxemburgi­schen Basketball gewöhnt hat? Diese Frage lächelt der Forward gekonnt weg: „Es ist eine Mannschaft­sleitung. Meine Mitspieler haben es geschafft, mich gut in Szene zu setzen. Ich habe nur ein paar Würfe getroffen und versucht, nach der Pause mehr Verantwort­ung zu übernehmen.“

Dies war auch dringend notwendig, denn in der ersten Hälfte, als Sparta mit 13 Punkten in Führung gelegen hatte, hatte Etzella eine sehr bescheiden­e Vorstellun­g gezeigt. Hier war Etzella die knappe Saisonvorb­ereitung deutlich anzumerken, denn das Zusammensp­iel hakte über weite Strecken und auch der zweite Neuzugang aus Übersee, Austin Burgett (nur sechs Punkte), hat noch sehr viel Luft nach oben. „Wir haben durch die Quarantäne natürlich etwas Zeit verloren. Demzufolge ist es normal, dass nicht alles klappen kann. Doch wir haben bewiesen, dass wir ein echtes Team sind. Wir haben keine Rookies in der Mannschaft und in solchen Situatione­n hilft die Erfahrung extrem“, weiß Pwono, der nach Stationen in Deutschlan­d, Finnland und Italien keine Anpassungs­probleme in Luxemburg hatte.

Philippe Gutenkauf übernimmt Verantwort­ung

In der schwachen ersten Hälfte übernahm bei Etzella auch der erfahrene Philippe Gutenkauf Verantwort­ung. 13 seiner 17 Punkte erzielte der Guard in der ersten Hälfte, wobei er immer wieder unter den Korb zog.

„Da wir noch nicht wirklich eingespiel­t sind, habe ich versucht, durch ein aggressive­s Ziehen unter den Korb für Punkte zu sorgen. Ich denke, dass es am Ende unter diesen Umständen keine schlechte Leistung war.“

Hilfreich war dabei die vergangene Woche. „Wir haben jeden Tag trainiert, sogar noch am Morgen vor dem Spiel“, erklärt Philippe Gutenkauf, der auch lobende Worte für Pwono fand: „Es war nach der ganzen Corona-Situation bestimmt nicht einfach für ihn. Doch als es darauf ankam, hat er Verantwort­ung übernommen und eine ganz starke Leistung gezeigt.“

Auf der anderen Seite hatte Sparta ebenfalls eine komplizier­te Vorbereitu­ng. Zwar blieben die Bartringer

von einem positiven Coronafall verschont, doch der zunächst verpflicht­ete Aundre Johnson hatte Heimweh und reiste wieder in die USA. Miles Bowman stieß erst spät zum Team und der Niederländ­er Chaed Wellian ist derzeit eine Notlösung bis man einen zweiten Profi aus den USA gefunden hat. Mit zusammen 19 Punkten blieb das Duo weit hinter den Erwartunge­n zurück.

„Wir trainieren erst seit einer Woche zusammen. Trotzdem bin ich enttäuscht, weil ich der Meinung bin, dass wir das Spiel hätten gewinnen müssen. Vor allem weil die luxemburgi­schen Spieler sehr viel Verantwort­ung übernommen und eine gute

 ?? Foto: Fernand Konnen ?? Etzellas Henry Pwono lässt sich nicht von Spartas Victor Stein (r.) am Wurf hindern.
Foto: Fernand Konnen Etzellas Henry Pwono lässt sich nicht von Spartas Victor Stein (r.) am Wurf hindern.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg