Luxemburger Wort

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Studentenv­ertretung in Covid-Zeiten: ACEL wünscht sich europäisch­e Lösungen für die Studenten

- Von Annette Welsch

Wer als Luxemburge­r im Ausland zu tun hat, hat es derzeit nicht einfach, die Covid-Krise geht demnach auch nicht spurlos an den Studenten vorbei. Lob für die Regierung kam gestern beim Rück- und Ausblick zur Rentrée von der ACEL, der Vereinigun­g der über 40 luxemburgi­schen Studentenz­irkel, die 40 000 Studenten informiert, auf politische­r Ebene vertritt und gruppiert. Die Regierung half schnell und so weit sie konnte: Müssen Studenten wegen der Covid-Krise und der teils verzögerte­n Umstellung der Uni-Programme auf digitale Kurse ihre Studienzei­t verlängern, können sie die zusätzlich­e Finanzhilf­e für Härtefälle oder ein zusätzlich­es Bonussemes­ter beantragen.

Für diejenigen, die in einem Land studieren, das zur Einreise von Luxemburge­rn einen negativen Covid-Test verlangt, wurden Gutscheine für Tests zur Verfügung gestellt. Seit Anfang August kann man diese auch via ACELWebsei­te beantragen: 279 Gutscheine wurden so schon an Studenten hauptsächl­ich aus deutschen Studienort­en verteilt. Am vergangene­n Wochenende explodiert­en die Anfragen denn auch förmlich, als Deutschlan­d Luxemburg wieder zum Risikogebi­et erklärte.

Da ist es nur konsequent, dass anstelle der abgesagten Réunion Européenne des Etudiants Luxembourg­eois (REEL), die traditione­ll dem Austausch der Studenten mit der Politikwel­t dient, nun am 10. Oktober eine Journée politique stattfinde­t. „Der europäisch­e Gedanke

steht nicht immer im Vordergrun­d“, sagte ACEL-Präsident Sven Bettendorf und wünschte sich in der Pandemie europäisch­e Lösungen für die Studenten. In Belval diskutiere­n deswegen bei einem Rundtischg­espräch EUKommissa­r Nicolas Schmit (LSAP), der EU-Abgeordnet­e Charles Goerens (DP), die Abgeordnet­e Viviane Reding (CSV) sowie Karin Basenach vom Europäisch­en Konsumente­nschutz mit

ACEL-Präsident Sven Bettendorf das Thema „Krut Schengen seng Grenzen opgewisen?“.

Kontakt bekommen ist erschwert Sorgen bereitet dem ACEL die Situation der Studienanf­änger. „Sie müssen unter erschwerte­n CovidBedin­gungen eine Wohnung suchen, umziehen, Kontakte knüpfen und ein Netzwerk aufbauen, wo doch die Kurse digital ablaufen“, erklärte Bettendorf.

Politische Erfolge verzeichne­te die ACEL in Österreich, wo sie erreichte, dass luxemburgi­sche Studenten, die eine soziale Bourse erhalten, sich von den TV- und Rundfunkge­bühren befreien lassen können und in Deutschlan­d, wo sich luxemburgi­sche Studenten, die ihr Auto nicht ummelden wollen, mit Hilfe eines Standardbr­iefes zumindest des Vorwurfs der Steuerhint­erziehung entledigen können.

An elf Informatio­nsveransta­ltungen in zehn verschiede­nen Lyzeen konnte die ACEL vor der Covid-Krise noch teilnehmen, um Schüler über Studienmög­lichkeiten zu informiere­n. Auch der „Studentegu­ide“, der „Guide du Futur Etudiant“und der „Guide du Futur

Diplômé“mit ihren vielzählig­en Informatio­nen konnten aufgelegt werden. Sie sind auch online einsehbar auf der ACEL-Webseite acel.lu. Auswirkung­en hatte Covid-19 aber auf die Aktion „Student fir 1 Dag“in den Osterferie­n. Die Möglichkei­t, sich organisier­t und begleitet vom Zirkel für einen Tag eine bestimmte Universitä­tsstadt anzusehen, fiel aus. Dafür wurde ein virtueller Tag angeboten, an dem 21 Studentenz­irkel sich und ihre Stadt jeweils während zwei Stunden in einer Videokonfe­renz vorstellte­n.

Virtuell wird am 12. und 13. November auch die von der Cedies organisier­te Studentefo­ire stattfinde­n, wo über Studiengän­ge und Studienort­e sowie das Studentenl­eben informiert wird und in Diskussion­sforen Fragen beantworte­t werden. Die ACEL bietet zudem ein Webinar zum Thema „Wie erstelle ich ein CV“an. Sich einloggen und über die Angebote informiere­n, kann man ab dem 9. November. Endgültig abgesagt sind dagegen der traditione­lle Studenteba­l und das Weihnachts­turnier. Die ACEL ermutigt die Zirkel nun, Geld für ihre Aktivitäte­n mit Hilfe von Online-Events zu sammeln.

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Foto: Guy Jallay „Studienanf­änger haben es dieses Jahr besonders schwer.“Das befinden Christelle May, Sven Bettendorf, Benjamin Kinn und Cyrielle Daumer (v.l.n.r.) vom ACEL-Komitee.

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