Nur mit Abstand
Gemeinderat Junglinster verlängert Corona-Regeln für Festsäle und Sporthallen
Junglinster. Bis zum Ende des Jahres hat die Gemeinde Junglinster die Belegung der öffentlichen Räume und Sportstätten reglementiert. Der Gemeinderat beschloss die Vorsichtsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus in seiner jüngsten Sitzung. Die Gemeinde hat eine Liste mit einer maximalen Personenzahl für jeden öffentlichen Saal erstellt. Im großen Saal des Kulturzentrum „Am Duerf“dürfen sich zum Beispiel höchstens 20 Menschen aufhalten.
„Wir müssen schauen, dass wir wieder in ein normales Leben hineinkommen und dürfen dennoch nicht unvorsichtig werden“, sagte Bürgermeister Romain Reitz (CSV). Systematische Kontrollen, ob etwa die Maskenpflicht oder die Maximalbelegung eingehalten werden, wird die Gemeinde nicht durchführen. „Das liegt in der Verantwortung des Organisators der Kurse oder Kulturveranstaltungen“, so Reitz.
Besondere Herausforderungen stellen die Sportinfrastrukturen dar. Aus sanitären Gründen will die Gemeinde die Duschen und Umkleiden komplett schließen. Die Sportler sollen dann bereits in Sportkleidung in die Halle kommen. Für Outdoor-Sportarten möchte Bürgermeister Reitz allerdings eine Ausnahme machen: „Bei schlechtem Wetter beenden die Sportler das Training mit nasser Kleidung. Sie brauchen eine Möglichkeit, sich umzuziehen.“Schöffin Françoise Hetto-Gaasch (CSV) bedauerte, dass jede Gemeinde unterschiedliche Corona-Regeln für Sport- und Freizeiteinrichtungen erlasse. Auch seien die CovidGesetze der Regierung nicht präzise genug. In einer parlamentarischen Frage hat sie als Abgeordnete die Regierung um Erläuterungen gebeten. Diese sollen in das Reglement der Gemeinde Junglinster eingearbeitet werden.
Vergünstigter Wohnungsbau. Heiß diskutiert wurden die Einkommensgrenzen für die Zuteilung von vergünstigten Wohnungen. Zu einem bereits im Juli beschlossenen Punktesystem nach sozialen Kriterien führte die Gemeinderat nun Einkommensgrenzen ein. Sie beziehen sich auf das zu versteuernde Einkommen, Bewerber, die darüber liegen, werden von der Liste gestrichen. In nächster Zeit verkauft die Gemeinde 17 vergünstigte Wohneinheiten im Baugebiet JongMëtt und vier Doppelhaushälften in Godbringen. Die LSAP hielt die vorgeschlagenen Einkommensgrenzen für zu hoch, vor allem bei Alleinstehenden. Der Schöffenrat hatte sich an den Grenzen der Société nationale des habitations à bon marché (SNHBM) orientiert. „Wir würden einen Mittelweg zwischen der SNHBM und den staatlichen Grenzen besser finden“, sagte Raymond Schintgen (LSAP). „Bewerber knapp unterhalb dieser Grenzen können auch auf dem freien Markt kaufen.“Schöffin Françoise Hetto-Gaasch wandte ein, dass es hier nicht um Sozialwohnungen gehe. In den vergünstigten Wohnungen strebe die Gemeinde eine soziale Durchmischung ein. Jean Boden (CSV) meinte, die Wohnungen seien vor allem für Bewerber aus der Gemeinde gedacht, zum Beispiel für Berufsanfänger. Der Rat stimmte den Einkommensgrenzen mit den Stimmen von CSV und DP zu, die LSAP war dagegen, Déi Gréng enthielten sich.
Hochspannungsleitung. Der Netzbetreiber Creos informierte den Rat über die geplante Stromtrasse mit 380 Kilovolt von Moersdorf über Junglinster bis Bofferdingen (siehe auch LW vom Freitag). Die Ratsmitglieder forderten, bei der Trassenführung Wohngebiete zu umgehen.