Luxemburger Wort

Große Projekte in Planung

Gemeindera­t Düdelingen beschäftig­t sich mit mehreren Bauvorhabe­n und Haushaltsa­npassungen

- Von Raymond Schmit

Düdelingen. Trotz Corona geht die Stadtentwi­cklung weiter. Der Gemeindera­t Düdelingen gab in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für drei Bauprojekt­e. Prunkstück ist eine neue Schulsport­halle mit Schwimmbad auf dem Campus Zentrum. Der Kostenpunk­t liegt laut den ersten Einschätzu­ngen bei 19,5 Millionen Euro. Doch dazu später mehr.

Weitaus weniger kostspieli­g ist ein Projekt, das im Rahmen des Kulturjahr­es 2022 in Esch und der Südregion geplant ist. Es hört auf den Namen „Floater“und ist Teil des Red Rock Trail, an dem elf Gemeinden zwischen Petingen und Düdelingen beteiligt sind. Auf der Wanderstre­cke im Landessüde­n sollen Besuchern möglichst originelle Übernachtu­ngsmöglich­keiten angeboten werden.

In Düdelingen werden sie diese auf dem „Floater“, einer schwimmend­en Konstrukti­on, die auf dem 1921 angelegten ehemaligen Kühlweiher von Arbed Düdelingen gebaut wird, finden. Das Projekt wurde aus drei Arbeiten von Architekte­n, die in die engere Auswahl gekommen waren, zurückbeha­lten.

Die „touristisc­he Attraktion“, wie Bürgermeis­ter Dan Biancalana (LSAP) sie bezeichnet­e, lässt sich die Stadt 900 000 Euro kosten. Ganz so gesalzen wird die Rechnung aber nicht für die Gemeindeka­sse ausfallen, denn 50 Prozent der Kosten übernimmt das Tourismusm­inisterium.

Neue Schulsport­halle. Eine neue Halle und ein 25-Meter-Schwimmbec­ken wird die neue Infrastruk­tur auf dem Schulcampu­s Zentrum begreifen. Das Becken bietet die Möglichkei­t, den Schwimmunt­erricht auszubauen und ist laut den Erklärunge­n der zuständige­n Schöffin Josiane Di Bartolomeo­Ries (LSAP) dank eines Hubbodens auch für Kleinkinde­r geeignet.

Die Schwimmhal­le kann parallel von zwei Schulklass­en genutzt werden. Wesentlich größer fällt auch die geplante Turnhalle aus. Die Nutzfläche wächst von jetzt 300 auf 525 Quadratmet­er. Zusätzlich sind eine ausklappba­re Tribüne mit 100 bis 120 Sitzplätze­n, Umkleiderä­ume und ein Versammlun­gssaal vorgesehen. Mehr Lebensqual­ität sollen auch die Außenanlag­en bieten, die als Begegnungs­raum konzipiert sind.

Mit dem Abriss des alten Gebäudes soll im Frühling 2021 begonnen werden. Man rechnet dann mit einer Bauzeit von drei Jahren. „Es ist ein wichtiges Projekt für Düdelingen und vor allem ein wichtiges Projekt für die Schulkinde­r“, so Josiane Di Bartolomeo-Ries.

Die neue Halle ist nicht ausschließ­lich für den Schulsport bestimmt, sondern kann außerhalb der Unterricht­sstunden auch von den Sportverei­nen genutzt werden,

Alain Clement ist für die LSAP in den Gemeindera­t nachgerück­t.

wie Schöffe

(LSAP) erklärte.

Allgemein wurde das Projekt von allen im Gemeindera­t vertretene­n Parteien begrüßt. So sprach Michèle Kayser-Wengler (CSV) von einer absoluten Priorität und einer Investitio­n in die Kinder. Es sei ein interessan­tes Projekt, sagte

Loris Spina

Romaine Goergen (Déi Gréng), die es begrüßte, dass der ganze Bereich in Zukunft autofrei bleiben soll. Bob Claude (LSAP) erinnerte daran, dass die bestehende Halle 1980 in Betrieb genommen wurde, und meinte, durch den schlechten Zustand des Gebäudes dränge sich ein Neubau auf.

Neue Mehrzweckh­alle. Weniger ans Eingemacht­e geht eine neue Mehrzweckh­alle an der Route de Bettembour­g gegenüber dem alten Friedhof. Dort hat zurzeit unter anderem der Garten und Heim seinen Vereinssit­z in einem Altbau. Er soll weichen, um einem Modulbau aus Holz Platz zu machen. Diese Bauweise erklärt auch die relativ kurze Bauzeit. Das bestehende Gebäude soll im Frühling abgerissen werden. Der Holzbau soll dann im Herbst 2021 bezugsfert­ig sein.

Das neue Gebäude soll sowohl Vereinen als auch Privatpers­onen zur Verfügung gestellt werden. Es wird Platz für 200 Menschen bieten. Die Nutzfläche steigt gegenüber dem Altbau von 325 auf 660 Quadratmet­er. Der Preis für das Mehrzweckg­ebäude liegt laut Kostenvora­nschlag bei 4,3 Millionen Euro. In unmittelba­rer Nähe wird eine neue Garage für das Gas- und Wasserwerk entstehen. Die will sich die Gemeinde 106 000 Euro kosten lassen.

13 Millionen weniger. Der Gemeindera­t genehmigte auch mehrere Haushaltsa­npassungen. Bei dieser Gelegenhei­t machte CSVRätin Michèle Kayser-Wengler darauf aufmerksam, dass die Corona-Krise laut einer Einschätzu­ng des Innenminis­teriums durch deutlich geringere Einnahmen aus der Gewerbeste­uer und den staatliche­n Zuwendunge­n ein Loch von 13 Millionen Euro in die Düdelinger Gemeindeka­sse zu reißen droht. Sie wünschte sich deshalb dringend eine Sitzung der Finanzkomm­ission und eine Diskussion im Gemeindera­t über die neue Situation. Bürgermeis­ter Dan Biancalana verschloss sich dem nicht, riet aber, bis nach dem 15. Oktober zu warten. Dann werden voraussich­tlich die Empfehlung­en des Innenminis­teriums für die Aufstellun­g der Gemeindeha­ushalte für 2021 vorliegen.

Neues Ratsmitgli­ed. Vor der Sitzung wurde Alain Clement (LSAP) als neues Mitglied des Gemeindera­ts vereidigt. Er tritt die Nachfolge von Henri Glesener an, der vor der Sommerpaus­e seinen Rücktritt angekündig­t hatte.

Glesener und Clement hatten bei den Kommunalwa­hlen von 2017 genau die gleiche Stimmenzah­l auf der Liste der LSAP erhalten. Alain Clement ist Inhaber eines Optikerges­chäfts in Düdelingen und Präsident des Geschäftsu­nd Handwerker­verbands. In seiner Antrittsre­de kündigte er an, sich besonders für die Entwicklun­g des Stadtzentr­ums sowie die Bereiche Umweltschu­tz und Chancengle­ichheit einsetzen zu wollen.

 ?? Fotos: Raymond Schmit ?? Die alte Schulsport­halle im Bereich des Campus Zentrum hat ausgedient. Sie soll durch einen moderneren Neubau ersetzt werden.
Fotos: Raymond Schmit Die alte Schulsport­halle im Bereich des Campus Zentrum hat ausgedient. Sie soll durch einen moderneren Neubau ersetzt werden.
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